[16] Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 149.540 Tsd. € (Vorjahr: 34.041 Tsd. €) setzen sich zusammen aus 122.137 Tsd. € (Vorjahr: 49.349 Tsd. €) laufenden Steueraufwendungen und 27.403 Tsd. € (Vorjahr: latente Steuererträge 15.308 Tsd. €) latenten Steueraufwendungen. In den laufenden Steueraufwendungen sind Aufwendungen in Höhe von 8.820 Tsd. € (Vorjahr: Aufwendungen 2.602 Tsd. €) enthalten, die frühere Geschäftsjahre betreffen.

Am Bilanzstichtag bestehen Ertragsteuerforderungen gegen Steuerbehörden in Höhe von 5.501 Tsd. € (Vorjahr: 4.953 Tsd. €) sowie Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 84.958 Tsd. € (Vorjahr: 15.439 Tsd. €).

Latente Steuern werden bei temporären Bewertungsunterschieden zwischen den Steuer- und IFRS-Bilanzwerten angesetzt. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15,0%. Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatzes von 14,11% sowie des Solidaritätszuschlags (5,5% auf die Körperschaftsteuer) ermittelt sich für inländische Unternehmen, unverändert zum Vorjahr, ein kombinierter Steuersatz von 29,9%. Die für die Berechnung latenter Steuern angesetzten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 10,0% und 38,1% (Vorjahr: 10,0% und 38,5%).

Auf Unterschiede zwischen Buchwerten der IFRS-Einzelbilanzen und Steuerbuchwerten der Beteiligungsansätze („Outside Basis Differences“) in Höhe von 96.090 Tsd. € (Vorjahr: 100.146 Tsd. €) wurden keine latenten Steuern gebildet, da die KION Group in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern und die Veräußerung von Beteiligungen auf unbestimmte Zeit nicht vorgesehen ist.

Die aktiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen:

Bilanzposten Aktive latente Steuern

in Tsd. €

2012

2011

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen

107.051

86.789

Finanzanlagen

4.141

1

Umlaufvermögen

33.832

34.697

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

8.622

6.065

Rückstellungen

121.478

101.669

Verbindlichkeiten

250.973

200.678

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

46.428

46.386

Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge

31.795

70.230

Saldierungen

-339.346

-284.552

Aktive latente Steuern gesamt

264.974

261.963

Die passiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen:

Bilanzposten Passive latente Steuern

in Tsd. €

2012

2011

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen

452.436

456.138

Finanzanlagen

3.259

3.139

Umlaufvermögen

150.410

113.340

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

398

8.588

Rückstellungen

23.706

29.838

Verbindlichkeiten

15.361

9.749

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

2.597

2.814

Saldierungen

-339.346

-284.552

Passive latente Steuern gesamt

308.821

339.054

Die passiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen die im Rahmen der Akquisition der KION Group durchgeführte Kaufpreisallokation, insbesondere bei den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Aktive latente Steuern in Höhe von 233.162 Tsd. € (Vorjahr: 211.398 Tsd. €) wurden nicht gebildet, da die Nutzung des Vermögensvorteils trotz gestiegener Ertragssituation aufgrund der derzeitigen steuerrechtlichen Struktur nicht wahrscheinlich ist. Von den nicht gebildeten aktiven latenten Steuern entfallen auf steuerliche Verlustvorträge 108.630 Tsd. € (Vorjahr: 91.636 Tsd. €), auf Zinsvorträge 123.952 Tsd. € (Vorjahr: 116.060 Tsd. €) und auf sonstige temporäre Differenzen 580 Tsd. € (Vorjahr: 3.702 Tsd. €).

Latente Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge werden aktiviert, soweit zukünftig zu versteuernde Einkommen in ausreichender Höhe zur Realisierung zu erwarten sind. Die auf Zinsvorträge im Vorjahr gebildeten aktiven latenten Steuern wurden im Berichtsjahr verbraucht. Zum Bilanzstichtag wurden auf Zinsvorträge keine latenten Steuern aktiviert. Der Gesamtbetrag der nicht gebildeten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 108.630 Tsd. € (Vorjahr: 91.636 Tsd. €) betrifft steuerliche Verlustvorträge, die unbegrenzt vortragbar sind.

In der KION Group bestehen zum 31. Dezember 2012 im Inland Verlustvorträge in Höhe von 289.786 Tsd. € (Vorjahr: 381.941 Tsd. €) für Körperschaftsteuer und Verlustvorträge in Höhe von 270.800 Tsd. € (Vorjahr: 263.525 Tsd. €) für Gewerbesteuer. Darüber hinaus bestehen ausländische steuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 190.476 Tsd. € (Vorjahr: 187.438 Tsd. €).

Der unbegrenzt vortragsfähige inländische Zinsvortrag beträgt zum 31. Dezember 2012 463.461 Tsd. € (Vorjahr: 464.939 Tsd. €).

Die nachstehende Übersicht zeigt eine Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand zum effektiv ausgewiesenen Steueraufwand. Die Überleitungsrechnung des Konzerns ergibt sich hierbei als Zusammenfassung der einzelnen, gesellschaftsbezogenen und mit dem jeweiligen länderspezifischen Steuersatz erstellten Überleitungsrechnung nach Berücksichtigung ergebniswirksamer Konsolidierungseffekte. Der in der Überleitungsrechnung angewendete erwartete Steuersatz beträgt 29,9% (Vorjahr: 29,8%).

Ertragsteuern

in Tsd. €

2012

2011

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

310.628

-58.885

 

 

 

Erwartete Ertragsteuern

-93.002

17.548

Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer

-3.882

-3.087

Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz

-322

13.560

Änderung Wertberichtigung latenter Steuern

-623

-9.765

Verluste ohne Bildung latenter Steuern

-19.972

-17.372

Änderung des Steuersatzes und der Steuergesetze

-1.473

-1.404

Zinsvortrag ohne Bildung latenter Steuern

-7.113

-31.786

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

-20.244

-8.556

Steuerfreie Erträge

20.924

1.903

Periodenfremde Steuern

-8.820

-2.602

Latente Steuern Vorperioden betreffend

-11.168

5.001

Sonstige

-3.845

2.519

Effektive Ertragsteuern (tatsächliche und latente Steuern)

-149.540

-34.041

Die steuerfreien Erträge betreffen in Höhe von 17.410 Tsd. € steuerfreie Erträge, die im Zusammenhang mit der Einbringung wesentlicher Teile des bisherigen Hydraulik-Geschäfts der LMH GmbH in die Linde Hydraulics entstanden sind.

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