Gesamt­wirtschaftliche und branchenbezogene Rahmen­bedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Auch im zweiten Quartal haben vor allem die entwickelten Volkswirtschaften von den niedrigen Ölpreisen und der weiterhin expansiven Geldpolitik profitiert. In den Schwellenländern hielt dagegen die Wachstumsschwäche an.

Die Eurozone befand sich trotz der Unwägbarkeiten durch die Griechenland-Krise in der ersten Jahreshälfte auf Erholungskurs. Dazu trugen vor allem der anziehende Binnenkonsum sowie das durch den schwachen Euro wachsende Exportgeschäft bei. Nach verhaltenem Jahresauftakt zeigten die Vereinigten Staaten insgesamt einen soliden Aufwärtstrend.

Die Konjunktur in den großen Schwellenländern verliert weiter an Schwung. China profitiert zwar ebenfalls von niedrigeren Energiepreisen, kämpft jedoch gleichzeitig mit den Folgen des überhitzten Immobilienmarkts und einer stark gestiegenen Verschuldung. Russland, das stark von der Öl- und Gasförderung abhängt und mit den Folgen der Ukraine-Krise kämpft, befindet sich in der Rezession. Auch Brasilien droht aufgrund rückläufiger Rohstoffpreise und politischer Unsicherheiten in die Rezession zu rutschen.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Das Wachstum des Weltmarkts für Flurförderzeuge hat sich im zweiten Quartal etwas verlangsamt. Die bestellten Stückzahlen legten über alle Produktkategorien und Regionen hinweg im Halbjahresvergleich um 3,4 Prozent zu.

Westeuropa verzeichnete im ersten Halbjahr eine Zunahme der bestellten Stückzahlen um 12,7 Prozent. Wie schon im Vorjahr fiel das Wachstum im zweiten Quartal (+8,6 Prozent) weniger dynamisch aus als in den ersten drei Monaten des Jahres (+16,9 Prozent), blieb aber weiter auf hohem Niveau. Insbesondere Italien und Spanien profitierten nach wie vor von Nachholeffekten. Deutschland als größter Einzelmarkt und Frankreich lagen auf Halbjahressicht leicht unter dem westeuropäischen Durchschnitt. Der britische Markt entwickelte sich knapp über dem Durchschnitt.

Die Bestellungen in Osteuropa gingen um 14,0 Prozent zurück, was auf die Entwicklung in Russland (–51,4 Prozent) zurückzuführen ist. Vor allem dank der guten Entwicklung in Polen und Tschechien wuchs Osteuropa ohne Russland in Summe merklich.

Die Märkte in Nord- und Südamerika legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um 8,1 Prozent zu, wobei der US-Markt (+11,2 Prozent) maßgeblicher Wachstumstreiber blieb. Brasilien als größter Einzelmarkt Südamerikas verzeichnete ein Minus von 37,4 Prozent.

In China sanken die Bestellungen um 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr. Die übrigen asiatischen Länder erreichten in Summe ein deutliches Wachstum.

Mit Blick auf die Produktbereiche legte die Nachfrage nach Elektrostaplern (+8,8 Prozent) im ersten Halbjahr 2015 spürbar zu, während die Bestellungen bei Dieselstaplern getrieben durch die Entwicklung in China zurückgingen (–6,4 Prozent). Das größte Wachstum verzeichneten Lagertechnikprodukte mit einem Plus von 13,0 Prozent. Damit setzte sich der Trend aus den ersten drei Monaten im zweiten Quartal fort. > TABELLE 02

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

 

 

02

in Tsd. Stück

Q2 2015

Q2 2014

Verän­derung

Q1 – Q2 2015

Q1 – Q2 2014

Verän­derung

Quelle: WITS/FEM

Westeuropa

80,3

74,0

8,6 %

167,6

148,6

12,7 %

Osteuropa

12,4

15,0

−17,3 %

24,9

28,9

−14,0 %

Nordamerika

60,4

53,0

14,0 %

117,6

105,6

11,4 %

Mittel- und Südamerika

10,6

12,4

−14,9 %

21,6

23,2

−6,7 %

Asien (ohne Japan)

95,0

97,9

−2,9 %

180,0

189,4

−5,0 %

Übrige Welt

33,7

32,2

4,5 %

63,7

60,5

5,3 %

Welt

292,4

284,4

2,8 %

575,4

556,3

3,4 %

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Insgesamt lagen die Rohstoffpreise im ersten Halbjahr 2015 deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Die Preise für Stahl, das wichtigste Rohmaterial, bewegten sich infolge des verhaltenen Wirtschaftswachstums weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Kupferpreise verzeichneten im ersten Halbjahr einen leichten Anstieg. Rohöl notierte trotz einer Erholung im ersten Halbjahr weit unter dem Vorjahreswert.

Die Währungsmärkte zeigten im ersten Halbjahr starke Schwankungen, die wesentlichen Trends blieben jedoch erhalten. Der schwächere Euro wirkte sich im ersten Halbjahr 2015 positiv auf das Exportgeschäft aus. Gegenüber dem chinesischen Renminbi lag der Kurs im Halbjahresdurchschnitt um rund 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das britische Pfund verteuerte sich im Schnitt um 11 Prozent, während der brasilianische Real trotz der Euroschwäche um rund 5 Prozent nachgab.