Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 30. September 2016 gegenüber der Darstellung im Konzernlagebericht 2015 nicht verändert. Die KION Group verfolgt eine konservative Finanzpolitik, die auf eine gute Cross-over-Kreditbonität mit verlässlichem Zugang zu Fremdkapitalmärkten ausgerichtet ist.

Zur Teilfinanzierung der Übernahme von Dematic hat die KION Group das Grundkapital der Gesellschaft um 10,0 Prozent gegen Bareinlagen erhöht. Insgesamt wurde einschließlich des Agios ein Emissionserlös von 459,3 Mio. € erzielt. Die mit der Kapitalerhöhung verbundenen Kosten in Höhe von 2,7 Mio. € wurden abzüglich eines Steuervorteils in Höhe von 0,8 Mio. € erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt. Für die Finanzierung der Akquisition von Dematic wurde ein fest zugesicherter Brückenkredit mit einem Volumen von ursprünglich 3,0 Mrd. € vereinbart. Das zugesagte Finanzierungsvolumen reduzierte sich um die Erlöse aus der Aktienemission und beträgt nunmehr gut 2,5 Mrd. €.

Bereits im ersten Quartal 2016 hatte die KION Group ihre aus der Zeit vor dem Börsengang stammende Finanzierung erfolgreich beendet und die Finanzierungsstruktur zu deutlich verbesserten Bedingungen erneuert. Das aktuelle Senior Facilities Agreement umfasst eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1.150,0 Mio. € (Laufzeit: Februar 2021) sowie eine festlaufende Tranche in Höhe von 350,0 Mio. € (Laufzeit: Februar 2019).
Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem neuen Senior Facilities Agreement sowie die Einhaltung der damit verbundenen Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“). Zum Stichtag 30. September 2016 wurden sämtliche Covenants eingehalten.

Kapitalstrukturanalyse

Zum 30. September 2016 lagen die bilanziellen Finanzschulden mit 427,7 Mio. € deutlich unter dem Wert zum Jahresende 2015 (676,5 Mio. €). Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung wurden vorübergehend zur Tilgung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten unter der revolvierenden Kreditlinie verwendet, bis sie im vierten Quartal für die teilweise Finanzierung der Akquisition von Dematic eingesetzt werden können. Der Brückenkredit wurde zum Quartalsstichtag noch nicht in Anspruch genommen.

Nach Abzug der flüssigen Mittel in Höhe von 230,2 Mio. € beliefen sich die Netto-Finanzschulden auf nur noch 197,5 Mio. € nach 573,5 Mio. € zum Jahresende 2015. Die Netto-Verschuldung zum 30. September 2016 reduzierte sich auf das 0,2-Fache des bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate. > TABELLE 12

Netto-Finanzschulden

 

 

12

in Mio. €

30.09.2016

31.12.2015

Verän­derung

Anleihe (2013/2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

–100,0 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

422,5

225,9

87,0 %

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

6,4

6,2

2,6 %

./. Kreditbeschaffungskosten

–1,1

–5,5

79,4 %

Finanzschulden

427,7

676,5

–36,8 %

./. Flüssige Mittel

–230,2

–103,1

<–100 %

Netto-Finanzschulden

197,5

573,5

–65,6 %

Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich bedingt durch ein niedrigeres Zinsniveau im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (798,0 Mio. €) auf 1.053,2 Mio. € zum 30. September 2016. Die Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts für Endkunden nahmen durch die ausgeweiteten Financial-Services-Aktivitäten auf 945,6 Mio. € (Ende 2015: 855,6 Mio. €) zu. Hiervon betrafen 680,6 Mio. € langfristige und 265,0 Mio. € kurzfristige Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus sind in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten 419,8 Mio. € (Ende 2015: 403,2 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten.

Das Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (1.848,7 Mio. €) um 305,3 Mio. € auf 2.154,0 Mio. €. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die im Juli 2016 durchgeführte Kapitalerhöhung (457,4 Mio. €) zurückzuführen. Gegenläufig wirkte sich das weiterhin niedrige Zinsniveau bei den Pensionen mit 175,1 Mio. € negativ auf das Eigenkapital aus. Insgesamt verminderten erfolgsneutrale Effekte sowie die Dividendenzahlung das Eigenkapital um insgesamt –316,6 Mio. €, die nicht durch das gute Konzernergebnis von 164,4 Mio. € vollständig kompensiert werden konnten. Die Eigenkapitalquote lag bei 31,1 Prozent (Ende 2015: 28,7 Prozent). > TABELLE 13

