Branchen­bezogenes Umfeld

Der globale Material-Handling-Markt, der Flurförderzeuge und Supply-Chain-Lösungen einschließlich Services umfasst, ist laut Einschätzung der KION Group im Berichtsjahr gewachsen. Der Weltmarkt für Flurförderzeuge war allerdings im Jahr 2019 nach mehreren Jahren kontinuierlichen Wachstums nach Stückzahlen leicht rückläufig. Die im Berichtzeitraum intensivierten Handelskonflikte und ein dadurch schwächerer Welthandel führten zu einer sinkenden Nachfrage in wesentlichen Absatzregionen. Zugleich legte aber die Nachfrage nach Lagerautomatisierung und Lösungen für Sortierung und Kommissionierung deutlich zu, was unter anderem auf die Schaffung zusätzlicher Lager- und Sortierkapazitäten im wachsenden E-Commerce-Markt und die Umsetzung von Omnichannel-Strategien zurückzuführen ist.

Industrial Trucks & Services

Auf dem Weltmarkt für Flurförderzeuge gingen die Bestellzahlen gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent auf rund 1,5 Mio. Fahrzeuge zurück. Dabei war in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Verbesserung zu beobachten, die vor allem durch einen Aufwärtstrend in der Region APAC (Asien-Pazifik) getrieben wurde. In der Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika), dem Hauptabsatzgebiet der KION Group, fielen die Neubestellungen im Vorjahresvergleich um 6,2 Prozent zurück. Sowohl in West- als auch in Osteuropa wurde das Vorjahresniveau der Neubestellungen nicht erreicht.

Die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) gab um 6,7 Prozent nach. Während Nordamerika einen deutlichen Rückgang zeigte, konnte der mittel- und südamerikanische Markt das Vorjahresniveau nahezu halten. Die Region APAC verzeichnete ein moderates Wachstum von 3,9 Prozent. Maßgeblich dafür waren steigende Stückzahlen bei Lagertechnikgeräten in China.

Regionenübergreifend übertrafen die Neubestellungen von Lagertechnikgeräten das Vorjahresniveau leicht (+1,0 Prozent). Wesentlichen Anteil daran hatten erneut elektrifizierte Einstiegsgeräte des unteren Preissegments, die manuelle Geräte ersetzten. Demgegenüber gaben die Bestellzahlen bei Staplern mit Verbrennungsmotor um 5,2 Prozent und bei Elektrostaplern um 3,6 Prozent nach. > TABELLE 006

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)006

in Tsd. Stück

2019

2018

Veränderung

Quelle: WITS / FEM

Westeuropa

406,1

435,0

–6,7 %

Osteuropa

88,8

94,1

–5,6 %

Mittlerer Osten und Afrika

35,6

36,2

–1,8 %

Nordamerika

266,8

288,8

–7,6 %

Mittel- und Südamerika

39,5

39,5

–0,1 %

Asien-Pazifik

672,5

647,3

3,9 %

Welt

1.509,2

1.540,9

–2,1 %

Supply Chain Solutions

Der Markt für Supply-Chain-Lösungen hat im Jahr 2019 ein starkes Wachstum erreicht. Laut Research-Institut Interact Analysis lag die Steigerungsrate erneut bei über zehn Prozent. Der Anstieg fiel in der Region APAC gegenüber dem von E-Commerce geprägten US-amerikanischen Markt und dem Markt in EMEA überproportional aus.

Zentrale Wachstumstreiber blieben weiterhin die E-Commerce-Aktivitäten und die damit verbundene Neuausrichtung von Lieferketten mit Omnichannel-Ansätzen. Um schnellere Durchlaufzeiten und effizientere Warenströme zu ermöglichen, investierte eine wachsende Anzahl von Unternehmen in den Ausbau und die Optimierung ihrer Lager- und Logistikkapazitäten. Dies umfasste sowohl automatisierte Lagersysteme als auch Lösungen für einzelne Arbeitsschritte, wie Kommissionierung und Verpackung sowie vollintegrierte Komplettlösungen.

Beschaffungsmärkte

Die Preise für die von der KION Group eingesetzten Rohstoffe haben sich im Jahresverlauf 2019 uneinheitlich entwickelt. Der Preis für Stahl, das wichtigste Rohmaterial, war im Jahresverlauf kontinuierlich rückläufig und lag am Jahresende deutlich unter der Durchschnittsnotierung des Vorjahres. Ebenso blieb der Kupferpreis zum Jahresende unter dem hohen Durchschnittswert des Vorjahres. Der Rohölpreis (Brent) erhöhte sich dagegen in den ersten Monaten des Geschäftsjahres, während er am Jahresende unter den Durchschnittswert des Vorjahres zurückfiel. Der Kautschukpreis zeigte nach der Schwächephase im Vorjahr wieder einen deutlichen Aufwärtstrend, auf den jedoch zur Jahresmitte eine kräftige Korrektur folgte. Im Jahresdurchschnitt wurde der Vergleichswert 2018 übertroffen.