KION GROUP AG

Geschäftstätigkeit

Die KION GROUP AG ist die strategische Management-Holding der KION Group. Die KION GROUP AG hält alle Anteile an der DH Services Luxembourg Holding S.à r.l und damit alle Anteile an den Tochtergesellschaften des Segments Supply Chain Solutions. Die KION GROUP AG ist zudem alleinige Gesellschafterin der Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg, die nahezu alle Anteile an den Gesellschaften des Segments Industrial Trucks & Services hält.

Der Jahresabschluss der KION GROUP AG wurde nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Lagebericht ist mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315 e HGB nach den internationalen Rechnungslegungsregeln IFRS aufgestellt. Unterschiede zwischen den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach HGB und den International Financial Reporting Standards (IFRS) ergeben sich vor allem bei der bilanziellen Abbildung von Finanzinstrumenten, Rückstellungen und latenten Steuern.

Steuerungssystem, künftige Entwicklung und Risikolage

Die KION GROUP AG ist als nicht operativ tätige Holdinggesellschaft indirekt von den Ergebnissen und der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Tochtergesellschaften abhängig. Das Steuerungssystem, die voraussichtliche Entwicklung sowie die Chancen und Risiken der KION Group werden ausführlich im Abschnitt „Steuerungssystem“ bzw. „Prognose-, Risiko- und Chancenbericht“ dieses zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

Geschäftsverlauf 2017

Die Geschäftsentwicklung und -lage der KION GROUP AG wird wesentlich durch die geschäftliche Entwicklung und den Erfolg des Konzerns bestimmt. Darüber wird ausführlich in den Abschnitten „Geschäftsverlauf im Konzern“ sowie „Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION Group“ berichtet.

Mit Vertrag vom 13. März 2017 wurde die KION Holding 2 GmbH auf die KION GROUP AG verschmolzen, wobei als Verschmelzungsstichtag der 1. Januar 2017 festgelegt wurde. Die Verschmelzung wurde mit der Eintragung in das Handelsregister zum 22. Juni 2017 wirksam. Da der Einfluss auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION GROUP AG von untergeordneter Bedeutung ist, wird auf weitere Erläuterungen verzichtet.

Ertragslage

Die KION GROUP AG ist selbst nicht operativ tätig. Die ausgewiesenen Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen an verbundene Unternehmen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 2,5 Mio. € auf 22,4 Mio. € gestiegen und beinhalten insbesondere Kursgewinne aus der Bewertung von Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen.

Der Materialaufwand steht im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen aus Leistungserbringung und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Beratungsleistungen.

Wegen einer geringeren Zuführung zu den Rückstellungen für Performance Share Plans und Boni sank der Personalaufwand auf 42,4 Mio. € (Vorjahr: 43,9 Mio. €). Gegenläufig dazu wirkte sich der Anstieg der Beschäftigtenzahl auf die Gehälter aus.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind aufgrund der Kursverluste aus der Bewertung der Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen um 16,8 Mio. € auf 68,3 Mio. € angestiegen. Des Weiteren umfassen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Wesentlichen die Kosten für extern bezogene Dienst- und Beratungsleistungen.

Die Veränderung des Finanzergebnisses setzt sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

  • Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betrafen mit 500,6 Mio. € die Linde Material Handling GmbH. Im Vorjahr führte die mittlerweile auf die KION GROUP AG verschmolzene KION Holding 2 GmbH ihren Gewinn in Höhe von 361,3 Mio. € an die KION GROUP AG ab; darin enthalten war auch das Ergebnis der Linde Material Handling GmbH.
  • Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 48,8 Mio. € (Vorjahr: 27,0 Mio. €) entstanden vor allem aus der externen Finanzierung der KION Group über das Schuldscheindarlehen und die Kreditlinien sowie in geringerem Umfang aus der Verzinsung der Intercompany-Verbindlichkeiten und der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen (im Vorjahr aus der Bereitstellung der Kreditlinien).
  • Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von 28,6 Mio. € (Vorjahr: 4,6 Mio. €) betrafen im Wesentlichen Zinserträge aus der Verzinsung der Intercompany-Forderungen. Der Anstieg beruht auf der Übernahme der Cashpoolführung durch die KION GROUP AG im Geschäftsjahr 2017 und der damit verbundenen Erhöhung der Intercompany-Forderungen.
  • In der Funktion als steuerliche Organträgerin sind in der KION GROUP AG im Geschäftsjahr Steueraufwendungen in Höhe von 79,4 Mio. € (Vorjahr: 23,1 Mio. €) entstanden. Aus der Nutzung steuerlicher Verlust- und Zinsvorträge resultierten im Vorjahr niedrigere Steueraufwendungen.

