Nachhaltigkeitsstrategie

GRI-Indikatoren

Die KION Group hat im Berichtsjahr die Umsetzung ihrer weiterentwickelten Strategie „KION 2027“ gestartet. Diese folgt der Vision der KION Group und gibt über fünf klar definierte Handlungsfelder – Energie, Digital, Automation, Innovation und Leistung – die Orientierung für die strategische Weiterentwicklung für die kommenden Jahre vor (siehe KION Group Geschäftsbericht).

Nachhaltigkeit floss als Grundhaltung und Handlungsmaxime in den Strategieprozess ein, entsprechende Elemente finden sich in den jeweiligen Strategiehandlungsfeldern wieder. Auch die 2017 definierten Unternehmenswerte der KION Group (Integrity, Collaboration, Courage und Excellence) haben einen klaren Bezug zur Nachhaltigkeit – und mit der Aufnahme von Nachhaltigkeitsprinzipien in den konzernweiten KION Group Code of Compliance prägen diese das Handeln jedes Einzelnen im Unternehmen.

Meilensteine 2018

Mit ihrem konsequenten und zielgerichteten Vorgehen hat die KION Group auch im Jahr 2018 wichtige Meilensteine auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit erreicht. So trug das Unternehmen mit dem Nachhaltigkeitsbericht 2017 erstmals den Anforderungen des neu in Kraft getretenen CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) Rechnung und veröffentlichte in seinem Nachhaltigkeitsbericht eine entsprechende nichtfinanzielle Erklärung. Mit der erstmaligen Teilnahme am CDP (vormals Carbon Disclosure Project) machte die KION Group ihre Strategien und Maßnahmen zum Klimaschutz im Detail öffentlich. Die Ergebnisse des Rankings liegen Anfang 2019 vor (siehe cdp.net).

Das Nachhaltigkeitsengagement der KION Group wird zunehmend auch von Investoren und Finanzinstituten gewürdigt. So erreichte das Unternehmen zum Beispiel den Prime-Status (C+) beim Rating von ISS-oekom, einem der weltweit größten Dienstleister für verantwortungsvolles Investieren. Zudem wurde die KION Group im Nachhaltigkeitsfonds ODDO BHF Sustainable Equities Europe gelistet, der in besonders nachhaltig wirtschaftende Unternehmen investiert.

Innerhalb des Unternehmens führten die operativen Einheiten die bereits initiierten Programme fort. Derzeit wird an über 100 Einzelmaßnahmen gearbeitet, um die gesetzten Einzelziele zu erreichen. Durch die Schaffung entsprechender Funktionen in der Entwicklung und im Einkauf wurde im Berichtsjahr zudem die Nachhaltigkeitsorganisation im Konzern weiter gestärkt.

Um ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen zu können, hat die KION Group im Jahr 2018 erneut eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt und dabei sowohl aus Konzernsicht als auch auf Ebene der operativen Einheiten die wesentlichen Themen für sein Nachhaltigkeitsmanagement identifiziert. Die Sicht der Stakeholder floss dabei über eine umfangreiche Befragung der Anspruchsgruppen in die Analyse ein. So wird sichergestellt, dass die Nachhaltigkeitsaktivitäten der KION Group auch weiterhin klar auf die Themen fokussiert sind, die sowohl für das Unternehmen als auch für seine Stakeholder von besonderer Bedeutung sind (siehe Wesentlichkeit prägt die Strategieentwicklung). Die Ergebnisse der Analyse werden Grundlage für den Nachhaltigkeitsbericht 2019 sein.

Klare Nachhaltigkeitsstrategie weist den Weg

Mit ehrgeizigen Zielen, effizienten Strukturen und Prozessen sowie einem leistungsfähigen Berichtswesen will die KION Group ihrem Führungsanspruch auch in Sachen Nachhaltigkeit gerecht werden. Die im Jahr 2017 etablierte Nachhaltigkeitsstrategie liefert die notwendige Orientierung auf diesem Weg (Abbildung 1). Sie fasst unter dem Leitmotiv „We are moved by sustainability“ die zentralen Stoßrichtungen zusammen und definiert die jeweilige Haltung des Unternehmens bei den vier Schwerpunkten Performance, Products, Processes und People (Leistung, Produkte, Prozesse und Menschen).

Abbildung 1 KION Group Nachhaltigkeitsstrategie

Abbildung 1: KION Group Nachhaltigkeitsstrategie (Grafik)

Im Jahr 2018 lag ein Schwerpunkt der Aktivitäten auf der internen Kommunikation. Zudem wurde die interne Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit durch Trainingsangebote für Führungskräfte gefördert sowie durch die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Befragung der Anspruchsgruppen im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse. In der externen Kommunikation setzte der Geschäftsbericht 2017 ein klares Zeichen und machte mit umfangreichen Reportagen und Videosequenzen das Nachhaltigkeitsengagement der KION Group für eine breite Leserschaft transparent.

