Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft ist im bisherigen Jahresverlauf nur verhalten gewachsen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsprognose für 2014 im Oktober auf 3,3 Prozent (von 3,4 Prozent im Juli). Grund zur Sorge bereiten vor allem die geopolitischen Risiken in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die wieder zunehmende Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die großen Wirtschaftsräume zeigten eine zunehmend unterschiedliche Dynamik. Während die USA seit dem zweiten Quartal einen robusten Aufwärtstrend bei deutlich sinkender Arbeitslosigkeit verzeichnen, ist die Entwicklung im Euroraum gedämpft. Hier enttäuschten zuletzt vor allem die Konjunkturdaten aus Deutschland, Frankreich und Italien. Bekannte Probleme wie geringe Inflation, eine weiterhin hohe Verschuldung und geopolitische Unsicherheit drückten auf die Stimmung. Dennoch gab es mit Großbritannien und Spanien auch Länder mit einer weiterhin soliden wirtschaftlichen Entwicklung.

Für China geht der IWF nach einem schwachen Jahresanfang von einem etwas geringeren Wachstum aus, wobei sich die Steigerungsrate auf einem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Niveau stabilisiert hat. Dagegen befindet sich mit Brasilien die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas in der Rezession. Vor allem wirtschaftspolitische Regulierungen hemmen weiterhin die Investitionstätigkeit. Innerhalb Osteuropas sind die Entwicklungen uneinheitlich. Viele osteuropäische EU-Länder profitierten weiter von der, wenn auch nur moderaten, Konjunkturerholung im Euroraum. Russland hingegen leidet weiter unter den wirtschaftlichen Folgen des Konflikts mit der Ukraine sowie insgesamt unter strukturellen Problemen.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Auf dem Weltmarkt für Flurförderzeuge hat sich das Wachstum im Jahresverlauf etwas verlangsamt. Gemessen an verkauften Stückzahlen, legte der Markt im dritten Quartal um 6,4 Prozent zu und damit weniger als im ersten (9,7 Prozent) und im zweiten Vierteljahr (8,9 Prozent). Dies ist vor allem auf eine schwächere Entwicklung der Nachfrage bei Dieselstaplern (–0,6 Prozent) im dritten Quartal zurückzuführen. Elektrostapler (+14,0 Prozent) und Lagertechnikgeräte (+11,9 Prozent) verzeichneten im selben Zeitraum dagegen weiterhin kräftige Zuwächse. Im Neunmonatsvergleich stiegen die Bestellzahlen auf dem Gesamtmarkt um 8,3 Prozent.

Westeuropa war mit einem Plus von 12,6 Prozent nach neun Monaten weiterhin ein wesentlicher Wachstumstreiber. Hierbei blieb die Dynamik im dritten Quartal ähnlich stark wie im Quartal zuvor. Deutschland als wichtigster Einzelmarkt konnte auf Neunmonatssicht um 11,2 Prozent zulegen und lag damit nur leicht unter dem westeuropäischen Durchschnitt. Überdurchschnittlich fiel das Wachstum in Italien, Spanien und Großbritannien aus. In Frankreich, dem zweitgrößten Einzelmarkt, stagnierten hingegen die Bestellzahlen.

In Russland entwickelte sich der Markt unverändert schwach, während andere osteuropäische Staaten wie Tschechien, Polen und Ungarn weiter Zuwächse verzeichneten.

In China, das für mehr als ein Viertel aller weltweit bestellten Neufahrzeuge steht, schwächte sich das Marktwachstum im dritten Quartal vor allem aufgrund eines leichten Rückgangs bei Dieselstaplern weiter ab. Im Neunmonatsvergleich konnte dennoch ein Plus von 12,2 Prozent realisiert werden. In Südamerika, und insbesondere im größten Markt Brasilien (–13,3 Prozent), gingen die Bestellungen weiter zurück. Erfreulich entwickelte sich dagegen Mittelamerika (+18,0 Prozent), während die USA nach neun Monaten ein Plus von 6,3 Prozent verzeichneten. >> Tabelle 02

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

>>TABELLE 02

in Tsd. Stück

Q3 2014

Q3 2013

Verän­derung

Q1 – Q3 2014

Q1 – Q3 2013

Verän­derung

Quelle: WITS/FEM

 

 

 

 

 

 

 

Westeuropa

65,8

57,9

13,7 %

214,4

190,4

12,6 %

Osteuropa

15,6

14,8

5,3 %

44,5

43,4

2,4 %

Nordamerika

49,7

49,1

1,2 %

155,3

147,0

5,7 %

Mittel- und Südamerika

12,5

12,1

3,3 %

35,7

39,3

−9,2 %

Asien (ohne Japan)

86,9

83,4

4,1 %

276,3

248,9

11,0 %

Übrige Welt

30,1

27,6

9,1 %

90,6

84,9

6,7 %

Welt

260,5

244,8

6,4 %

816,8

753,9

8,3 %

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Die Rohstoffpreise lagen in den ersten neun Monaten 2014 insgesamt unter den Vergleichswerten des Vorjahres, wobei sich Metalle auch im dritten Quartal verbilligten. Der Ölpreis entwickelte sich seit Anfang Juli weiter rückläufig und lag damit ebenfalls unter dem Vorjahresdurchschnitt.

Die weiterhin expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank war eine wesentliche Ursache für die im Juli einsetzende Abschwächung des Euro gegenüber anderen Leitwährungen. Im Kampf gegen Konjunkturschwäche und Deflationsgefahr im Euroraum stellte die Europäische Zentralbank zudem weitere Maßnahmen in Aussicht.