Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION GROUP GmbH jederzeit ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften sicher. Darüber hinaus optimiert die KION GROUP GmbH die Finanzbeziehungen zu Kunden und Lieferanten, managt die gewährten Sicherheiten und begrenzt die finanziellen Risiken für Unternehmenswert und Ertragskraft. Diese Risiken bestehen insbesondere in Währungs-, Zinsänderungs-, Kurs-, sowie Kontrahenten- und Länderrisiken.

Die Basis der Fremdfinanzierung von KION stellt eine syndizierte Kreditfazilität bei einer großen internationalen Banken- und Investorengruppe bereit. Zudem nimmt KION über die im Vorjahr emittierte Unternehmensanleihe auch die Finanzierungsmöglichkeiten des öffentlichen Kapitalmarkts in Anspruch.

Innerhalb des Konzerns wird nach dem Grundsatz der internen Finanzierung gehandelt. Entsprechend sammelt KION Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in zentralen oder regionalen Cashpools und deckt den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Diese zentrale Finanzierung ermöglicht ein einheitliches Auftreten von KION an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.

Vereinzelt vereinbart der Konzern zusätzliche Kreditlinien mit lokalen Banken und Leasinginstituten zu Gunsten der Konzerngesellschaften, um rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Zur Finanzierung setzt KION ebenfalls in geringem Umfang Factoring ein. Das Volumen des echten Factoring belief sich per Ende 2012 auf € 20 Mio. (Vorjahr: € 18 Mio.); unechtes Factoring nutzt die KION Group nur vereinzelt. Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit sowie der finanziellen Flexibilität verfügt die KION Group über eine Liquiditätsreserve in Form von freien, fest zugesagten Kreditlinien und Barmitteln.

Der wesentliche Kreditvertrag (Senior Facilities Agreement, SFA) und die Vertragsbedingungen aus der Begebung der Unternehmensanleihe verlangen unter anderem die Einhaltung von Covenants. Das SFA verlangt zusätzlich die Einhaltung einzelner Kennzahlen (Financial Covenants) während der Vertragslaufzeit. Die Financial Covenants legen Relationen für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der KION Group fest. Werden Verpflichtungen oder „Financial Covenants“ nicht eingehalten, kann dies unter anderem das Recht zur Kündigung des SFA durch die Kreditgeber bzw. zur vorzeitigen Fälligstellung der Unternehmensanleihe durch die Anleihegläubiger nach sich ziehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sämtliche „Financial Covenants“ eingehalten.

Derivative Finanzinstrumente setzt KION ausschließlich zur Sicherung operativer Grundgeschäfte ein. Sie betreffen insbesondere Devisentermingeschäfte und Zinsswaps zur Absicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken. Im Berichtsjahr wurden nur Cash Flow Hedges zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken eingesetzt.

Wesentliche Finanzierungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2012

Die Finanzlage von KION hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr durch eine Reihe von Maßnahmen wesentlich verbessert. Die Maßnahmen zur Verringerung der Verschuldung werden sich in folgenden Jahren positiv auf das Finanzergebnis auswirken.

Zum 27. Dezember 2012 wurde das Gesellschafterdarlehen der Superlift Holding S.à r.l., mit einem Nominalbetrag von € 500 Mio. zuzüglich aufgelaufener Zinsen in Höhe von € 171 Mio. in Eigenkapital umgewandelt. Zum selben Zeitpunkt wurde von Weichai Power die Einlage inklusive Aufgeld in Höhe von € 467 Mio. für die Übernahme von 25% des Stammkapitals der KION Holding 1 GmbH eingezahlt (s. Anhang Nr. 28). Durch beide Maßnahmen hat sich das Konzerneigenkapital, das Ende 2011 noch negativ war, abzüglich Kreditbeschaffungskosten um € 1.133 Mio. erhöht. Ein zusätzlicher positiver Effekt resultierte aus dem Erwerb von 70% der Anteile an Linde Hydraulics durch Weichai Power. Hieraus resultierte ein Ergebniseffekt in Höhe von € 212 Mio. vor Steuern, welcher – zusammen mit dem guten operativen Ergebnis – das Konzernergebnis 2012 positiv beeinflusst hat und insofern ebenfalls zur Stärkung des Eigenkapitals beigetragen hat.

