Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft ist in der ersten Jahreshälfte stabil gewachsen. Grund ist der Aufschwung in den Industrieländern, den vor allem Impulse aus dem Außenhandel und steigende Unternehmens­investitionen stützen. Auch die aufstrebenden Märkte und Entwicklungsländer profitieren insgesamt, wenngleich uneinheitlicher, vom anziehenden globalen Handel und mittlerweile erholten Rohstoffpreisen. Das größte Risiko sieht der Internationale Währungsfond (IWF) weiterhin in wachsendem Protektionismus.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge ist auch im zweiten Quartal dynamisch gewachsen. Insgesamt stieg die Zahl der bestellten Neufahrzeuge im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,4 Prozent. Über alle Regionen und Produkttypen hinweg wurden 694,1 Tsd. Fahrzeuge geordert, gegenüber 591,0 Tsd. im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Die Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) wuchs um 11,4 Prozent. In Westeuropa (+9,1 Prozent) stiegen die Bestellzahlen in Frankreich und Spanien überdurchschnittlich. Deutschland und Italien legten dagegen moderater zu, während Großbritannien kein Wachstum zeigte. In Osteuropa (+27,3 Prozent) verzeichneten alle großen Märkte deutliche Zuwächse, insbesondere Russland. In Nord-, Mittel- und Südamerika (Region Americas) nahmen die Bestellungen in Summe um 9,0 Prozent zu, hauptsächlich getrieben von Zuwächsen in den USA und von der Markterholung in Brasilien. Asien-Pazifik (Region APAC) verzeichnete im zweiten Quartal ein kräftiges Wachstum und legte im ersten Halbjahr insgesamt um 29,0 Prozent zu. Der größte Teil der zusätzlichen Nachfrage kam aus China.

Am deutlichsten stiegen die Verkaufszahlen bei Staplern mit Verbrennungsmotor, die im ersten Halbjahr ein Plus von 20,8 Prozent verzeichneten und von der starken Nachfrage in China profitierten. Die Bestellungen bei Elektrostaplern wuchsen um 15,0 Prozent, während Lagertechnikprodukte um 15,6 Prozent zulegten. > TABELLE 02

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)*

02

in Tsd. Stück

Q2 2017

Q2 2016

Verän­derung

Q1 – Q2 2017

Q1 – Q2 2016

Verän­derung

*

Länderzuordnung gemäß der neuen regionalen Steuerung

Quelle: WITS/FEM

Westeuropa

96,2

89,6

7,3 %

205,0

188,0

9,1 %

Osteuropa

18,4

16,1

14,8 %

37,9

29,7

27,3 %

Mittlerer Osten und Afrika

9,2

8,5

7,7 %

18,7

17,1

9,6 %

Nordamerika

67,5

62,4

8,1 %

130,6

121,6

7,4 %

Mittel- und Südamerika

9,4

7,3

28,2 %

17,0

13,8

22,8 %

Asien-Pazifik

142,9

113,6

25,8 %

284,9

220,8

29,0 %

Welt

343,6

297,5

15,5 %

694,1

591,0

17,4 %

Bei Lagersystemen und Automatisierungslösungen sorgen weiterhin der stark wachsende E-Commerce und der steigende Einsatz von Industrie-4.0-Technologien für Aufwind. Für Unternehmen entlang der Lieferketten wachsen die Anforderungen mit Blick auf Warenverfügbarkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit bei der Bearbeitung von Bestellungen, kleineren Bestellgrößen und Auftragsspitzen. Auch im ersten Halbjahr 2017 investierten viele Unternehmen kontinuierlich in den Ausbau ihrer Lagerkapazitäten und in automatisierte Lagersysteme, um auch künftig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Diese Systeme umfassen sowohl Lösungen für einzelne Arbeitsschritte, wie Kommissionierung und Verpackung, als auch vollintegrierte Komplettlösungen.

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Stahl als wichtigstes Rohmaterial für die KION Group hat sich im ersten Halbjahr 2017 aufgrund steigender Preise für Kokskohle und Eisenerz sowie der Einführung von Strafzöllen auf Billigimporte in der EU deutlich verteuert. Auch der Preis für Kupfer und Öl lag über dem durchschnittlichen Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Nach einem rasanten Preisanstieg lag auch Kautschuk am Ende des ersten Halbjahres deutlich über dem Vorjahr. Die Erzeugerpreise für Vorleistungsgüter in der Eurozone haben sich insgesamt ebenfalls verteuert.

Währungseffekte wirkten sich im ersten Halbjahr 2017 in Summe negativ auf die Geschäftslage der KION Group aus. Gegenüber dem chinesischen Renminbi lag der Euro im ersten Halbjahr durchschnittlich um rund 2 Prozent und gegenüber dem britischen Pfund um rund 10 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Vergleichsweise gab der Euro gegenüber dem US-Dollar um rund 3 Prozent und gegenüber dem brasilianischen Real um rund 16 Prozent im Zeitablauf nach.