Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die KION Group verfolgt eine konservative Finanzpolitik, die auf eine gute Kreditbonität mit verlässlichem Zugang zu Fremdkapitalmärkten ausgerichtet ist. Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Darüber hinaus optimiert die KION Group die Finanzbeziehungen zu Kunden und Lieferanten und begrenzt die finanziellen Risiken für Unternehmenswert und Ertragskraft. Diese umfassen insbesondere Währungs-, Zinsänderungs-, Kurs- sowie Kontrahenten- und Länderrisiken. So sichert die KION Group auch auf der Finanzierungsseite eine stabile Basis für die Fortsetzung des profitablen Wachstums.

Innerhalb des Konzerns wird nach dem Grundsatz der internen Finanzierung gehandelt. Entsprechend sammelt die KION Group Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in zentralen oder regionalen Cashpools und deckt den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Dies ermöglicht ein einheitliches Auftreten der KION Group an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. Vereinzelt vereinbart der Konzern zusätzliche Kreditlinien mit lokalen Banken und Leasinginstituten zugunsten der Konzerngesellschaften, um rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Als börsennotierte Unternehmensgruppe berücksichtigt die KION Group im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären, Schuldscheininvestoren und den finanzierenden Banken. Im Interesse aller Stakeholder stellt die KION Group ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher. Die Fremdfinanzierung der KION Group ist langfristig ausgerichtet. Die einzelnen Tranchen werden in den Jahren 2021 bis 2027 fällig.

Die KION Group nimmt je nach Bedarf und Marktsituation auch künftig die Finanzierungsmöglichkeiten des öffentlichen Kapitalmarkts in Anspruch. Deshalb ist die KION Group bestrebt, durch eine konsequente Umsetzung der Konzernstrategie ein vorausschauendes Risikomanagement und durch eine solide Finanzierung eine nachhaltig gute Bonität an den Kapital- und Finanzierungsmärkten sicherzustellen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s bewertet die KION Group seit September 2017 mit BB+ bei positivem Ausblick, die Einschätzung von Fitch Ratings liegt seit Januar 2017 bei BBB– mit stabilem Ausblick. Damit verfügt die KION Group über ein Rating im Investment-Grade-Bereich, was zu vorteilhafteren Refinanzierungskonditionen an den Kapitalmärkten beiträgt.

Um die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit langfristig zu gewährleisten, verfügt die KION Group über eine Liquiditätsreserve in Form von freien, fest zugesagten Kreditlinien und Barmitteln. Darüber hinaus werden zur Absicherung von Währungsrisiken derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Zur Absicherung der Risiken aus Finanzverbindlichkeiten werden Zinsswaps abgeschlossen.

Die Vertragsbedingungen des Senior Facilities Agreement (SFA), des Acquisition Facilities Agreement (AFA) sowie der Schuldscheindarlehen geben unter anderem Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) vor. Zudem wird ein bestimmter maximaler Verschuldungsgrad laufend getestet („Financial Covenant“). Die Nichteinhaltung der Covenants oder auch die Überschreitung eines bestimmten Verschuldungsgrads zum jeweils vereinbarten Stichtag können gegebenenfalls das Recht zur Kündigung durch die Finanzierungsgeber bzw. eine Erhöhung der Zinskosten nach sich ziehen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr sämtliche Covenants eingehalten.

Wesentliche Kapitalmaßnahmen im Berichtszeitraum

Im Januar 2018 wurde die Laufzeit der unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) vereinbarten revolvierenden Kreditlinie über 1.150,0 Mio. € um ein Jahr verlängert, sodass die KION Group diese Kreditlinie nunmehr bis Februar 2023 in Anspruch nehmen kann. Im Juni 2018 emittierte die KION Group ein weiteres, auf eine fest und variabel verzinsliche Tranche aufgeteiltes Schuldscheindarlehen über ein Volumen von 200,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Juni 2025. Zur Absicherung des Wertänderungsrisikos wurde ein laufzeitkongruenter Zinsswap abgeschlossen. Die Sicherungsbeziehung wird bilanziell als Fair Value Hedge abgebildet. Die Mittel aus diesem Schuldscheindarlehen wurden für die anteilige Ablösung der unter dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) aufgenommenen langfristigen Tranche verwendet. Nach weiteren Tilgungen aus Mitteln der laufenden Geschäftstätigkeit ist aus den Verbindlichkeiten im Rahmen des AFA für die Akquisition von Dematic damit nur noch die variabel verzinsliche langfristige Tranche mit einem Restbetrag von 600,0 Mio. € (Vorjahr: 1.000,0 Mio. €) und einer Laufzeit bis Oktober 2021 ausstehend. Mit der vorzeitigen Rückzahlung waren abgegrenzte Finanzierungsbeschaffungskosten von 1,9 Mio. € in den Finanzaufwendungen zu erfassen. Die KION Group garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem SFA und dem AFA und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus den Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen.