Im Berichtszeitraum ergab sich insgesamt ein Jahresüberschuss in Höhe von 335,5 Mio. € (Vorjahr: 258,3 Mio. €). > TABELLE 033

Ertragslage

 

 

033

in Mio. €

2017

2016

Verän­derung

Umsatzerlöse

24,3

17,6

38,3 %

Sonstige betriebliche Erträge

22,4

19,9

12,4 %

Materialaufwand

–0,5

–0,7

25,0 %

Personalaufwand

–42,4

–43,9

3,3 %

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–68,3

–51,5

–32,7 %

Abschreibungen

–0,2

–0,1

<–100 %

Operatives Ergebnis

–64,8

–58,7

–10,5 %

Finanzergebnis

479,7

340,0

41,1 %

Steuern vom Einkommen und Ertrag

–79,4

–23,1

<–100 %

Jahresergebnis

335,5

258,3

29,9 %

Vermögenslage

Die Bilanzsumme der KION GROUP AG hat sich zum Jahresende um rund 38,8 Prozent auf 7.643,9 Mio. € erhöht. Dies ist insbesondere auf die Übernahme der Cashpoolführung für alle Gesellschaften der KION Group im Geschäftsjahr 2017 zurückzuführen. Über den Cashpool stellen alle einbezogenen Gesellschaften der KION GROUP AG ihre Liquidität zur Verfügung.

Die Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen die Beteiligungsbuchwerte der DH Services Luxembourg Holding S.à r.l. (2.862,2 Mio. €) und der Linde Material Handling GmbH (1.368,4 Mio. €).

Die Forderungen setzten sich überwiegend aus Darlehen und Cashpool-Forderungen an andere Konzerngesellschaften sowie aus dem Anspruch auf die Gewinnabführung der Linde Material Handling GmbH an die Gesellschaft in Höhe von 500,6 Mio. € (Vorjahr: Gewinnabführung der KION Holding 2 GmbH in Höhe von 361,3 Mio. €) zusammen. Es bestehen langfristige Darlehen in Höhe von 224,5 Mio. €.

Durch die im Mai 2017 durchgeführte Kapitalerhöhung in Höhe von 602,9 Mio. €, die Erhöhung des Umfangs der eigenen Anteile um 1,1 Mio. € und den höheren Jahresüberschuss (335,5 Mio. €) hat sich nach Abzug der gezahlten Dividende in Höhe von 86,9 Mio. € das Eigenkapital auf 3.692,9 Mio. € erhöht (Vorjahr: 2.842,5 Mio. €). Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 48,3 Prozent (Vorjahr: 51,6 Prozent).

Die Veränderungen der Rückstellungen in Höhe von 32,6 Mio. € auf 95,4 Mio. € betrafen im Wesentlichen die Pensions- und Steuerrückstellungen. Für ehemalige Mitglieder des Vorstands sind in den Pensionsrückstellungen Rückstellungen in Höhe von 3,3 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €) enthalten. Unter Berücksichtigung der steuerlichen Organträgerschaft sind bei der KION GROUP AG Steuerrückstellungen in Höhe von 27,6 Mio. € gebildet worden.