Die KION Group hat das Ziel, in den relevanten Nachhaltigkeitsratings und -rankings angemessen vertreten zu sein. Grundlage dafür ist der regelmäßig zu veröffentlichende Nachhaltigkeitsbericht, der aktuellen gesetzlichen Regelungen entspricht.

Wesentlichkeit prägt die Strategieentwicklung

Die Nachhaltigkeitsstrategie der KION Group basiert aktuell auf der im Jahr 2015 für LMH EMEA durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse. Auf dieser Grundlage wurde ein systematischer Ansatz entwickelt, der die wesentlichen Herausforderungen für die KION Group adressiert und priorisiert.

Abbildung 2 Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse

Abbildung 2: Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse (Grafik)
Bewertet wurden zwölf globale Herausforderungen mit Nachhaltigkeitsbezug nach ihrer Relevanz aus Sicht der Stakeholder sowie der KION Group.

Im Jahr 2018 wurde dieser Ansatz mit einer konzernumfassenden Wesentlichkeitsanalyse überarbeitet und weiter detailliert. Damit wurde unter anderem der Integration von Dematic sowie der stärkeren Regionalisierung des Nachhaltigkeitsprogramms innerhalb der operativen Einheiten Rechnung getragen. Über eine weltweite Befragung der wichtigsten Anspruchsgruppen entstand ein umfassendes Meinungsbild. Basierend auf den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs), identifizierte das Nachhaltigkeits-Kernteam der KION Group (bestehend aus den Nachhaltigkeitskoordinatoren der operativen Einheiten) 15 Themen, die auf Ebene aller operativen Einheiten bewertet und dann im Rahmen von Workshops zu einem Ergebnis der KION Group aggregiert wurden. Dabei flossen Chancen und Risiken aus der Geschäftstätigkeit ebenso in die Betrachtung ein wie positive und negative Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten auf Umwelt und Gesellschaft. So wurden die konzernübergreifend relevanten Themen identifiziert.

Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse sowie erste Maßnahmen werden im Januar 2019 dem Steuerkreis Nachhaltigkeit vorgestellt und anschließend in die Nachhaltigkeitsstrategie der KION Group einfließen. Der vorliegende Bericht basiert daher noch auf den Ergebnissen der vorangegangenen Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2015.

Tabelle 1 zeigt, welche Themen der Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI-Standards) die KION Group im Rahmen der wesentlichen Herausforderungen adressiert. Sie können sowohl innerhalb als auch außerhalb der Organisation relevant sein. Die Analyse der jeweiligen Grenzen ist von Bedeutung, um innerhalb der KION Group die Kontrollmechanismen für die einzelnen Themen zu bestimmen.

i = wesentlich innerhalb der Organisation, a = wesentlich außerhalb der Organisation

Wesentliche Herausforderungen und zugehörige GRI-Themen

Tabelle 1

Herausforderungen

Themen

[i]

[a]

Klimawandel

Emissionen

x

x

Energie

x

x

Umweltbewertung der Lieferanten

 

x

Menschenrechte

Soziale Bewertung der Lieferanten

 

x

Prüfung auf Einhaltung der Menschenrechte

x

x

Zwangs- oder Pflichtarbeit

x

x

Kinderarbeit

x

x

Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen

x

x

Vielfalt und Chancengleichheit

x

 

Ressourcenknappheit

Abwasser und Abfall

x

x

Wasser (und Abwasser)

x

x

Materialien

x

x

Umweltbewertung der Lieferanten

 

x

Umwelt-Compliance

x

x

Demografischer Wandel

Vielfalt und Chancengleichheit

x

 

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

x

 

Aus- und Weiterbildung

x

 

Beschäftigung

x

 

Gesundheit

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

x

 

Kundengesundheit und Kundensicherheit

x

x

Sozioökonomische Compliance

x

x

Vielfalt und Chancengleichheit

Aus- und Weiterbildung

x

 

Vielfalt und Chancengleichheit

x

 

Beschäftigung

x

 