Die Fremdkapitalseite wurde durch die Umwandlung des Gesellschafterdarlehens entsprechend entlastet. Zusätzlich konnte die KION GROUP GmbH in Verhandlungen mit ihren Kreditgebern eine Laufzeitverlängerung bestehender Kreditfazilitäten mit einem Volumen von mehr als € 1 Mrd. erreichen (s. Anhang Nr. 30). Damit verbunden ist zugleich eine höhere Flexibilität bei der Rückzahlung von SFA Krediten. Zudem wurde die Laufzeit der bestehenden revolvierenden Kreditlinie von Dezember 2013 auf Dezember 2016 verlängert. Zusätzliche kommerzielle und technische Anpassungen betrafen unter anderem die moderate Erhöhung der für Akquisitionen einsetzbaren Finanzmittel (Acquisition Basket). Der Shareholder Loan G im Volumen von € 114 Mio. wurde von Dezember 2016 auf Juni 2018 verlängert. Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres hat KION durch Begebung einer neuen Unternehmensanleihe eine weitere Verlängerung des Laufzeitenprofils erreicht (s. Nachtragsbericht).

Kapitalstrukturanalyse

(Verkürzte) Bilanz Passiva

in Mio. €

2012

in %

2011

in %

Veränderung

 

 

 

 

 

 

Eigenkapital

660

10,6%

-488

-8,0%

>100%

Langfristige Schulden

3.929

63,2%

4.842

79,8%

-18,9%

darin:

 

 

 

 

 

Gesellschafterdarlehen

-

0,0%

643

10,6%

-100,0%

Kapitalmarktverbindlichkeiten

489

7,9%

488

8,0%

0,4%

Finanzverbindlichkeiten

1.811

29,2%

2.290

37,7%

-20,9%

Latente Steuern

309

5,0%

339

5,6%

-8,9%

Leasingverbindlichkeiten

329

5,3%

300

4,9%

9,7%

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Schulden

1.624

26,1%

1.711

28,2%

-5,1%

darin:

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

52

0,8%

227

3,7%

-77,2%

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

646

10,4%

634

10,5%

1,9%

Leasingverbindlichkeiten

146

2,3%

147

2,4%

-0,6%

Summe Passiva

6.213

 

6.066

 

2,4%

Finanzschulden

Die Summe der Finanzverbindlichkeiten von KION – einschließlich der 2011 begebenen Anleihe – verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 um € 652 Mio. auf € 2.352 Mio. Ausschlaggebend war die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten aus Zuflüssen der Weichai Transaktion über € 471 Mio., die Rückzahlung einer im November 2011 vorgenommenen Ziehung unter der Revolving Credit Facility über € 138 Mio. sowie die Rückzahlung der Multicurrency Capex Facility über € 56 Mio. und ein Rückgang finanzieller Verbindlichkeiten lokaler Konzerngesellschaften. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich aus dem Anstieg aufgelaufener und nicht gezahlter Zinsen (Payment in Kind, PIK).

Die Passivseite der Konzernbilanz war zum Jahresende 2012 weiterhin stark durch die Finanzverbindlichkeiten für die Akquisitionsfinanzierung (SFA) der KION Group geprägt.

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf € 2.301 Mio. (Ende 2011: € 2.777). Die Veränderung geht im Wesentlichen auf die Rückführung von Zuflüssen aus der Weichai Transaktion über € 471 Mio. sowie Währungseffekte zurück. Ebenfalls enthalten sind Kapitalmarktverbindlichkeiten in Höhe von € 489 Mio. Diese stellen die Verbindlichkeiten aus der 2011 begebenen Unternehmensanleihe im Gesamtvolumen von € 500 Mio. dar. Hiervon sind € 325 Mio. fest und € 175 Mio. variabel verzinst. Der Buchwert der Anleihe wird durch die auf diese entfallenden Kreditbeschaffungskosten in Höhe von € 11 Mio. vermindert.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von € 52 Mio. zum 31. Dezember 2012 bestanden im Wesentlichen aus der verbliebenen Multicurrency Capex Facility in Höhe von € 18 Mio., sowie finanziellen Verbindlichkeiten lokaler Konzerngesellschaften in Höhe von € 33 Mio. Die Rückführung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von € 176 Mio. geht auf die Tilgung der Ziehung unter der Revolving Credit Facility, der anteiligen Capex Rückführung sowie der Umgliederung von € 18 Mio. von langfristige in kurzfristige Finanzverbindlichkeiten innerhalb der Multicurrency Capex Facility im Berichtsjahr zurück. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz für die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus der Multicurrency Capex Facility betrug im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2012 3,4% nach 4,4% im Vorjahr.

