Finanzlage

Die Verbindlichkeiten im Rahmen des Brückenkredits für die Akquisition von Dematic (Acquisition Facilities Agreement, AFA) wurden im Berichtszeitraum vorzeitig um weitere 100,0 Mio. € zurückgeführt. Damit war zum Stichtag 31. März 2019 ein variabel verzinsliches Darlehen in Höhe von 500,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Oktober 2021 ausstehend. Durch die Umschuldung erzielt die KION Group Zinsvorteile.

Die KION Group garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) sowie dem AFA und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus dem Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen. Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden zum Quartalsstichtag 2019 eingehalten.

Kapitalstrukturanalyse

Die kurz- und langfristigen Schulden nahmen gegenüber dem Jahresendwert 2018 (9.663,7 Mio. €) um 300,9 Mio. € auf 9.964,6 Mio. € zu. Mit dem Anstieg des Geschäftsvolumens erhöhten sich neben den Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des langfristigen direkten und indirekten Leasinggeschäfts auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich durch die anteilige Tilgung des AFA auf 1.719,6 Mio. € (Ende 2018: 1.818,7 Mio. €). Der Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 42,8 Mio. € auf 269,3 Mio. € (Ende 2018: 226,5 Mio. €) ist auf Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie im Rahmen des SFA zur Finanzierung des Working Capital zurückzuführen. Die nicht genutzte freie Kreditlinie des SFA wies zum 31. März 2019 ein Volumen von 1.025,5 Mio. € (Ende 2018: 1.048,2 Mio. €) auf. Die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) sanken weiter auf 1.824,8 Mio. € (Ende 2018: 1.869,9 Mio. €). Dies entsprach dem 1,1-Fachen des annualisierten bereinigten EBITDA. > TABELLE 11

(Industrielle operative) Netto-Finanzschulden

11

in Mio. €

31.03.2019

31.12.2018

Veränderung

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

766,6

826,4

–7,2 %

Schuldscheindarlehen

1.217,2

1.214,3

0,2 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten ggü. Nicht-Kreditinstituten

5,1

4,6

11,2 %

Finanzverbindlichkeiten

1.988,9

2.045,2

–2,8 %

./. Flüssige Mittel

–164,0

–175,3

6,4 %

Netto-Finanzschulden

1.824,8

1.869,9

–2,4 %

Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen (Kurzfristmietflotte)

332,5

307,1

8,3 %

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Kurzfristmietflotte)

259,7

289,9

–10,4 %

Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte

592,3

597,0

–0,8 %

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

422,1

421,2

0,2 %

Industrielle operative Netto-Finanzschulden

2.839,2

2.888,1

–1,7 %

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen lagen mit 1.118,8 Mio. € im Wesentlichen aufgrund gesunkener Abzinsungsfaktoren über dem Wert zum Jahresende 2018 (1.043,0 Mio. €).

Der voranschreitende Ausbau des langfristigen direkten und indirekten Leasinggeschäfts führte im Berichtsquartal zu einem moderat höheren Refinanzierungsvolumen. Zum Quartalsstichtag belief sich dieses auf insgesamt 2.001,2 Mio. € (Ende 2018: 1.906,0 Mio. €). Hiervon entfielen 1.379,0 Mio. € (Ende 2018: 1.165,3 Mio. €) auf die Refinanzierung des langfristigen direkten sowie indirekten Leasinggeschäfts durch Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen, welche auch die im indirekten Leasinggeschäft begründeten Restwertverpflichtungen in Höhe von 315,8 Mio. € (Ende 2018: 319,5 Mio. €) enthalten. Der Restbetrag in Höhe von 622,2 Mio. € (Ende 2018: 740,6 Mio. €) entfiel auf Leasingverbindlichkeiten.

Die Finanzierung der Kurzfristmietflotte ist mit einem anteiligen Betrag von 332,5 Mio. € (Ende 2018: 307,1 Mio. €) in den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen enthalten. In Summe erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen gegenüber dem Jahresendstand 2018 (1.472,4 Mio. €) um 239,1 Mio. € auf 1.711,5 Mio. €.

Die kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten summierten sich auf 861,5 Mio. € (Ende 2018: 813,2 Mio. €). Sie enthalten – neben dem verbleibenden Teilbetrag von 259,7 Mio. € (Ende 2018: 289,9 Mio. €) aus der Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäfte – Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 422,1 Mio. € (Ende 2018: 421,2 Mio. €).