Urbanisierung

Emissionen

x

x

Energie

x

x

Umwelt-Compliance

x

x

Konzernweites Nachhaltigkeitsprogramm wird konsequent umgesetzt

Die KION Group will ihre Nachhaltigkeitsleistung kontinuierlich verbessern und setzt dabei auf ein konzernweites Nachhaltigkeitsprogramm mit 14 Handlungsfeldern, die aus den Ergebnissen der ersten Wesentlichkeitsanalyse abgeleitet wurden (Abbildung 3). Hinter jedem Handlungsfeld steht ein spezifisches Programm mit Zielen, Maßnahmen und, wo sinnvoll, quantifizierbaren Leistungsindikatoren (Tabelle 2). Die Verantwortung für die Umsetzung dieser Maßnahmen tragen die zuständigen Führungskräfte, die auch für die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Prozesse verantwortlich sind. Die Nachhaltigkeitsziele definieren dabei einen Mindeststandard, der für die gesamte KION Group verbindlich ist. Einzelne Organisationseinheiten dürfen in ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten über diese Standards hinausgehen bzw. sie erweitern.

Abbildung 3 Handlungs­felder des KION Nachhaltigkeits­managements

Tabelle 2Handlungs­feld­inhalte und Ziele

Handlungsfeld

Zielsetzung

Geplante Umsetzung

Status

  • Nachhaltigkeits­strategie und -management

Implementierung sowie Weiterentwicklung des KION Nachhaltigkeits­managements inklusive der Weiter­entwicklung der internen und externen Reportingstrukturen sowie der Überarbeitung und Detaillierung der Wesentlichkeits­analyse

2018

erreicht

  • Verantwortungsvolle Unternehmens­führung

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Compliance-Programms inklusive weiterer interner Sensibilisierung sowie Durchführung einer Compliance-Risikobewertung

2019

laufend

  • Produktverantwortung

Prüfung von Nachhaltigkeits­anforderungen hinsichtlich der Berücksichtigung im Produkt­entstehungs­prozess

2018

erreicht

  • Energie- und ressourcen­effiziente Produkte

Prüfung von Nachhaltigkeits­anforderungen hinsichtlich der Berücksichtigung im Produkt­entstehungsprozess

2018

erreicht

  • Innovation und Kundennutzen

Für dieses Handlungsfeld sind derzeit keine Gruppenziele vorgesehen, die operativen Einheiten setzen und verfolgen jeweils spezifische Ziele

  • Sozial- und Umwelt­standards

Ausbau der Nachhaltigkeits­aktivitäten in der Einkaufsorganisation einschließlich der Einführung eines Lieferanten­bewertungs­systems

2018

erreicht

  • Partnerschaft­liche Entwicklung

Für dieses Handlungsfeld sind derzeit keine Gruppenziele vorgesehen. Diese werden nach Etablierung der angestrebten Sozial- und Umweltstandards adressiert 

  • Umweltschutz
  • Etablierung gruppenweiter Umweltminimum­standards

2019

laufend

 

  • Externe Zertifizierung der Management­systeme für Umweltschutz nach internationalen Standards (z.B. ISO 14001) in allen Einheiten

2020

neu terminiert (von 2019 auf 2020)

 

  • Verzicht auf Gefahrstoffe und kritische Substanzen in der Produktion

2019

laufend

 

  • Definition und Etablierung umfassender Programme für das Abfall­management

2019

laufend

  • Klimaschutz
  • Erarbeitung eines Programms zur Reduzierung der Treibhausgas­emissionen in Einklang mit dem Zwei-Grad-Ziel

2018

erreicht (siehe Klimaziel)

 

  • Klimaziel: Energiebezogene THG-Emissionen um 30 Prozent reduzieren (Basisjahr 2017)

2027

neu

 

  • Einführung eines Energie­management­systems nach ISO 50001 für die TOP 25 der energieintensivsten Einheiten

2019

laufend

  • Ressourcen­effizienz

Definition und Etablierung umfassender Programme zur Reduzierung des Ressourcen­verbrauchs

2020

laufend

  • Arbeitgeber­attraktivität
  • Entwicklung eines Diversitäts­konzepts

2018

erreicht

 

  • Vollständige Umsetzung der Themenfelder der Personalstrategie

2019

laufend

  • Gesundheit und Sicherheit
  • Implementierung der gruppenweiten HSE-Minimumstandards in allen Einheiten

2019

laufend

 

2020

laufend

 

2020

Ziel angepasst (vorher Gesundheits­rate als Messgröße)

 

  • Externe Zertifizierung der Managementsysteme für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nach internationalen Standards (z.B. OHSAS 18001) in allen Einheiten

2020

Neu terminiert (von 2019 auf 2020)

  • Gesellschaftliche Verantwortung

Die Spendentätigkeit im Konzern wird umfassend über eine entsprechende Richtlinie geregelt. Darüber hinaus sind für dieses Handlungsfeld derzeit keine weiteren Gruppenziele vorgesehen