[29] Finanzverbindlichkeiten

Unter den Finanzverbindlichkeiten werden im Wesentlichen verzinsliche Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Kapitalmarktverbindlichkeiten aus den begebenen Unternehmensanleihen ausgewiesen. Die Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten gehen dabei überwiegend auf die neue revolvierende Kreditlinie zurück.

Die vertraglichen Restlaufzeiten des Bestands an Finanzverbindlichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle. >> Tabelle 077

Fälligkeitsstruktur Finanzverbindlichkeiten

 

>> TABELLE 077

in Mio. €

2013

2012

 

 

 

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

233,7

1.858,4

davon fällig innerhalb eines Jahres

224,6

51,2

davon fällig zwischen ein und fünf Jahren

9,1

1.692,1

davon fällig nach mehr als fünf Jahren

115,2

 

 

 

Kapitalmarktverbindlichkeiten

958,3

489,5

davon fällig innerhalb eines Jahres

davon fällig zwischen ein und fünf Jahren

319,5

davon fällig nach mehr als fünf Jahren

638,8

489,5

 

 

 

Sonstige Verbindlichkeiten

6,6

4,5

davon fällig innerhalb eines Jahres

2,9

0,6

davon fällig zwischen ein und fünf Jahren

davon fällig nach mehr als fünf Jahren

3,7

3,9

 

 

 

Summe kurzfristige Verbindlichkeiten

227,5

51,8

Summe langfristige Verbindlichkeiten

971,1

2.300,7

Darlehensvertrag

Im Zusammenhang mit dem Erwerb des Material-Handling-Geschäfts von der Linde AG hat die KION Group am 23. Dezember 2006 einen Darlehensvertrag (Senior Facilities Agreement und Subordinated Facility Agreement, im Folgenden „SFA“), mit einem Gesamtvolumen in Höhe von ehemals 3.300,0 Mio. € mit den konsortialführenden Banken Barclays Bank Plc, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Credit Suisse London Branch, Goldman Sachs International Bank, Lehman Commercial Paper Inc. UK Branch und Mizuho Corporate Bankm Ltd. abgeschlossen.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden die langfristigen Bankdarlehen aus der Akquisitionsfinanzierung (Tranchen B und C) in Höhe von 1.714,1 Mio. € zuzüglich endfälliger Zinsen vollständig getilgt und die variabel verzinsliche Tranche (Tranche H1b) der in 2011 begebenen und in 2018 fälligen Unternehmensanleihe in Höhe von 175,0 Mio. € gänzlich vorzeitig abgelöst. Mit der Ablösung der SFA-Verbindlichkeiten und der 2018 fälligen Floating Rate Note sind die anteilig darauf entfallenden und abgegrenzten Finanzierungsbeschaffungskosten in Höhe von 24,5 Mio. € in den Finanzaufwendungen erfasst worden. Davon entfallen 21,2 Mio. € auf die getilgten Bankverbindlichkeiten und 3,3 Mio. € auf die abgelösten Kapitalmarktverbindlichkeiten. Die Mittel zur Tilgung resultierten aus der im Februar 2013 begebenen Unternehmensanleihe (Tranchen H2a und H2b), aus den Zuflüssen aus dem Börsengang sowie der Weichai-Kapitalerhöhung. Darüber hinaus sind im Geschäftsjahr im Zusammenhang mit der Rückzahlung von SFA-Verbindlichkeiten, Aufwendungen aus der Auflösung von Zinssicherungsgeschäften in Höhe von 18,3 Mio. € in den Finanzaufwendungen angefallen, von denen 14,4 Mio. € zahlungswirksam waren.

Im Juni 2013 wurde das Darlehen (Tranche G) in Höhe von 100,0 Mio. € (zuzüglich aufgelaufener Zinsen in Höhe von 17,0 Mio. €) in Eigenkapital gewandelt. Dabei hat die Superlift Holding S.à r.l., Luxemburg, alle Rechte und Pflichten aus dem Darlehen mit der Superlift Funding S.á r.l., Luxemburg, sowie alle Anteile an dieser Gesellschaft im Rahmen einer Kapitalerhöhung in die KION GROUP AG eingebracht.

In Zusammenhang mit dem Börsengang hat die KION Group mit einer Gruppe von Banken unter dem SFA eine neue revolvierende Kreditlinie über 995,0 Mio. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren ab dem Börsengang, die im Dezember 2013 auf 1.045,0 Mio. € aufgestockt wurde, vereinbart. Von dieser neu vereinbarten revolvierenden Kreditlinie über 1.045,0 Mio. € war zum 31. Dezember 2013 – einschließlich sonstiger Darlehensverpflichtungen von ausländischen Einzelgesellschaften und Eventualverbindlichkeiten – ein Betrag von 184,4 Mio. € tatsächlich in Anspruch genommen. Die direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von 9,3 Mio. € werden als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen und über die Laufzeit der Kreditlinie aufwandswirksam erfasst. Neben niedrigeren Margen bietet diese Kreditlinie erleichterte Kreditbedingungen, wie sie für vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich sind.

