Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group jederzeit ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften sicher. Darüber hinaus optimiert die KION Group die Finanzbeziehungen zu Kunden und Lieferanten, managt die gewährten Sicherheiten und begrenzt die finanziellen Risiken für Unternehmenswert und Ertragskraft. Diese Risiken bestehen insbesondere in Währungs-, Zinsänderungs-, Kurs- sowie Kontrahenten- und Länderrisiken. So sichert die KION Group auch auf der Finanzierungsseite eine stabile Basis für die Fortsetzung des profitablen Wachstums.

Innerhalb des Konzerns wird nach dem Grundsatz der internen Finanzierung gehandelt. Entsprechend sammelt die KION Group Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in zentralen oder regionalen Cashpools und deckt den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Dies ermöglicht ein einheitliches Auftreten der KION Group an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.

Als börsennotierte Unternehmensgruppe, die zugleich über Unternehmensanleihen und Kreditlinien refinanziert ist, berücksichtigt die KION Group im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären, Anleiheinvestoren und Banken. Im Interesse dieser Stakeholder stellt die KION Group ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher.

Die Fremdfinanzierung der KION Group ist langfristig ausgerichtet. Die Kernbestandteile – eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1.045,0 Mio. € und zwei besicherte Unternehmensanleihen über 325,0 Mio. € bzw. 650,0 Mio. € – werden in den Jahren 2018 bis 2020 fällig. Vereinzelt vereinbart der Konzern zusätzliche Kreditlinien mit lokalen Banken und Leasinginstituten zugunsten der Konzerngesellschaften, um rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Die Kreditlinie und die Vertragsbedingungen aus der Begebung der Unternehmensanleihen verlangen unter anderem die Einhaltung von Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“). Die Kreditlinie erfordert zusätzlich die Einhaltung einzelner Finanzkennzahlen („Financial Covenants“) während der Vertragslaufzeit. Die Nichteinhaltung kann unter anderem das Recht zur Kündigung durch die Kreditgeber beziehungsweise zur vorzeitigen Fälligstellung der Unternehmensanleihen durch die Anleihegläubiger nach sich ziehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sämtliche Covenants und Restriktionen sicher eingehalten. Durch den Wegfall der Akquisitionsfinanzierung sind im zweiten Halbjahr zahlreiche Restriktionen entfallen, sodass sich der Finanzierungsspielraum deutlich verbessert hat.

Die KION Group nimmt je nach Bedarf und Marktsituation auch künftig die Finanzierungsmöglichkeiten des öffentlichen Kapitalmarkts in Anspruch. Deshalb ist die KION Group bestrebt, durch konsequente Umsetzung der wertorientierten Strategie, ein vorausschauendes Risikomanagement und eine solide Finanzierung eine nachhaltig gute Bonität an den Kapital- und Finanzierungsmärkten sicherzustellen.

Um Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität zu gewährleisten, verfügt die KION Group über eine Liquiditätsreserve in Form von freien, fest zugesagten Kreditlinien und Barmitteln.

Derivative Finanzinstrumente setzt die KION Group ausschließlich zur Sicherung operativer Grundgeschäfte ein. Sie betreffen insbesondere die Absicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken. Im Berichtsjahr wurden zu diesem Zweck nur Cashflow Hedges eingesetzt. Die im Vorjahr noch eingesetzten Zins- und Devisenswaps zur Deckung der Zins- und Währungsrisiken aus der Akquisitionsfinanzierung wurden im Zusammenhang mit der Rückführung dieser Finanzierung bis zur Jahresmitte aufgelöst.