Im Oktober 2018 wurden den berechtigten Beschäftigten der KION Group im Rahmen des Aktienoptionsprogramms KEEP weitere KION Aktien angeboten. Bis zum 31. Dezember 2018 wurden von den Mitarbeitern 38.691 Aktien (Vorjahr: 36.294 Aktien) erworben. Damit befanden sich zum Bilanzstichtag 165.558 Stückaktien (Vorjahr: 160.829) im eigenen Bestand.

Kapitalstrukturanalyse

Die kurz- und langfristigen Schulden nahmen gegenüber dem Bilanzstichtag 2017 (9.345,4 Mio. €) um 318,4 Mio. € auf 9.663,7 Mio. € zu. Ein unterjähriger Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wurde dabei durch Tilgungen in der zweiten Jahreshälfte überkompensiert. Die langfristigen Schulden enthalten latente Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 626,7 Mio. € (Vorjahr: 702,4 Mio. €).

Finanzschulden

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten (nach Abzug von Kreditbeschaffungskosten) reduzierten sich auf 1.818,7 Mio. € (Vorjahr: 2.024,8 Mio. €). Sie verteilen sich im Wesentlichen auf Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 1.210,0 Mio. € sowie die verbliebene variabel verzinsliche langfristige Tranche von 600,0 Mio. €, die unter dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) aufgenommen wurde.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich im Jahresverlauf um 17,4 Mio. € auf 226,5 Mio. € (Vorjahr: 243,9 Mio. €). Waren im ersten Halbjahr noch höhere Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie zur Finanzierung des Net Working Capital aufgrund der vorübergehenden Lieferengpässe bei einzelnen Zulieferern erforderlich, wurden sie in der zweiten Jahreshälfte unter den Vorjahresstand zurückgeführt.

Damit konnten die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) auf 1.869,9 Mio. € (Vorjahr: 2.095,5 Mio. €) reduziert werden. Dies entsprach dem 1,2-Fachen des bereinigten EBITDA im Berichtsjahr.

Die nicht genutzte freie Kreditlinie des Senior Facilities Agreement (SFA) belief sich zum Bilanzstichtag 2018 auf 1.048,2 Mio. € (Vorjahr: 965,3 Mio. €). > TABELLE 020

(Industrielle operative) Netto-Finanzschulden

 

020

in Mio. €

2018

2017*

*

Kennzahlen für 2017 wurden aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 und IFRS 16 angepasst

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

826,4

1.253,7

Schuldscheindarlehen

1.214,3

1.007,3

Sonstige Finanzverbindlichkeiten ggü. Nicht-Kreditinstituten

4,6

7,7

Finanzverbindlichkeiten

2.045,2

2.268,7

./. Flüssige Mittel

–175,3

–173,2

Netto-Finanzschulden

1.869,9

2.095,5

Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen (Kurzfristmietflotte)

307,1

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Kurzfristmietflotte)

289,9

515,7

Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte

597,0

515,7

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

421,2

369,1

Industrielle operative Netto-Finanzschulden

2.888,1

2.980,4

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die KION Group unterstützt in vielen Ländern Pensionspläne, die den gesetzlichen Anforderungen der national gängigen Praxis und somit der Situation in den jeweiligen Staaten entsprechen. Dabei handelt es sich um leistungsorientierte Pensionspläne, beitragsorientierte Pensionspläne und gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber. Zum 31. Dezember 2018 betrugen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne insgesamt 1.043,0 Mio. € und bewegten sich damit nur leicht über dem Vorjahreswert von 1.002,7 Mio. €. Die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen lag mit 1.009,7 Mio. € über dem Vorjahr (Vorjahr: 978,5 Mio. €). Die Änderung von Schätzungen in Bezug auf leistungsorientierte Pensionszusagen führte dabei zu einer marginalen Reduzierung des Eigenkapitals.