Unternehmensanleihe

Im Februar 2013 hat die KION Group durch die in den Konzernabschluss einbezogene KION Finance S.A., Luxemburg, eine Unternehmensanleihe in Höhe von 650,0 Mio. € emittiert. Von den 650,0 Mio. € sind 450,0 Mio. € festverzinslich mit einem Zinssatz in Höhe von 6,75 Prozent p.a. und 200,0 Mio. € variabel verzinslich auf Basis des Drei-Monats-Euribors zuzüglich einer Marge von 4,5 Prozentpunkten. Der Auszahlungsbetrag für den variablen Teil lag um 1,0 Mio. € unter dem Nennwert (Disagio). Die Zinszahlungen der fixen Tranche erfolgen halbjährlich, die der variablen vierteljährlich. Die vertragsgemäße Tilgung erfolgt ohne Berücksichtigung vorzeitiger Tilgungsmöglichkeiten endfällig im Februar 2020. Von den Einnahmen in Höhe von 649,0 Mio. € wurden 636,0 Mio. € zur Ablösung bestehender Verbindlichkeiten unter dem SFA genutzt. 12,7 Mio. € der Einnahmen aus der Emission der Unternehmensanleihe beziehen sich auf die Begleichung der für die Emission der Unternehmensanleihe angefallenen Transaktionskosten, welche anteilig auf die beiden Tranchen verteilt und über deren Laufzeiten aufwandswirksam erfasst werden. Darüber hinaus wurde am 19. Juli 2013 die 2018 fällige variabel verzinsliche Tranche in Höhe von 175,0 Mio. € vollständig getilgt. Im Rahmen der Tilgung wurden zugehörige Transaktionskosten in Höhe von 3,3 Mio. € erfolgswirksam ausgebucht. Weiterhin unverändert besteht die festverzinsliche Tranche der im Jahr 2011 begebenen und bis 2018 laufenden Anleihe mit einem Volumen von 325,0 Mio. €.

Entwicklung der Netto-Finanzschulden

Zur Analyse der Veränderung von Verpflichtungen aus Finanzverbindlichkeiten verwendet die KION Group die interne Kennzahl „Netto-Finanzschulden“. Die Netto-Finanzschulden sind als Differenz zwischen Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasingverbindlichkeiten) und den flüssigen Mitteln definiert.

Die Zuflüsse aus dem Börsengang und den Kapitalerhöhungen konnten zu einem großen Teil für die Tilgungen verwendet werden. Dadurch haben sich im Geschäftsjahr die Netto-Finanzschulden deutlich reduziert. Die Netto-Finanzschulden der KION Group stellen sich zum 31. Dezember 2013 wie folgt dar: >> Tabelle 078

Netto-Finanzschulden

 

>> TABELLE 078

in Mio. €

2013

2012

 

 

 

Anleihe (2011/2018) – festverzinslich (brutto)

325,0

325,0

Anleihe (2011/2018) – variabel verzinslich (brutto)

175,0

Anleihe (2013/2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

Anleihe (2013/2020) – variabel verzinslich (brutto)

200,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

233,7

1.882,1

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

6,6

4,5

./. Kreditbeschaffungskosten

–16,7

–34,1

Finanzschulden

1.198,6

2.352,4

./. Flüssige Mittel

219,3

562,4

Netto-Finanzschulden

979,3

1.790,1

Die KION Group leistete im Geschäftsjahr 2013 Zahlungen in Höhe von insgesamt 1.714,1 Mio. € zur Tilgung langfristiger SFA-Bankverbindlichkeiten sowie 175,0 Mio. € zur vollständigen Ablösung der variabel verzinslichen Tranche der in 2011 begebenen und 2018 fälligen Unternehmensanleihe. Die Mittel zur Tilgung resultierten aus der Begebung einer neuen Unternehmensanleihe im Februar 2013 (649,0 Mio. € nach Abzug des Disagios in Höhe von 1,0 Mio. €), den Zuflüssen aus dem Börsengang sowie der Weichai-Kapitalerhöhung in Höhe von zusammen 732,5 Mio. € (nach Abzug von Bankgebühren) sowie Teilen der neuen revolvierenden Kreditlinie und bestehenden Barreserven.