Wesentliche Finanzierungsmaßnahmen im Berichtszeitraum

Aus der Platzierung von 17,2 Mio. neuen Aktien zu 24,00 € je Anteil flossen der KION Group 413,4 Mio. € zu (vor Abzug der Bankgebühren). Weitere 328,4 Mio. € stammen aus einer Kapitalerhöhung um 13,7 Mio. Aktien, die unmittelbar vor Abschluss des Börsengangs von Weichai Power erworben wurden. Im Zusammenhang mit dem Börsengang erwarb die Superlift Holding aus der Einbringung eines bestehenden Darlehens und der Beteiligung an der Superlift Funding gegen Eigenkapital 4,0 Mio. Aktien zum Preis von 29,21 € je Anteil. Hierdurch wurde das Eigenkapital um weitere rund 118,1 Mio. € erhöht. Insgesamt wurde das Eigenkapital durch die drei Kapitalerhöhungen um 859,9 Mio. € aufgestockt. Nach Abzug der im Eigenkapital erfolgsneutral verrechneten Transaktionskosten von insgesamt 13,9 Mio. € und nach Abzug eines Steuereffekts, verbleibt ein Betrag von 845,9 Mio. € erhöhend im Konzerneigenkapital. Die über die erfolgsneutral erfassten Beträge hinausgehenden Transaktionskosten der Kapitalerhöhungen wurden unmittelbar aufwandswirksam erfasst.

Im Zusammenhang mit dem Börsengang vereinbarte die KION Group mit einer Gruppe von Banken eine neue revolvierende Kreditlinie über 995,0 Mio. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren ab dem Börsengang, die im Dezember 2013 auf 1.045,0 Mio. € aufgestockt wurde. Neben derzeit niedrigeren Zinsen bietet diese Kreditlinie im Vergleich zu den bisherigen Finanzierungen deutlich erleichterte Kreditbedingungen.

Die Zuflüsse aus dem Börsengang wurden zusammen mit Teilen der neuen Kreditlinie und bestehenden Barreserven für die vollständige Ablösung der langfristigen Bankdarlehen aus der Akquisitionsfinanzierung (Senior Facilities Agreement, SFA) verwendet. Darüber hinaus wurde die 2018 fällige variabel verzinsliche Unternehmensanleihe (Floating Rate Note) in Höhe von 175,0 Mio. € vorzeitig vollständig getilgt.

Bereits im Februar 2013 hatte die KION Finance S.A. eine besicherte Unternehmensanleihe mit einem Gesamtvolumen von 650,0 Mio. € und einer Endfälligkeit im Jahr 2020 platziert. Der Erlös nach Abzug der Bankgebühren diente der vollständigen Refinanzierung von Krediten, die in den Jahren 2014 und 2015 fällig waren.

Nach Abschluss der wesentlichen Finanzierungsmaßnahmen weist die KION Group zum Bilanzstichtag 2013 eine solide Eigenkapitalquote von 26,7 Prozent aus. Die Netto-Verschuldung zum Bilanzstichtag beträgt rund das 1,4-Fache des bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate. Die verbleibende langfristige Finanzverschuldung ist mit einem komfortablen Laufzeitenprofil ausgestattet.

Im Zeitraum vom 28. August 2013 bis zum 26. September 2013 erwarb die KION GROUP AG unter Verwendung liquider Mittel eigene Aktien für ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. Der Bestand eigener Aktien belief sich zum 31. Dezember 2013 auf 0,2 Mio. Stück. Das hierfür erforderliche Finanzierungsvolumen betrug 5,6 Mio. €.

Kapitalstrukturanalyse

Finanzschulden

Nach vollständiger Ablösung der Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 1.078,1 Mio. € sowie der Floating Rate Note mit einem Volumen von 175,0 Mio. € besteht die langfristige Fremdfinanzierung der KION Group aus zwei besicherten Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von 975,0 Mio. €. Die im Berichtsjahr begebene Anleihe ist mit einer festverzinslichen Tranche von 450,0 Mio. € und einer variabel verzinslichen Tranche im Volumen von 200,0 Mio. € ausgestattet. Daneben steht unverändert die festverzinsliche Tranche der im Jahr 2011 begebenen und bis 2018 laufenden Anleihe mit einem Volumen von 325,0 Mio. €.