Beiträge zu ganz oder teilweise über Fonds finanzierten Pensionsplänen werden wie erforderlich eingezahlt, um über ausreichende Vermögenswerte zu verfügen und damit die zukünftigen Pensionszahlungen an die Teilnehmer der Pensionspläne erfüllen zu können. Diese Beiträge werden durch Faktoren wie beispielsweise Finanzierungsstatus, rechtliche und steuerliche Erwägungen und lokale Besonderheiten bestimmt. Die KION Group leistete im Jahr 2018 Zahlungen im Zusammenhang mit den wesentlichen Pensionsplänen in Höhe von insgesamt 37,3 Mio. €, die sich aus 17,5 Mio. € direkten Pensionszahlungen und 19,7 Mio. € Arbeitgeberbeiträgen zum Planvermögen zusammensetzten. Darin enthalten ist im Wesentlichen eine Einmalzahlung von 17,8 Mio. €, die zur besseren Erfüllung gesetzlich vorgeschriebener Mindestfinanzierungsbestimmungen in den USA geleistet wurde.

Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen

Der weitere Ausbau des langfristigen Leasinggeschäfts mit Endkunden führte auch im Berichtsjahr 2018 zu einem insgesamt höheren Finanzierungsbedarf durch die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen sowie die Leasingverbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen umfassen sämtliche Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des Leasinggeschäfts sowie der Kurzfristmietflotte per Sale-and-Leaseback-Sublease ab dem 1. Januar 2018 sowie die Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des Leasinggeschäfts durch Leasingkreditlinien bzw. die Nutzung von Verbriefungen. Darüber hinaus enthalten die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen aus dem Leasinggeschäft auch die im indirekten Leasinggeschäft begründeten Restwertverpflichtungen.

Insgesamt erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen zum 31. Dezember 2018 auf 1.472,4 Mio. € (Vorjahr: 437,4 Mio. €). Auf die Refinanzierung des langfristigen direkten sowie indirekten Leasinggeschäfts entfallen davon 1.165,3 Mio. € (Vorjahr: 437,4 Mio. €). Darin enthalten sind auch die im indirekten Leasinggeschäft begründeten Restwertverpflichtungen in Höhe von 319,5 Mio. € (Vorjahr: 340,7 Mio. €).

Auch ein Teil der Finanzierung der Kurzfristmietflotte wird mit einem Betrag von 307,1 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) in den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen ausgewiesen; die verbleibende Finanzierung der Kurzfristmietflotte wird in Höhe von 289,9 Mio. € (Vorjahr: 515,7 Mio. €) unter den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten bilanziert.

Leasingverbindlichkeiten

Die Leasingverbindlichkeiten verringerten sich aufgrund des ab dem 1. Januar 2018 in den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen erfassten Neugeschäfts um 390,5 Mio. € auf 740,6 Mio. € zum Bilanzstichtag 2018 (Vorjahr: 1.131,1 Mio. €).

Insgesamt entfallen auf die Refinanzierung des langfristigen direkten und indirekten Leasinggeschäfts somit Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen sowie Leasingverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 1.906,0 Mio. € (Vorjahr: 1.568,5 Mio. €).

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag 2018 waren Verbindlichkeiten in Höhe von 289,9 Mio. € (Vorjahr: 515,7 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäfte enthalten.

Ebenfalls dort ausgewiesen werden Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 421,2 Mio. € (Vorjahr: 369,1 Mio. €), denen auf der Aktivseite bilanzierte Nutzungsrechte gegenüberstanden. Insgesamt beliefen sich die kurz- und langfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten auf 813,2 Mio. € (Vorjahr: 962,2 Mio. €).

Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten, die zu einem großen Teil das langfristige Projektgeschäft betreffen, erhöhten sich durch höhere Anzahlungen von Kunden im Zusammenhang mit Neuaufträgen auf 570,1 Mio. € (Vorjahr: 324,4 Mio. €).

Eigenkapital

Das Eigenkapital nahm deutlich auf 3.305,1 Mio. € (Vorjahr: 2.992,3 Mio. €) zu. Der im Mai 2018 ausgezahlten Dividende der KION GROUP AG in Höhe von 116,8 Mio. € stand dabei ein Konzernergebnis von 401,6 Mio. € gegenüber. Versicherungsmathematische Effekte bei Pensionen wirkten sich aufgrund des stabilen Zinsniveaus nur unwesentlich auf das Eigenkapital aus. Aus den Währungsumrechnungsdifferenzen zum Bilanzstichtag resultierte ein positiver Effekt in Höhe von 35,5 Mio. €. Die erfolgsneutralen Effekte beliefen sich in Summe auf 16,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 25,5 Prozent (Vorjahr: 24,3 Prozent).

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) wendete die KION Group im Berichtsjahr 258,5 Mio. € auf (Vorjahr: 218,3 Mio. €). Der Anstieg ist insbesondere auf das höhere Niveau aktivierter Entwicklungsleistungen (siehe „Forschung und Entwicklung“) zurückzuführen, die sich mit 84,0 Mio. € um 11,5 Prozent über dem Vergleichswert 2017 bewegten.

Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag unverändert bei Investitionen in Produktentwicklungen sowie bei Erweiterungen und Modernisierungen von Produktions- und Technologiestandorten der operativen Einheiten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen im Wesentlichen Entwicklungsleistungen sowie Software und Lizenzen.

Liquiditätsanalyse

Das Liquiditätsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des zentralen Finanzmanagements der KION Group. Zu den Liquiditätsquellen gehören flüssige Mittel, Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit und verfügbare Kreditlinien. Die Liquidität wird dabei über Cashpools so gesteuert, dass den Konzerngesellschaften jederzeit die notwendigen flüssigen Mittel zur Verfügung stehen. Der Bestand an flüssigen Mitteln veränderte sich im Berichtsjahr nur geringfügig auf 175,3 Mio. € (Vorjahr: 173,2 Mio. €). Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum Bilanzstichtag frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 1.219,8 Mio. € (Vorjahr: 1.138,0 Mio. €) zur Verfügung.

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen mit 765,5 Mio. € über dem Vorjahreswert (711,9 Mio. €). Die Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr hatte daran maßgeblichen Anteil. Die vorübergehend höhere Liquiditätsbindung im Vorratsbestand konnte im vierten Quartal nach weitgehender Überwindung der Lieferengpässe bei einzelnen Zulieferern zum Teil abgebaut werden. Höhere Kundenanzahlungen aus dem Projektgeschäft im Segment Supply Chain Solutions kompensierten den Vorratsaufbau im Segment Industrial Trucks & Services. In Summe trug die geringere Erhöhung des Net Working Capital im Vorjahresvergleich mit 58,9 Mio. € positiv zur Entwicklung des operativen Cashflow bei. Der weitere Ausbau des Leasing- und Mietgeschäfts sowie planmäßig höhere Steuerzahlungen von –193,2 Mio. € (Vorjahr: –136,3 Mio. €) infolge der positiven Ergebnisentwicklung der Gesellschaften der KION Group minderten hingegen den operativen Cashflow.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen mit –245,6 Mio. € über dem Vorjahresniveau (–237,6 Mio. €). Die darin enthaltenen Auszahlungen für Investitionen in Produktentwicklungen und Sachanlagen ohne Nutzungsrechte aus den Beschaffungsleasingverhältnissen erhöhten sich auf –258,5 Mio. € (Vorjahr: –218,3 Mio. €).

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit erhöhte sich auf 519,9 Mio. € (Vorjahr: 474,3 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug –514,5 Mio. € (Vorjahr: –568,5 Mio. €). Im Berichtszeitraum erfolgte eine Nettorückführung von Finanzschulden in Höhe von –230,9 Mio. €. Der Bruttotilgungsbetrag in Höhe von –2.042,6 Mio. € umfasste die Rückzahlung einer weiteren Tranche des langfristigen AFA in Höhe von 400,0 Mio. € sowie die Rückführung beanspruchter Kreditlinien im Zusammenhang mit der Finanzierung des temporären Vorratsaufbaus. Zugleich wurden neue Fremdmittel in Höhe von 1.811,7 Mio. € aufgenommen, die im Wesentlichen auf die Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditlinien und die Emission eines Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von 200,0 Mio. € zurückzuführen waren. Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing beliefen sich im Berichtsjahr auf –114,0 Mio. € (Vorjahr: –109,0 Mio. €). Aufgrund der im Jahresdurchschnitt gesunkenen Nettoverschuldung haben sich die Mittelabflüsse aus laufenden Zinszahlungen von –58,1 Mio. € im Vorjahr auf –42,9 Mio. € im Berichtsjahr 2018 vermindert. Aus der im zweiten Quartal vorgenommenen Dividendenzahlung der KION GROUP AG in Höhe von 0,99 € pro Aktie resultierte ein Mittelabfluss von –116,8 Mio. € (Vorjahr: –86,9 Mio. €). Für den Erwerb von Mitarbeiteraktien wurden –3,6 Mio. € (Vorjahr: –4,3 Mio. €) zahlungswirksam. > TABELLE 021

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

 

 

021

in Mio. €

2018

2017*

Verän­derung

*

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung für 2017 wurde aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 und IFRS 16 angepasst

EBIT

642,8

561,0

14,6 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

765,5

711,9

7,5 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–245,6

–237,6

–3,4 %

Free Cashflow

519,9

474,3

9,6 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–514,5

–568,5

9,5 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–3,2

–12,2

73,4 %

Veränderung Flüssige Mittel

2,2

–106,4

>100 %