[14] Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 41,9 Mio. € (Vorjahr: 93,1 Mio. €) setzen sich zusammen aus 184,9 Mio. € laufenden Steueraufwendungen (Vorjahr: 86,2 Mio. €) und 143,0 Mio. € latenten Steuererträgen (Vorjahr: 6,9 Mio. € latente Steueraufwendungen). In den laufenden Steueraufwendungen sind Erträge in Höhe von 16,2 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. € Aufwendungen) enthalten, die frühere Geschäftsjahre betreffen. In den latenten Steuererträgen sind Erträge in Höhe von 92,2 Mio. € enthalten, welche aus der am 22. Dezember 2017 beschlossenen Senkung des Körperschaftssteuersatzes von 35,0 Prozent auf 21,0 Prozent in den USA resultieren.

Am Bilanzstichtag bestehen Ertragsteuerforderungen gegen Steuerbehörden in Höhe von 14,4 Mio. € (Vorjahr: 35,2 Mio. €) sowie Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 82,6 Mio. € (Vorjahr: 63,0 Mio. €).

Latente Steuern werden bei temporären Bewertungsunterschieden zwischen den Steuer- und IFRS-Bilanzwerten angesetzt. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. gesetzlich angekündigt sind. In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15,0 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer). Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuersatzes von 15,00 Prozent (Vorjahr: 15,03 Prozent) ermittelt sich für inländische Unternehmen ein kombinierter nominaler Steuersatz von 30,82 Prozent (Vorjahr: 30,85 Prozent). Die für die Berechnung latenter Steuern angesetzten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 9,0 Prozent und 34,0 Prozent (Vorjahr: zwischen 9,0 Prozent und 40,0 Prozent).

Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 231,4 Mio. € (Vorjahr: 78,7 Mio. €) zwischen dem im Konzernabschluss angesetzten Nettovermögen von Konzerngesellschaften und der steuerlichen Basis der Anteile an diesen Konzerngesellschaften („Outside Basis Differences“) wurden keine latenten Steuern gebildet, da die KION Group in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern, und die Veräußerung von Beteiligungen auf unbestimmte Zeit nicht vorgesehen ist.

Die aktiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen: > TABELLE 057

Bilanzposten Aktive latente Steuern

 

057

in Mio. €

2017

2016

*

Änderung der Vorjahresangaben durch rückwirkende Anpassung der Kaufpreisallokation (PPA) für Dematic

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen*

143,9

109,9

Finanzanlagen

1,0

1,0

Umlaufvermögen

67,7

53,5

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

2,3

1,7

Rückstellungen

229,8

216,5

Verbindlichkeiten

430,5

395,5

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

29,1

37,5

Steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge und Steuergutschriften

38,7

52,6

Saldierungen

–572,5

–448,4

Aktive latente Steuern gesamt

370,5

419,8

Die passiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen: > TABELLE 058

Bilanzposten Passive latente Steuern

 

058

in Mio. €

2017

2016

*

Änderung der Vorjahresangaben durch rückwirkende Anpassung der Kaufpreisallokation (PPA) für Dematic

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen*

854,9

1.052,8

Finanzanlagen

3,0

5,7

Umlaufvermögen

296,9

214,8

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

0,7

0,8

Rückstellungen

16,6

15,5

Verbindlichkeiten

60,1

36,9

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

5,5

4,4

Saldierungen

–572,5

–448,4

Passive latente Steuern gesamt

665,2

882,5

Die passiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen die im Rahmen der Akquisition der KION Group und der Dematic jeweils durchgeführte Kaufpreisallokation, insbesondere bei den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden latente Steuern – ohne Berücksichtigung von Währungseffekten – in Höhe von –10,5 Mio. € eigenkapitalmindernd im Sonstigen Konzernergebnis erfasst (Vorjahr: 17,2 Mio. € eigenkapitalerhöhend). Davon entfallen latente Steuern in Höhe von –8,0 Mio. € (Vorjahr: 16,7 Mio. €) auf die Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen. Des Weiteren wurden latente Steuern in Höhe von –2,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) in Zusammenhang mit realisierten und unrealisierten Marktwertänderungen von Derivaten in Cashflow (–1,7 Mio. €; Vorjahr: 1,1 Mio. €) und Net Investment Hedges (–0,7 Mio. €; Vorjahr: –0,7 Mio. €) gebildet. Im Geschäftsjahr 2017 wurden erstmals latente Steuern in Höhe von –0,1 Mio. € eigenkapitalmindernd auf die Neubewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten erfasst.