 

Kreditkonditionen

in Mio. €

Typ

Währung

Zinssatz

Fälligkeit

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

Term Loan Facility Term B1

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2014

139

691

Term Loan Facility Term B2

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2017

411

-

Term Loan Facility Term B1

Bankdarlehen

USD

LIBOR + MARGIN

2014

108

311

Term Loan Facility Term B2

Bankdarlehen

USD

LIBOR + MARGIN

2017

79

-

Term Loan Facility Term C1

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2015

287

663

Term Loan Facility Term C2

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2017

383

-

Term Loan Facility Term C1

Bankdarlehen

USD

LIBOR + MARGIN

2015

227

311

Term Loan Facility Term C2

Bankdarlehen

USD

LIBOR + MARGIN

2017

81

-

Term Loan Facility Term D

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2012

-

202

Term Loan Facility Term G

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2018

116

111

Term Loan Facility H1a
(Anleihe - festverzinslich)

 

 

Festverzinslich

2018

325

325

Term Loan Facility H1b
(Anleihe - variabel verzinslich)

 

 

3-M-EURIBOR + MARGIN

2018

175

175

Multicurrency Revolving Credit Facility

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2012

-

133

Multicurrency Capex Restructuring and Acquisition Facility

Bankdarlehen

EUR

EURIBOR + MARGIN

2013

18

72

Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

Diverse

Diverse

Diverse Währungen und Zinskonditionen

 

33

38

Sonstige Finanzverbindlichkeiten ggü. Nicht-Kreditinstituten

 

 

 

 

4

7

./. Kreditbeschaffungskosten

 

 

 

 

-34

-33

 

 

 

 

 

 

 

Finanzschulden

2.352

3.005

Netto-Finanzschulden

Nach Abzug von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verbleiben Netto-Finanzschulden in Höhe von € 1.790 zum Jahresultimo 2012 (Ende 2011: € 2.631 Mio.). Die darin enthaltenen Kreditbeschaffungskosten lagen mit € 34 Mio. nahe beim Vorjahreswert (€ 33 Mio.). Der deutliche Rückgang der Netto-Finanzschulden um 32,0% ist auf Tilgungen sowie den Mittelzufluss aus den Einlagen für die beschlossene Kapitalerhöhung zurückzuführen.

Netto-Finanzschulden

in Mio. €

2012

2011

Veränderung

 

 

 

 

Anleihe (2011/2018) - festverzinslich (brutto)

325

325

-

Anleihe (2011/2018) - variabel verzinslich (brutto)

175

175

-

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

1.882

2.530

-25,6%

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten

4

7

-38,8%

./. Kreditbeschaffungskosten

-34

-33

-4,5%

Finanzschulden

2.352

3.005

-21,7%

./. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

562

373

50,6%

Netto-Finanzschulden

1.790

2.631

-32,0%

Gesellschafterdarlehen

Das Gesellschafterdarlehen der Superlift Holding S.à r.l. in einer Gesamthöhe von € 671 Mio. (Nominalbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen) wurde 2012 im Kontext der strategischen Kooperation mit Weichai in Eigenkapital umgewandelt. Ende 2011 wies die Position ein Volumen von € 643 Mio. auf.

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

KION unterstützt in vielen Ländern Pensionspläne, die den gesetzlichen Anforderungen, den lokalen Gebräuchen und der Situation in den betroffenen Ländern entsprechen. Diese stellen leistungsorientierte Pensionspläne, beitragsorientierte Pensionspläne und gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber dar. Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne auf € 547 Mio. Nach Abzug der Vermögenswerte aus Pensionen in Höhe von € 23 Mio. errechnet sich eine Nettoverpflichtung von € 524 gegenüber € 363 Mio. zum Jahresende 2011. Der Anstieg geht auf deutlich verringerte Abzinsungsfaktoren infolge veränderter Marktzinssätze zurück. Teilweise kompensiert wurde dieser Effekt durch den Abgang von Nettoverpflichtungen in Höhe von € 65 Mio. im Rahmen der Veräußerung wesentlicher Teile des Hydraulikgeschäfts.

