Chancenbericht

Chancenmanagement

Das Chancenmanagement ist ebenso wie das Risikomanagement zentraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung. Die einzelnen Chancenfelder werden im Rahmen des Strategieprozesses identifiziert. Im Einklang mit der Konzernstrategie werden die Chancen dezentral erhoben und gesteuert.

Das Reporting über die Chancensituation erfolgt monatlich im Zuge des Regelprozesses im Konzernreporting. Auf diese Weise wird zeitnah erkannt, ob Markt- und Wettbewerbsentwicklungen oder konzerninterne Ereignisse eine Neubewertung einzelner Chancenfelder erfordern. Dies kann eine Reallokation der Budgets nach sich ziehen, die für die Wahrung von Chancen bereitgestellt werden. Die Entscheidung hierüber fällt anhand des Chancenpotenzials, wobei hierfür Erfahrungswerte zugrunde gelegt werden. Ein der Risikosteuerung vergleichbares Managementsystem wird für die Evaluation der Chancen nicht eingesetzt.

Chancenkategorisierung

Unter Chancen verstehen wir positive Abweichungen von den im Prognosebericht geäußerten Erwartungen an das wirtschaftliche Umfeld sowie die Lage der KION Group. Dabei werden drei Chancenarten unterschieden:

Marktseitige Chancen beschreiben die Potenziale aus Entwicklungen im Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie auf regulatorischer Seite.

Strategische Chancen beruhen auf der Umsetzung der Konzernstrategie. Hieraus können positive Effekte erwachsen, welche die Planungsannahmen übertreffen.

Leistungswirtschaftliche Chancen sind mit operativen Maßnahmen, beispielsweise Restrukturierungen und Kostensenkungsmaßnahmen, entlang der Wertschöpfungskette verbunden.

Chancensituation

Marktseitige Chancen

Die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds kann im Jahr 2014 die Erwartungen übertreffen. So kann die Stabilisierung der Eurozone schneller vorangehen als von den Wirtschaftsforschungsinstituten unterstellt. Dies könnte sich auch positiv auf die Wachstumsraten in Osteuropa und weiteren Schwellenländern auswirken. Im Wettbewerbsumfeld können ebenfalls jederzeit Entwicklungen eintreten – wie beispielsweise Qualitätsprobleme bei Wettbewerbern oder Konsolidierungseffekte – die die Nachfrage nach Produkten der Marken der KION Group ankurbeln. Darüber hinaus können neue, heute noch nicht absehbare regulatorische Initiativen, insbesondere die Verschärfung von Gesundheitsschutz- oder Emissionsrichtlinien, eine wachsende Nachfrage nach den Premiumprodukten der Marken der KION Group auslösen. Auf den Beschaffungsmärkten können sich die Rohstoffpreise im Jahresdurchschnitt günstiger darstellen als erwartet.

Mittel- bis langfristige marktseitige Chancen ergeben sich insbesondere aus

  • der wachsenden Nachfrage nach Intralogistik-Produkten und Dienstleistungen im Zuge der Globalisierung, Industrialisierung und Fragmentierung von Lieferketten,
  • einem hohen Bedarf an Ersatzinvestitionen, insbesondere in entwickelten Märkten,
  • einem Trend zum Outsourcing von Servicefunktionen an die Hersteller von Flurförderzeugen,
  • dem Trend zu elektromotorgetriebenen Fahrzeugen, bei denen die KION Group besondere Stärken hat.

Strategische Chancen

Die Wahrung strategischer Chancen ist in den Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung der KION Group im Jahr 2014 bereits zu großen Teilen enthalten. Dennoch kann die tatsächliche Entwicklung noch positiver ausfallen, sofern die Effekte aus einzelnen Maßnahmen die Erwartungen übertreffen sollten. Auch können im Jahresverlauf etwa in Form von Akquisitionen und strategischen Partnerschaften neue strategische Chancen auftreten, die nicht Bestandteil der Planung sind.

Mittel- bis langfristige strategische Chancen der KION Group resultieren im Wesentlichen aus

  • der Stärkung der führenden Marktposition in westeuropäischen Kernmärkten, die insbesondere auf der Technologieposition und dem hohen Anteil kundenspezifischer Ausstattungen beruht,
  • dem Ausbau des Serviceangebots entlang des Produkt-Lebenszyklus unter Nutzung der umfangreichen aktiven Geräteflotte,
  • dem Ausschöpfen des Marktpotenzials in Wachstumsregionen,
  • der Ausweitung des Geschäfts in Nordamerika.

Leistungswirtschaftliche Chancen

Die erwarteten Effekte aus geplanten Effizienzsteigerungs- und Restrukturierungsmaßnahmen, wie etwa die Schließung des Werks in Merthyr Tydfil als letzte Phase der Restrukturierung der europäischen Produktionsstandorte sowie die Ausschöpfung konzerninterner Synergien, sind ebenfalls in die Prognose 2014 eingegangen. Gleichwohl ist auch hier eine Entwicklung denkbar, die bisherige Erwartungen übertrifft.

So können mittelfristig Steigerungen der Profitabilität aus folgenden Effekten resultieren:

  • kontinuierliche Effizienzsteigerungen im Produktionsverbund,
  • Nutzung der globalen Entwicklungskapazitäten und Produktpaletten,
  • Modul- und Plattformstrategie für Produkte im Gesamtkonzern.