Die Verbindlichkeiten setzen sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 2.214,8 Mio. € (Vorjahr: 2.546,3 Mio. €) sowie Darlehens- und Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber anderen Konzerngesellschaften zusammen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus der Finanzierung über das Schuldscheindarlehen, den Brückenkredit (Acquisition Facilities Agreement, im Folgenden AFA) und den syndizierten Kreditvertrag (Senior Facilities Agreement, im Folgenden SFA). > TABELLE 034

Vermögenslage

 

 

034

in Mio. €

2017

2016

Verän­derung

Aktiva

 

 

 

Sachanlagevermögen

2,9

0,1

> 100 %

Finanzanlagen

4.231,2

4.474,4

–5,4 %

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

3.389,3

974,0

> 100 %

Flüssige Mittel

20,5

56,7

–63,8 %

Summe Aktiva

7.643,9

5.505,3

38,8 %

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

Eigenkapital

3.692,9

2.842,5

29,9 %

Rückstellungen für Pensionen

32,1

20,3

58,2 %

Steuerrückstellungen

27,6

4,1

> 100 %

Sonstige Rückstellungen

35,7

38,4

–7,0 %

Verbindlichkeiten

3.855,6

2.599,9

48,3 %

Rechnungsabgrenzungsposten

0,1

–100,0 %

Summe Passiva

7.643,9

5.505,3

38,8 %

Finanzlage

Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group über die KION GROUP AG jederzeit ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Als börsennotiertes Unternehmen berücksichtigt die KION GROUP AG im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären und Banken. Im Interesse dieser Stakeholder stellt die KION GROUP AG ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher.

Am 4. Juli 2016 hat die KION GROUP AG einen Brückenkredit zur Finanzierung des Erwerbs von Dematic über ursprünglich 3,0 Mrd. € vereinbart. Dieser Brückenkredit wurde durch mehrere Maßnahmen refinanziert, sodass die unter dem AFA aufgenommenen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2017 lediglich ein variabel verzinsliches Darlehen mit einer Laufzeit bis 2021 in Höhe von 1,0 Mrd. € umfassen. Die Mittel zur Ablösung des AFA resultieren im Wesentlichen aus zwei Finanzierungsmaßnahmen: Im ersten Quartal 2017 wurde ein Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von insgesamt 1.010,0 Mio. € begeben. Das Schuldscheindarlehen ist in mehrere Tranchen mit Laufzeiten von 2022 bis 2027 und variabler sowie fester Verzinsung aufgeteilt. Um das Zinsänderungsrisiko zu sichern, das aus den variabel verzinslichen Tranchen resultiert, hat die KION GROUP AG mehrere Zinsderivate abgeschlossen. Im Mai 2017 wurde zudem eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die zu einem Bruttoerlös in Höhe von 602,9 Mio. € führte.

Bereits am 28. Oktober 2015 hat die KION GROUP AG mit einem internationalen Bankensyndikat einen syndizierten Kreditvertrag über insgesamt 1,5 Mrd. € abgeschlossen. Nach vorzeitiger Zurückführung der fest laufenden Tranche über 350 Mio. € beinhaltet das SFA zum 31. Dezember 2017 lediglich die revolvierende Kreditlinie von 1.150,0 Mio. €, die mit einer variablen Verzinsung und einer Laufzeit bis 2022 ausgestattet ist. Die revolvierende Kreditlinie wurde zum 31. Dezember 2017 mit einem Betrag von 184,7 Mio. € in Anspruch genommen.

Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem AFA und dem SFA. Beide Kredite sind nicht besichert.

Zum 31. Dezember 2017 betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.214,8 Mio. € (Vorjahr: 2.546,3 Mio. € ). Nach Abzug der flüssigen Mittel beträgt die Netto-Verschuldung 2.194,3 Mio. € (Vorjahr: 2.489,6 Mio. €).

Mitarbeiter

Die KION GROUP AG beschäftigte 2017 durchschnittlich 190 Mitarbeiter (Vorjahr: 172). Zum Jahresende waren 195 Mitarbeiter in der KION GROUP AG beschäftigt (Vorjahr: 185).