Beiträge zu ganz oder teilweise über einen Fonds finanzierten Pensionsplänen werden wie erforderlich eingezahlt, um über ausreichende Vermögenswerte zu verfügen und damit die zukünftigen Pensionszahlungen an die Teilnehmer der Pensionspläne erfüllen zu können. Diese Beiträge werden durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise Finanzierungsstatus, rechtliche und steuerliche Erwägungen und lokale Gebräuche bestimmt. KION leistete im Jahr 2012 Zahlungen an Pensionäre in Höhe von insgesamt € 23 Mio., die € 9 Mio. an Arbeitgeberbeiträgen zum Planvermögen und € 14 Mio. an direkten Pensionszahlungen beinhalten.

Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind dem Anhang Nr. 29 zu entnehmen.

Leasingverbindlichkeiten

Die Leasingverbindlichkeiten aus den Financial Services Aktivitäten summierten sich zum 31. Dezember 2012 auf € 475 Mio. (Vorjahr € 447 Mio.). Diese resultieren ausschließlich aus Sale- und Leaseback-Geschäften zur Finanzierung von Leasingverhältnissen mit Kunden. Hiervon entfielen € 329 Mio. (Vorjahr € 300 Mio.) auf langfristige und € 146 Mio. (Vorjahr € 147 Mio.) auf kurzfristige Leasingverbindlichkeiten. Der Anstieg im langfristigen Bereich geht vor allem auf neu abgeschlossene Leasingverträge zurück, was die wachsende Nachfrage nach dieser Finanzierungsform widerspiegelt. Zudem wurden 2012 im Zuge der Neusegmentierung die Kurzfristmiete, das indirekte Leasinggeschäft und das Beschaffungsleasing den Marken zugeordnet. Die korrespondieren Verbindlichkeiten wurden entsprechend in sonstige finanzielle Verbindlichkeiten umgegliedert (s. Anhang Nr. 33). Dort sind unter anderem Verbindlichkeiten aus Restwertgarantien in Höhe von € 21 Mio enthalten. Diese beziehen sich auf Restwertgarantien, die im Zusammenhang mit dem Verkauf von Vermögenswerten an Leasinggesellschaften gegeben wurden, bei denen der garantierte Betrag mehr als 10% des beizulegenden Zeitwerts des betroffenen Vermögenswertes beträgt. Die Leasingverbindlichkeiten sind durch Leasingforderungen, künftige Mittelzuflüsse aus Untermietverträgen mit Kunden und Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Fahrzeuge weitestgehend gedeckt.

Eigenkapital

Das Konzerneigenkapital erhöhte sich um € 1.148 Mio. auf € 660 Mio. (Ende 2011: € -488 Mio.). Dabei wirkten sich im Wesentlichen die Umwandlung des Gesellschafterdarlehens in Eigenkapital sowie die Einlage von Weichai Power für den Erwerb von 25% der Anteile an der KION Holding 1 GmbH im Wege einer Kapitalerhöhung aus (s. Kapitel Konzernstruktur, Organisation und Führung). Der Anstieg des Saldos von Gewinnrücklage und Konzernergebnis von € -806 Mio. auf € -648 Mio. geht auf das positive Konzernergebnis zurück.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

KION setzt in begrenztem Maße außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente ein. Im Rahmen der Finanzierungsaktivitäten hat KION Leasingverträge sowohl zur Eigennutzung als auch zur Überlassung an Kunden abgeschlossen, die gemäß den entsprechenden IFRS-Anforderungen in der Bilanz weder als Vermögenswert noch als Verbindlichkeit ausgewiesen sind. Zum 31. Dezember 2012 betrug der Nominalwert der vertraglichen Verpflichtungen aus diesen außerbilanziellen Leasingverträgen € 194 Mio. (Vorjahr: € 205 Mio., s. Anhang Nr. 34).

Investitionsanalyse

Investitionsaufwendungen (ohne Leasing- und Mietvermögen) wurden auch im Berichtsjahr durch den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie durch Entnahmen aus dem revolvierenden Teil des SFA finanziert.

Das Investitionsvolumen lag mit € 155 Mio. um 16,6% über dem Vorjahreswert (€ 133 Mio.). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Produktentwicklungen und Produktionsanpassungen, die fortlaufende Modernisierung der IT-Infrastruktur und den Neu- bzw. Ausbau von Produktionsstätten insbesondere in China und Brasilien zurückzuführen. In beiden Segmenten, LMH und STILL, legte das Investitionsvolumen zu.