Die neu vereinbarte revolvierende Kreditlinie über 1.045,0 Mio. € war zum Bilanzstichtag – einschließlich sonstiger Darlehensverpflichtungen von ausländischen Einzelgesellschaften und Eventualverbindlichkeiten – zu einem Betrag von 184,4 Mio. € in Anspruch genommen. Damit verfügte die KION Group zum 31. Dezember 2013 über freie Kreditlinien in Höhe von 860,6 Mio. €, die kurzfristig zur Verfügung stehen. Die Brutto-Finanzschulden zum Bilanzstichtag beliefen sich auf insgesamt 1.215,3 Mio. €; unter Berücksichtigung aktivierter Kreditbeschaffungskosten betrugen die bilanziellen Finanzschulden 1.198,6 Mio. €. Nach Abzug der flüssigen Mittel verblieben zum Jahresultimo 2013 Netto-Finanzschulden in Höhe von 979,3 Mio. € (Ende 2012: 1.790,1 Mio. €). >> Tabelle 025

Netto-Finanzschulden

 

 

>> TABELLE 025

in Mio. €

2013

2012

Veränderung

 

 

 

 

Anleihe (2011/2018) - festverzinslich (brutto)

325,0

325,0

0,0 %

Anleihe (2011/2018) - variabel verzinslich (brutto)

175,0

–100,0 %

Anleihe (2013/2020) - festverzinslich (brutto)

450,0

Anleihe (2013/2020) - variabel verzinslich (brutto)

200,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

233,7

1.882,1

–87,6 %

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

6,6

4,5

47,1 %

./. Kreditbeschaffungskosten

–16,7

–34,1

51,2 %

Finanzschulden

1.198,6

2.352,4

–49,0 %

./. Flüssige Mittel

–219,3

–562,4

61,0 %

Netto-Finanzschulden

979,3

1.790,1

–45,3 %

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die KION Group unterstützt in vielen Ländern Pensionspläne, die den gesetzlichen Anforderungen, den lokalen Gepflogenheiten und der Situation in den jeweiligen Ländern entsprechen. Dabei handelt es sich um leistungsorientierte Pensionspläne, beitragsorientierte Pensionspläne und gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber. Zum 31. Dezember 2013 beliefen sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne auf 560,1 Mio. €. Der moderate Anstieg gegenüber dem Jahresende 2012 resultierte im Wesentlichen aus der laufenden Nettozuführung zu Pensionsrückstellungen. Nach Abzug der Vermögenswerte aus Pensionen in Höhe von 22,4 Mio. € errechnet sich eine Nettoverpflichtung von 537,7 Mio. € gegenüber 524,8 Mio. € zum Jahresende 2012.

Beiträge zu ganz oder teilweise über Fonds finanzierten Pensionsplänen werden wie erforderlich eingezahlt, um über ausreichende Vermögenswerte zu verfügen und damit die zukünftigen Pensionszahlungen an die Teilnehmer der Pensionspläne erfüllen zu können. Diese Beiträge werden durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise Finanzierungsstatus, rechtliche und steuerliche Erwägungen und lokale Usancen bestimmt. Die KION Group leistete im Jahr 2013 Zahlungen an Pensionäre in Höhe von insgesamt 25,1 Mio. €, die 13,1 Mio. € an direkten Pensionszahlungen und 11,6 Mio. € an Arbeitgeberbeiträgen zum Planvermögen beinhalten. Aus Übertragungen an externe Versorgungsträger resultierten weitere Zahlungen in Höhe von 0,4 Mio. €.

Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind dem Konzernanhang, Textziffer [28] zu entnehmen.