(Verkürzte) Bilanz Passiva

13

in Mio. €

30.09.2016

in %

31.12.2015

in %

Verän­derung

Eigenkapital

2.154,0

31,1 %

1.848,7

28,7 %

16,5 %

 

 

 

 

 

 

Langfristige Schulden

3.006,8

43,5 %

2.860,0

44,4 %

5,1 %

darin:

 

 

 

 

 

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

1.053,2

15,2 %

798,0

12,4 %

32,0 %

Finanzverbindlichkeiten

379,3

5,5 %

557,2

8,7 %

–31,9 %

Latente Steuern

292,0

4,2 %

302,7

4,7 %

–3,5 %

Leasingverbindlichkeiten

680,6

9,8 %

617,7

9,6 %

10,2 %

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Schulden

1.756,5

25,4 %

1.731,5

26,9 %

1,4 %

darin:

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

48,4

0,7 %

119,3

1,9 %

–59,4 %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

615,4

8,9 %

574,6

8,9 %

7,1 %

Leasingverbindlichkeiten

265,0

3,8 %

237,9

3,7 %

11,4 %

 

 

 

 

 

 

Summe Passiva

6.917,2

 

6.440,2

 

7,4 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Miet- und Leasingvermögen) wendete die KION Group insgesamt 100,9 Mio. € auf, verglichen mit 90,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Fokus der Investitionen lag unverändert auf aktivierten Entwicklungsleistungen in den Markensegmenten LMH und STILL sowie der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten.

Liquiditätsanalyse

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen mit 332,5 Mio. € unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (341,9 Mio. €). Der Anstieg des Working Capital fiel trotz des gestiegenen Geschäftsvolumens geringer aus als im Vorjahr. Daneben trug das höhere EBIT maßgeblich zur positiven Entwicklung bei. Gegenläufig wirkten sich höhere Steuerzahlungen von –77,1 Mio. € (Vorjahr: –45,1 Mio. €) mindernd auf den operativen Cashflow aus.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit beliefen sich in den ersten neun Monaten auf –267,3 Mio. € (Vorjahr: –302,6 Mio. €). Zu den Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 100,9 Mio. € addierten sich Netto-Auszahlungen von 148,3 Mio. € für den Ausbau des Mietgeschäfts (Vorjahr: –145,9 Mio. €). Unternehmenserwerbe führten im Berichtszeitraum zu einem Netto-Mittelabfluss von insgesamt –27,4 Mio. €, wovon –23,2 Mio. € den Erwerb von Retrotech Inc. betrafen. Die Auszahlungen für Akquisitionen im Vorjahreszeitraum (–71,3 Mio. €) betrafen im Wesentlichen den Erwerb der Egemin Automation.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit lag mit 65,2 Mio. € über dem Vorjahreswert (39,4 Mio. €).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war mit 63,9 Mio. € (Vorjahr: –36,7 Mio. €) positiv. Aus der Neuordnung der Finanzierungsstruktur im Februar 2016 resultierten im Berichtszeitraum Aufnahmen an Finanzschulden in Höhe von + 1.125,4 Mio. €. Dem standen höhere Tilgungen von –1.398,5 Mio. € gegenüber, da mit der im Juli 2016 durchgeführten Kapitalerhöhung vorübergehend Finanzverbindlichkeiten zurückgeführt wurden. Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,77 € pro Aktie führte zu einem Mittelabfluss von –76,0 Mio. € (Vorjahr: –54,3 Mio. €). Die Mittelabflüsse aus den laufenden Zinszahlungen verringerten sich im Berichtszeitraum auf –44,8 Mio. € (Vorjahr: –48,1 Mio. €). Darin enthalten sind unter anderem die Zinsauszahlungen für die Vorfälligkeitsprämie (–15,2 Mio. €) der vorzeitig getilgten Anleihe (450,0 Mio. €, 6,75 Prozent), die im Rahmen der Neuordnung der Finanzierungsstruktur im Februar 2016 gezahlt wurden. > TABELLE 14

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

 

 

14

in Mio. €

Q3 2016

Q3 2015

Verän­derung

Q1 – Q3 2016

Q1 – Q3 2015

Verän­derung

EBIT

112,4

108,8

3,4 %

318,2

290,2

9,6 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

141,0

170,7

–17,4 %

332,5

341,9

–2,8 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–65,3

–140,6

53,6 %

–267,3

–302,6

11,7 %

Free Cashflow

75,7

30,1

>100 %

65,2

39,4

65,7 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

71,0

12,9

>100 %

63,9

–36,7

>100 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–0,8

–2,8

70,9 %

–2,0

0,5

<–100 %

Veränderung Flüssige Mittel

145,9

40,2

>100 %

127,1

3,2

>100 %