Die latenten Steuern in der Bilanz erhöhten sich zusätzlich im Rahmen der Kaufpreisallokationen der übrigen Erwerbe (aktive latente Steuern um 1,5 Mio. €; Vorjahr insbesondere Erwerb Dematic: aktive latente Steuern um 104,8 Mio. €; passive latente Steuern um 601,2 Mio. €). Darüber hinaus resultieren aus der Währungsumrechnung zum Bilanzstichtag latente Steuern in Höhe von 33,9 Mio. € (Vorjahr: –18,0 Mio. €), die im Wesentlichen auf die erstmalige Einbeziehung der Dematic zurückzuführen sind. Diese Währungseffekte wurden im sonstigen Konzernergebnis im Posten Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung eigenkapitalerhöhend (Vorjahr: eigenkapitalmindernd) erfasst.

Im Jahr 2017 bestanden in der Muttergesellschaft sowie in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen in Höhe von 24,2 Mio. € (Vorjahr: 29,4 Mio. €). Sie wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 526,0 Mio. € (Vorjahr: 509,3 Mio. €), von denen 13,0 Mio. € (Vorjahr: 29,4 Mio. €) begrenzt vortragbar sind, auf Zinsvorträge in Höhe von 185,0 Mio. € (Vorjahr: 193,5 Mio. €) und auf sonstige temporäre Differenzen in Höhe von 5,2 Mio. € (Vorjahr: 4,7 Mio. €) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Latente Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge werden aktiviert, soweit zukünftig zu versteuernde Einkommen in ausreichender Höhe zur Realisierung zu erwarten sind. Dementsprechend ergibt sich ein Gesamtbetrag nicht gebildeter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 124,5 Mio. € (Vorjahr: 139,6 Mio. €), der in Höhe von 120,9 Mio. € (Vorjahr: 130,1 Mio. €) steuerliche Verlustvorträge betrifft, die grundsätzlich unbegrenzt vortragbar sind.

In der KION Group bestehen zum 31. Dezember 2017 im Inland körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 109,1 Mio. € (Vorjahr: 126,1 Mio. €) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 88,6 Mio. € (Vorjahr: 97,3 Mio. €). Darüber hinaus bestehen ausländische steuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 481,1 Mio. € (Vorjahr: 547,8 Mio. €).

Der grundsätzlich unbegrenzt vortragsfähige inländische Zinsvortrag zum 31. Dezember 2017 beträgt 185,0 Mio. € (Vorjahr: 206,1 Mio. €).

Die nachstehende Übersicht zeigt eine Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand zum effektiv ausgewiesenen Steueraufwand. Die Überleitungsrechnung des Konzerns ergibt sich dabei als Zusammenfassung der einzelnen gesellschaftsbezogenen und mit dem jeweiligen länderspezifischen Steuersatz erstellten Überleitungsrechnungen nach Berücksichtigung ergebniswirksamer Konsolidierungseffekte. Der in der Überleitungsrechnung angewendete erwartete Steuersatz beträgt 30,82 Prozent (Vorjahr: 30,85 Prozent). > TABELLE 059

Ertragsteuern

 

059

in Mio. €

2017

2016

Ergebnis vor Ertragsteuern

468,3

339,2

 

 

 

Erwartete Ertragsteuern

–144,3

–104,6

Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer

–2,6

–4,0

Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz

3,2

17,3

Verluste ohne Bildung latenter Steuern

–27,9

–6,5

Änderung des Steuersatzes und der Steuergesetze

92,2

1,1

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

–5,8

–5,4

Nicht steuerbare Erträge / steuerfreie Erträge

34,7

8,7

Periodenfremde Steuern

16,2

–0,3

Latente Steuern Vorperioden betreffend

3,7

5,0

Nicht anrechenbare Quellensteuern auf Dividenden

–9,8

Sonstige

–1,4

–4,4

Effektive Ertragsteuern (tatsächliche und latente Steuern)

–41,9

–93,1