Leasingverbindlichkeiten

Die Leasingverbindlichkeiten aus den Financial-Services-Aktivitäten summierten sich zum 31. Dezember 2013 auf 617,1 Mio. € (Vorjahr: 475,0 Mio. €). Diese resultieren ausschließlich aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Finanzierung von Leasingverhältnissen mit externen Kunden. Hiervon entfielen 403,7 Mio. € (Vorjahr: 329,2 Mio. €) auf langfristige und 213,3 Mio. € (Vorjahr: 145,8 Mio. €) auf kurzfristige Leasingverbindlichkeiten. Der Anstieg im langfristigen Bereich geht vor allem auf neu abgeschlossene Leasingverträge und die Erstkonsolidierung des Händlers Willenbrock zurück.

Die Kurzfristmiete und das Beschaffungsleasing sind den Marken zugeordnet. Die korrespondierenden Verbindlichkeiten werden in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Konzernanhang, Textziffer [32]). Dort sind unter anderem Verbindlichkeiten in Höhe von 327,5 Mio. € zur Finanzierung der Kurzmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten. Darüber hinaus sind dort Verbindlichkeiten aus Restwertgarantien in Höhe von 17,3 Mio. € enthalten. Diese Restwertverbindlichkeiten beziehen sich auf Restwertgarantien, die im Zusammenhang mit dem Verkauf von Vermögenswerten an Leasinggesellschaften gegeben wurden, bei denen der garantierte Betrag mehr als 10,0 Prozent des beizulegenden Zeitwerts des betroffenen Vermögenswerts beträgt. Die Leasingverbindlichkeiten sind durch Leasingforderungen, künftige Mittelzuflüsse aus Untermietverträgen mit Kunden und Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Fahrzeuge weitestgehend gedeckt.

Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich durch die Kapitalmaßnahmen im Berichtsjahr wesentlich erhöht. Zum Bilanzstichtag 2013 stand es bei 1.610,0 Mio. €, verglichen mit 660,7 Mio. € zum Jahresende 2012. Die Eigenkapitalquote nahm aufgrund des gleichzeitigen Schuldenabbaus überproportional von 10,6 Prozent Ende 2012 auf nunmehr 26,7 Prozent zu. >> Tabelle 026

(Verkürzte) Bilanz Passiva*

 

 

 

>> TABELLE 026

in Mio. €

2013

in %

2012

in %

Veränderung

*

(Verkürzte) Bilanz für 2012 wurde aufgrund der rückwirkenden Anwendung des IAS 19R (2011) angepasst

 

 

 

 

 

 

Eigenkapital

1.610,0

26,7 %

660,7

10,6 %

>100,0 %

 

 

 

 

 

 

Langfristige Schulden

2.709,8

45,0 %

3.929,0

63,2 %

–31,0 %

darin:

 

 

 

 

 

Kapitalmarktverbindlichkeiten

958,3

15,9 %

489,5

7,9 %

95,8 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

12,8

0,2 %

1.811,2

29,2 %

–99,3 %

Latente Steuern

306,2

5,1 %

308,8

5,0 %

–0,8 %

Leasingverbindlichkeiten

403,7

6,7 %

329,2

5,3 %

22,6 %

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Schulden

1.706,6

28,3 %

1.623,5

26,1 %

5,1 %

darin:

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

227,5

3,8 %

51,8

0,8 %

>100,0 %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

550,5

9,1 %

646,0

10,4 %

–14,8 %

Leasingverbindlichkeiten

213,3

3,5 %

145,8

2,3 %

46,3 %

 

 

 

 

 

 

Summe Passiva

6.026,4

 

6.213,2

 

–3,0 %

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Die KION Group setzt in begrenztem Maße außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente ein. Im Rahmen der Finanzierungsaktivitäten hat die KION Group Leasingverträge sowohl zur Eigennutzung als auch zur Überlassung an Kunden abgeschlossen, die gemäß den entsprechenden IFRS-Anforderungen in der Bilanz weder als Vermögenswert noch als Verbindlichkeit ausgewiesen sind. Zum 31. Dezember 2013 betrug der Nominalwert der vertraglichen Verpflichtungen aus diesen außerbilanziellen Leasingverträgen 206,0 Mio. € (Vorjahr: 194,2 Mio. €, siehe Konzernanhang, Textziffer [33]).