Der wesentliche Teil der Investitionen bezog sich auf Entwicklungen neuer Gegengewichts- und Elektrostapler sowie Schubmaststapler (s. Kapitel Forschung und Entwicklung) – auch zur Einhaltung verschärfter Umweltvorschriften – sowie auf Innovationen wie die Hybridtechnik. Die betrieblichen Investitionen betrafen vorwiegend Geräte und Vorrichtungen für die Produktion neuer Flurförderzeuge und Komponenten. Die IT-bezogenen Investitionsprojekte dienen unter anderem der zentralen Vertriebssteuerung.

Investitionen nach Segmenten

in Mio. €

2012

2011

Veränderung

 

 

 

 

LMH

89

76

17,4%

STILL

51

43

18,1%

Financial Services

0

-

-

Sonstige

15

14

7,3%

Gesamt

155

133

16,6%

Aus laufenden Investitionsprojekten erwachsen keine wesentlichen finanziellen Folgepflichten.

Liquiditätsanalyse

Das Liquiditätsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des zentralen Finanzmanagements. Zu den Liquiditätsquellen gehören Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (einschließlich verpfändeter Bareinlagen), Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit und im Rahmen des SFA verfügbare Linien. Zum 31. Dezember 2012 betrugen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente € 562 Mio. (Vorjahr € 373 Mio.). Unter Berücksichtigung der verfügbaren Multi-Currency Revolving Credit Facility hatte KION zum Jahresende 2012 Zugriff auf liquide Mittel in Höhe von € 931 Mio., verglichen mit € 499 Mio. zum Bilanzstichtag 2011.

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

in Mio. €

2012

2011

Veränderung

 

 

 

 

EBIT

550

213

>100%

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

414

387

7,0%

Cashflow aus Investitionstätigkeit

104

-153

>100%

Free Cashflow

518

234

>100%

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

-330

-115

<-100%

Währungseinflüsse Liquide Mittel

1

1

-7,2%

Veränderung der Zahlungsmittel

189

121

56,7%

Netto-Finanzschulden

1.790

2.631

-32,0%

Die Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit summierten sich im Berichtsjahr auf € 414 Mio. und übertrafen damit den Vorjahreswert (€ 387 Mio.) deutlich. Der Anstieg ist zum einen auf das um € 337 Mio. höhere EBIT zurückzuführen, das zum Teil durch Sondereffekte (s. Kapitel Ergebnisentwicklung) beeinflusst war. Der cashmindernde Effekt aus dem Netto-Anstieg des Leasing- und Mietvermögens (nach Abzug der Abschreibungen) wurde insgesamt deutlich überkompensiert.

Aus der Investitionstätigkeit resultierten Mittelzuflüsse in Höhe von € 104 Mio. (Vorjahr: Mittelabflüsse von € -153 Mio.). Mittelabflüssen für den Erwerb der verbleibenden Anteile von Linde Creighton sowie für Investitionen in technische Anlagen und Betriebsausstattung, die vorwiegend auf Produktionsstätten in Brasilien und China entfielen, standen Netto-Zuflüsse aus dem Verkauf des Hydraulikgeschäfts in Höhe von € 260 Mio. gegenüber.

Durch die beschriebenen Einflussfaktoren erhöhte sich der Free Cashflow (s. Kapitel Wertorientierte Steuerung) auf € 518 Mio. (Vorjahr € 234 Mio.).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf € -330 Mio. (Vorjahr € -115 Mio.). Aus der Tilgung von Finanzkrediten resultierte dabei ein Cashflow von € -665 Mio., wovon € -138 Mio. auf die Ablösung der Multicurrency Revolving Credit Facility sowie € -56 Mio. auf die Tilgung der Multicurrency Capex Facility entfielen. Die Zinszahlungen beliefen sich auf € 130 Mio. gegenüber € 147 Mio. im Geschäftsjahr 2011. Ein moderater Mittelabfluss in Höhe von € 10 Mio. stand mit € 8 Mio. im Zusammenhang mit dem Erwerb der restlichen Anteile an Voltas MH. Positiv wirkte sich der Cash-Zugang aus der Einlage für die beschlossene Kapitalerhöhung aus.

Hieraus resultiert ein deutlicher Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von € 373 Mio. Ende 2011 auf nunmehr € 562 Mio. (s. Kapitel Vermögenslage).

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