Die Finanzschulden haben sich damit im Einzelnen wie folgt verändert und weisen folgende Konditionen auf: >> Tabelle 079

Kreditkonditionen

 

 

>> TABELLE 079

 

Zinssatz

Nominalwert

Fälligkeit

in Mio. €

 

2013

2012

 

 

 

 

 

 

Term Loan Facility B1 (EUR)

EURIBOR + Margin

138,5

2014

Term Loan Facility B2 (EUR)

EURIBOR + Margin

411,1

2017

Term Loan Facility B1 (USD)

LIBOR + Margin

108,0

2014

Term Loan Facility B2 (USD)

LIBOR + Margin

79,1

2017

Term Loan Facility C1 (EUR)

EURIBOR + Margin

286,6

2015

Term Loan Facility C2 (EUR)

EURIBOR + Margin

382,8

2017

Term Loan Facility C1 (USD)

LIBOR + Margin

227,1

2015

Term Loan Facility C2 (USD)

LIBOR + Margin

81,3

2017

Term Loan Facility G

EURIBOR + Margin

116,0

2018

Term Loan Facility H1a (Anleihe – festverzinslich)

Festverzinslich

325,0

325,0

2018

Term Loan Facility H1b (Anleihe – variabel verzinslich)

3-M-EURIBOR+Margin

175,0

2018

Term Loan Facility H2a (Anleihe – festverzinslich)

Festverzinslich

450,0

2020

Term Loan Facility H2b (Anleihe – variabel verzinslich)

3-M-EURIBOR+Margin

200,0

2020

Multicurrency Revolving Credit Facility 3

EURIBOR + Margin

130,0

2018

Multicurrency Capex Restructuring and Acquisition Facility

EURIBOR + Margin

18,2

2013

Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

Diverse Währungen und Zinskonditionen

103,7

33,3

 

Sonstige Finanzverbindlichkeiten ggü. Nicht-Kreditinstituten

 

6,6

4,5

 

./. Kreditbeschaffungskosten

 

–16,7

–34,1

 

Summe Finanzschulden

 

1.198,6

2.352,4

 

Financial Covenants

Das SFA und die Vertragsbedingungen aus der Begebung der Unternehmensanleihe verlangen unter anderem die Einhaltung bestimmter Verpflichtungen, sogenannter „Undertakings“ bzw. „Covenants“. Das SFA verlangt zusätzlich die Einhaltung einzelner Kennzahlen, sogenannter „Financial Covenants“, während der Vertragslaufzeit. Die „Financial Covenants“ legen Relationen für die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION Group fest. Diese werden in Form von Kennzahlen mit Bezug auf den Fremdkapitalverschuldungsgrad, die verfügbare Liquidität, die Höhe des EBITDA, den Betrag der gezahlten Zinsen sowie die Ausgaben für Investitionen gefordert. Seit dem Börsengang und der damit verbundenen Anpassung der Kreditbedingungen des SFA ist nur noch der „Financial Covenant“ für den Verschuldungsgrad als Verhältnis zwischen Netto-Finanzverschuldung und EBITDA anwendbar. Werden Verpflichtungen oder „Financial Covenants“ nicht eingehalten, kann dies unter anderem das Recht zur Kündigung des SFA durch die Kreditgeber bzw. zur vorzeitigen Fälligstellung der Unternehmensanleihe durch die Anleihegläubiger nach sich ziehen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sämtliche „Financial Covenants“ eingehalten.

Kreditsicherheiten

Das SFA verpflichtet die KION Group zur Besicherung von Verpflichtungen und Verbindlichkeiten. Diese Verpflichtung erstreckt sich auch auf die Unternehmensanleihen (Tranchen H1a, H2a und H2b). Zum Bilanzstichtag haben insgesamt 26 (Vorjahr: 26) Konzerngesellschaften (Sicherheitengeber) in den fünf Ländern Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien entsprechende Sicherheiten gestellt.

Die Sicherheiten umfassen Garantien, Verpfändung der Anteile an den Sicherheitengebern (mit Ausnahme der Anteile an der KION Material Handling GmbH (vormals KION GROUP GmbH)), Verpfändung von bestimmten Bankkonten und die Sicherungsabtretung oder Verpfändung von bestimmten Forderungen der Sicherheitengeber, Verpfändung von Ansprüchen aus und im Zusammenhang mit dem Anteilskaufvertrag betreffend die Anteile an der vormaligen KION GROUP GmbH zwischen Linde Material Handling GmbH und Linde AG vom 5. November 2006, Verpfändung von Anteilen an der KION Information Management Services GmbH sowie die sicherungsweise Abtretung und Übereignung von geistigen Eigentumsrechten durch deutsche Sicherheitengeber. In England dient nach den dort geltenden Bestimmungen und den getroffenen Vereinbarungen die Gesamtheit der Vermögenswerte der englischen Sicherheitengeber als Sicherheit.

Die Buchwerte der verpfändeten finanziellen Vermögenswerte beliefen sich am Bilanzstichtag auf 348,7 Mio. € (Vorjahr: 566,3 Mio. €).

Zum Bilanzstichtag bestanden, wie im Vorjahr, keine wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die durch Grundpfandrechte gesichert wurden.