Investitionsanalyse

Investitionen (ohne Leasing- und Mietvermögen) wurden auch im Berichtsjahr durch den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie durch Entnahmen aus dem revolvierenden Teil des SFA finanziert.

Das Investitionsvolumen lag mit 125,8 Mio. € um 18,9 Prozent unter dem Vorjahreswert (155,1 Mio. €). Die Abnahme ist im Wesentlichen auf den Verkauf des investitionsintensiven Hydraulik-Geschäfts zum Jahresende 2012 zurückzuführen. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Investitionen ist die Beendigung von Sonderprojekten, die im Jahr 2012 den Neubau des Werks in São Paulo und die Werksverlagerungen in Europa betrafen. Diesen standen in 2013 in den Segmenten LMH und STILL keine Sonderprojekte vergleichbarer Größenordnung gegenüber. Investitionen in Produktentwicklungen und den Ausbau von Produktionsstätten sowie die fortlaufende Modernisierung der IT-Infrastruktur zeigten im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einen leichten Anstieg.

Ein wesentlicher Teil der Investitionen bezog sich auf Neu- und Weiterentwicklungen von Gegengewichts-, Schubmaststaplern und weiteren Lagertechnikgeräten sowie auf Innovationen wie die Lithium-Ionen-Technik. Die betrieblichen Investitionen betrafen vorwiegend Geräte und Vorrichtungen für die Produktion neuer Flurförderzeuge und Komponenten. Die IT-bezogenen Investitionsprojekte dienen unter anderem der Vereinheitlichung der globalen Vertriebssysteme.

Liquiditätsanalyse

Das Liquiditätsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des zentralen Finanzmanagements. Zu den Liquiditätsquellen gehören flüssige Mittel (einschließlich verpfändeter Bareinlagen), Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit und verfügbare Kreditlinien. Zum 31. Dezember 2013 summierten sich die flüssigen Mittel auf 219,3 Mio. €. Der Vorjahreswert von 562,4 Mio. € war durch die Zuflüsse aus den Transaktionen mit Weichai Power zum Jahresende geprägt. Unter Berücksichtigung der noch verfügbaren Kreditlinie hatte die KION Group zum Jahresende 2013 Zugriff auf liquide Mittel in Höhe von 1.079,6 Mio. €, verglichen mit 930,9 Mio. € zum Bilanzstichtag 2012.

Aus laufender Geschäftstätigkeit erzielte die KION Group Mittelzuflüsse in Höhe von 336,1 Mio. € (Vorjahr: 414,0 Mio. €). Der deutliche Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einmaligen Steuerzahlungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Hydraulik-Geschäfts in 2012 in Höhe von 57,7 Mio. €. Das EBIT des Vorjahres in Höhe von 549,1 Mio. € beinhaltete unter anderem einen Ertrag von 211,8 Mio. € aus dem Verkauf des Hydraulik-Geschäftes, der sich im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht auswirkte.

Aus der Investitionstätigkeit resultierten Mittelabflüsse in Höhe von insgesamt 133,5 Mio. €. Dem standen im Vorjahr Mittelzuflüsse in Höhe von 104,1 Mio. € gegenüber, die mit 259,7 Mio. € auf die Erlöse aus der Veräußerung des Hydraulik-Geschäfts zurückzuführen waren. Die Auszahlungen für Investitionen in langfristiges Vermögen und Sachanlagen als wesentlichster Zahlungsabfluss verringerten sich von 155,1 Mio. € im Vorjahr auf jetzt 125,8 Mio. €. In beiden operativen Segmenten, Linde Material Handling und STILL, lag das Investitionsvolumen unter dem Vorjahreswert, wobei der Vergleichswert im Segment LMH noch das Hydraulik-Geschäft und im Segment STILL das neue Werk in Brasilien enthielt. Wesentliche Projekte betrafen die Leistungssteigerung des Weltersatzteillagers Kahl, den Ausbau der in China befindlichen Produktions- und Entwicklungskapazitäten im Segment LMH sowie diverse Modernisierungsmaßnahmen an den deutschen Standorten im Segment STILL. Die Investitionsaufwendungen (ohne Leasing- und Mietvermögen) wurden auch im Berichtsjahr finanziert.