Die Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 562,1 Mio. € (Ende 2018: 570,1 Mio. €) beruhen im Wesentlichen auf Anzahlungen von Kunden im Rahmen des langfristigen Projektgeschäfts im Segment Supply Chain Solutions.

Das Konzern-Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Bilanzstichtag 2018 (3.305,1 Mio. €), im Wesentlichen durch Berücksichtigung des Periodenergebnisses in Höhe von 93,1 Mio. €, auf 3.422,2 Mio. €. Darüber hinaus wirkten sich versicherungsmathematische Verluste aus dem geringeren Zinsniveau und die gegenläufig deutlich positiven Effekte aus der Währungsumrechnung insgesamt mit 29,4 Mio. € erhöhend auf das Konzern-Eigenkapital aus. Die Eigenkapitalquote lag mit 25,6 Prozent nahezu auf dem Wert zum 31. Dezember 2018 (25,5 Prozent). > TABELLE 10

(Verkürzte) Bilanz

10

in Mio. €

31.03.2019

in %

31.12.2018

in %

Veränderung

Langfristige Vermögenswerte

10.316,3

77,1 %

10.150,6

78,3 %

1,6 %

Kurzfristige Vermögenswerte

3.070,6

22,9 %

2.818,2

21,7 %

9,0 %

Summe Aktiva

13.386,8

12.968,8

3,2 %

Eigenkapital

3.422,2

25,6 %

3.305,1

25,5 %

3,5 %

Langfristige Schulden

5.916,8

44,2 %

5.999,1

46,3 %

–1,4 %

Kurzfristige Schulden

4.047,8

30,2 %

3.664,6

28,3 %

10,5 %

Summe Passiva

13.386,8

12.968,8

3,2 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) wendete die KION Group im ersten Quartal 2019 55,6 Mio. € auf, verglichen mit 48,9 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag unverändert bei Investitionen in Produktentwicklungen sowie bei Erweiterungen und Modernisierungen von Produktions- und Technologiestandorten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen vor allem Entwicklungsleistungen.

Liquiditätsanalyse

Der Bestand an flüssigen Mitteln verringerte sich im ersten Quartal 2019 auf 164,0 Mio. € (Ende 2018: 175,3 Mio. €). Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum 31. März 2019 frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 1.187,1 Mio. € (Ende 2018: 1.219,8 Mio. €) zur Verfügung.

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen mit 132,0 Mio. € (Vorjahr: 63,0 Mio. €) deutlich über dem Vorjahr. Neben dem höheren EBIT trug der geringere Aufbau des Working Capital im Jahresvergleich hierzu positiv bei. Dabei lagen insbesondere die Lieferantenverbindlichkeiten volumen- und stichtagsbedingt deutlich über dem Vorjahr. Aus dem Ausbau des Leasing- und Mietgeschäfts resultierten Auszahlungen in Höhe von –88,4 Mio. € (Vorjahr: –63,0 Mio. €).

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen mit –50,0 Mio. € auf Vorjahresniveau (–50,2 Mio. €). Die darin enthaltenen Auszahlungen für Investitionen in Produktentwicklungen und Sachanlagen ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing erhöhten sich auf –55,6 Mio. € (Vorjahr: –48,9 Mio. €).

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit verbesserte sich damit auf 82,0 Mio. € (Vorjahr: 12,7 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von –97,0 Mio. € (Vorjahr: 35,5 Mio. €) war im Wesentlichen auf eine weitere Teiltilgung einer Tranche des langfristigen AFA zurückzuführen, der Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie gegenüberstanden. Insgesamt standen Aufnahmen an Finanzschulden in Höhe von 622,0 Mio. € (Vorjahr: 451,6 Mio. €) Tilgungen mit einem Volumen von –681,9 Mio. € (Vorjahr: –385,8 Mio. €) gegenüber. Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing beliefen sich im Berichtsquartal auf –30,2 Mio. € (Vorjahr: –28,4 Mio. €). Aufgrund der im Jahresdurchschnitt gesunkenen Nettoverschuldung haben sich die Mittelabflüsse aus laufenden Zinszahlungen von –8,6 Mio. € im Vorjahr auf –5,4 Mio. € im ersten Quartal 2019 reduziert. > TABELLE 12

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

12

in Mio. €

Q1 2019

Q1 2018

Veränderung

EBIT

158,7

125,8

26,1 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

132,0

63,0

>100 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–50,0

–50,2

0,5 %

Free Cashflow

82,0

12,7

>100 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–97,0

35,5

<–100 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

3,7

–1,2

>100 %

Veränderung Flüssige Mittel

–11,3

47,0

<–100 %