Möglichkeiten.
Die KION Group ist mehr als die Summe ihrer Teile, oder besser: Marken. Ihre Stärken weltweit zu kombinieren, schöpft enorme Potenziale. Für Kunden und Investoren. Jan Koepp fügt zusammen, was neue Werte schafft.
Herr Koepp, die Marken mit der kürzesten Geschichte in der KION Group sind Baoli und Voltas – beide asiatisch. Sie steuern ihre Integration in den Konzern. Wissen Sie noch, wie viele Stunden Sie in Flugzeugen zugebracht haben?
Grob überschlagen bin ich etwa fünfmal um den Globus geflogen, rund 200.000 Kilometer, die meisten Reisen gingen dabei nach China. Die einzigartigen Eindrücke, die ich dabei gewinne, sind die langen Flüge allemal wert. Das bringt mich auf neue Ideen, es befeuert meine Kreativität, es lädt meinen mentalen Akku auf. Wenn ich auf einem anderen Kontinent ankomme, lasse ich mich auch oft nicht vom Flughafen abholen, sondern steige in öffentliche Verkehrsmittel. Auch beim Essen lasse ich mich gerne auf kulinarische Abenteuer ein. Sicherlich spielt da eine Rolle, dass ich von den vergangenen 20 Jahren 17 im Ausland gelebt habe, die meiste Zeit davon in Brasilien.
Die Mehrmarkenstrategie ist ein zentrales Element des Wachstumskurses der KION Group. Was macht ihre Schlagkraft aus?
Wir wollen mit dem passenden Produktspektrum alle Marktsegmente abdecken. Dazu setzen wir auf lokale Experten für jedes Marktsegment und die Anforderungen der jeweiligen Märkte – mit der sprichwörtlichen „eierlegenden Wollmilchsau“, die alle Bedürfnisse gleichzeitig bedienen will, geht das nicht. Wir tauschen unser Wissen um Technologie und Produkte aus und etablieren erprobte, standardisierte Abläufe. So werden die Marken wettbewerbsfähiger. Die Idee ist, nachgeordnete Unternehmensbereiche und Prozesse zu bündeln und sie dann den Marken zur Verfügung zu stellen. All diese Schritte zusammen schaffen Werte und tragen dazu bei, dass die KION Group weiter profitabel wächst und kein loser Markenverbund ist.
Wie packen Sie die Integration einer neuen Marke an?
Man muss vor Ort verstehen, was notwendig ist. Zunächst fassen wir die Erwartungen zusammen, die das neu hinzugekommene Unternehmen und die KION Group mitbringen. Das in den Konzern aufgenommene Unternehmen will dynamischer wachsen als zuvor. Die KION Group möchte sich stärker im Markt des neuen Unternehmens positionieren. Und KION Kunden stellen konkrete Erwartungen an die Produkte, deren Zuverlässigkeit und unseren Service. Wir kombinieren dann die Stärken und Erfahrungen der KION Group mit denen der Kollegen bei der neuen Marke. Nur gemeinsam können wir den Erfolg am Markt steigern.
Wie erreichen Sie, dass die neue Konzernmarke diese Ansprüche erfüllen kann?
Es ist nicht damit getan, Geld für eine Investition zu überweisen. Wenn die Verträge unterschrieben sind, geht unsere Arbeit erst richtig los. Wir bewerten interne Prozesse, die Umsetzung der Strategie, das Verhalten der Partner. Wir legen fest, an welchen Punkten wir arbeiten wollen, damit wir alle Ziele erreichen können, und liefern die Technologien und Methoden, die dazu notwendig sind. Die KION Group hat eine Bringschuld gegenüber jeder neuen Marke.
Mit Linde und STILL gab es bereits zwei globale Marken in der KION Group, Baoli ist die dritte. Welche Rolle spielt die chinesische KION Marke?
Baoli deckt das Value- und Economy-Segment ab und hat in der Mehrmarkenstrategie eine besondere Funktion. Die chinesische Marke liefert die technische Basis für Produkte für den indischen und südamerikanischen Markt. Baoli erhält vertriebliche Unterstützung von den regionalen KION Gesellschaften, also etwa KION South America oder KION South Asia. Unsere indische Marke Voltas wiederum profitiert von der Technologie von Baoli.