Mittelabflüsse aus Akquisitionen summierten sich nach Abzug erhaltener Barmittel auf 25,1 Mio. €. Die Erwerbe betrafen die türkische Arser-Gruppe (3,9 Mio. €) und die Aufstockung um 51,0 Prozent der Anteile am deutschen Händler Willenbrock Fördertechnik (21,2 Mio. €). Im Vorjahr betrafen die Abflüsse aus Akquisitionen mit 9,7 Mio. € den Mehrheitserwerb von Linde Creighton. Die wesentlichen Einzahlungen in der Investitionstätigkeit betrafen Dividendenzahlungen von Beteiligungen, Zinserträge sowie Netto-Einzahlungen aus langfristigen Vermögenswerten.

Der Free Cashflow im Berichtszeitraum als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit belief sich auf 202,6 Mio. € und lag damit unter dem durch Sondereffekte geprägten Vorjahreswert von 518,1 Mio. €.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug –538,6 Mio. €. Zuflüsse resultierten aus der Begebung der Unternehmensanleihe im Februar 2013 (649,0 Mio. €), den Kapitaleinzahlungen im Zusammenhang mit dem Börsengang (741,8 Mio. €) und der Inanspruchnahme der neuen Kreditlinie (184,4 Mio. €). Die Bruttotilgungen sämtlicher Finanzverbindlichkeiten einschließlich der vorzeitigen Rückzahlung der Floating Rate Note 2011/2018 beliefen sich über den gesamten Berichtszeitraum zusammen auf –2.201,6 Mio. €, gegenläufig wurden 1.095,9 Mio. € Finanzschulden – einschließlich der in 2013 begebenen Unternehmensanleihe – aufgenommen. Für den Erwerb von 200.000 Aktien im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms wurden flüssige Mittel in Höhe von 5,6 Mio. € verwendet. Die Auszahlungen für Beschaffungskosten für die genannten Fremd- und Eigenkapitaltransaktionen beliefen sich auf –56,3 Mio. € (Vorjahr: –15,6 Mio. €). Die laufenden Zinszahlungen verminderten sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 Mio. € und betrugen im Berichtszeitraum –119,6 Mio. €. In den Zinszahlungen ist aus der Beendigung der Zinssicherungsgeschäfte im Zusammenhang mit den früheren Akquisitionsfinanzierungen ein einmaliger Mittelabfluss in Höhe von 14,4 Mio. € entstanden. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit des Vorjahres in Höhe von –330,1 Mio. € war ebenfalls durch die Rückzahlung von Krediten geprägt. Der positive Free Cashflow sowie die vorhandenen Barmittel aus 2012 konnten zu einem großen Teil für die Tilgungen verwendet werden.

>> Tabelle 027

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung*

 

 

>> TABELLE 027

in Mio. €

2013

2012

Veränderung

*

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung für 2012 wurde aufgrund der rückwirkenden Anwendung des IAS 19R (2011) angepasst

 

 

 

 

EBIT

374,2

549,1

–31,9 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

336,1

414,0

–18,8 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–133,5

104,1

<–100,0 %

Free Cashflow

202,6

518,1

–60,9 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–538,6

–330,1

–63,2 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–7,0

1,0

<–100,0 %

Veränderung Flüssige Mittel

–343,0

188,9

<–100,0 %