[14] Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 80,0 Mio. € (Vorjahr: 15,9 Mio. €) setzen sich zusammen aus 63,5 Mio. € laufenden Steueraufwendungen (Vorjahr: 59,0 Mio. €) und 16,5 Mio. € latenten Steueraufwendungen (Vorjahr: latente Steuererträge 43,1 Mio. €). In den laufenden Steueraufwendungen sind Aufwendungen in Höhe von 6,9 Mio. € (Vorjahr: 9,1 Mio. €) enthalten, die frühere Geschäftsjahre betreffen.

Am Bilanzstichtag bestehen Ertragsteuerforderungen gegen Steuerbehörden in Höhe von 6,6 Mio. € (Vorjahr: 15,4 Mio. €) sowie Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 31,3 Mio. € (Vorjahr: 27,7 Mio. €).

Latente Steuern werden bei temporären Bewertungsunterschieden zwischen den Steuer- und IFRS-Bilanzwerten angesetzt. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. gesetzlich angekündigt sind. In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15,0 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer). Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuersatzes von 14,63 Prozent (Vorjahr: 14,14 Prozent) ermittelt sich für inländische Unternehmen ein kombinierter nominaler Steuersatz von 30,5 Prozent (Vorjahr: 30,0 Prozent). Die für die Berechnung latenter Steuern angesetzten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 10,0 Prozent und 35,0 Prozent (Vorjahr: zwischen 10,0 Prozent und 37,6 Prozent).

Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 88,8 Mio. € (Vorjahr: 88,5 Mio. €) zwischen dem im Konzernabschluss angesetzten Nettovermögen von Konzerngesellschaften und der steuerlichen Basis der Anteile an diesen Konzerngesellschaften („Outside Basis Differences“) wurden keine latenten Steuern gebildet, da die KION Group in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern, und die Veräußerung von Beteiligungen auf unbestimmte Zeit nicht vorgesehen ist.

Die aktiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen: > TABELLE 049

Bilanzposten Aktive latente Steuern

 

049

in Mio. €

2014

2013

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen

136,0

115,1

Finanzanlagen

0,1

2,6

Umlaufvermögen

40,5

45,1

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

0,5

0,8

Rückstellungen

178,1

112,0

Verbindlichkeiten

295,1

317,4

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

46,2

41,0

Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge

62,1

62,2

Saldierungen

–400,6

–400,7

Aktive latente Steuern gesamt

357,9

295,5

Die passiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen: > TABELLE 050

Bilanzposten Passive latente Steuern

 

050

in Mio. €

2014

2013

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen

483,7

489,1

Finanzanlagen

5,0

7,8

Umlaufvermögen

196,2

167,7

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

2,1

0,3

Rückstellungen

23,5

21,9

Verbindlichkeiten

10,6

19,8

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

0,5

0,3

Saldierungen

–400,6

–400,7

Passive latente Steuern gesamt

320,9

306,2

Die passiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen die im Rahmen der Akquisition der KION Group durchgeführte Kaufpreisallokation, insbesondere bei den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Im Geschäftsjahr 2014 wurden latente Steuern in Höhe von 62,5 Mio. € eigenkapitalerhöhend im Sonstigen Konzernergebnis erfasst (Vorjahr: 8,6 Mio. € eigenkapitalmindernd). Davon entfallen latente Steuern in Höhe von 60,6 Mio. € (Vorjahr: –1,1 Mio. €) auf die Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen. Des Weiteren wurden latente Steuern in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr: –7,5 Mio. €) im Zusammenhang mit realisierten und unrealisierten Marktwertänderungen von Derivaten in Cash Flow Hedges gebildet.

Latente Steuern in Höhe von 1,0 Mio. € wurden im Rahmen der Endkonsolidierung der Linde Heavy Truck Division Ltd. aus dem Kumulierten Sonstigen Konzernergebnis in die Gewinnrücklagen umgegliedert.

Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 162,0 Mio. € (Vorjahr: 231,8 Mio. €), auf Zinsvorträge in Höhe von 262,1 Mio. € (Vorjahr: 351,1 Mio. €) und auf sonstige temporäre Differenzen in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Latente Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge werden aktiviert, soweit zukünftig zu versteuernde Einkommen in ausreichender Höhe zur Realisierung zu erwarten sind. Dementsprechend ergibt sich ein Gesamtbetrag nicht gebildeter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 34,2 Mio. € (Vorjahr: 49,7 Mio. €), welcher in Höhe von 32,3 Mio. € (Vorjahr: 41,0 Mio. €) steuerliche Verlustvorträge betrifft, die grundsätzlich unbegrenzt vortragbar sind.

In der KION Group bestehen zum 31. Dezember 2014 im Inland körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 108,2 Mio. € (Vorjahr: 169,8 Mio. €) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 59,9 Mio. € (Vorjahr: 140,5 Mio. €). Darüber hinaus bestehen ausländische steuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 214,4 Mio. € (Vorjahr: 228,5 Mio. €).

Der grundsätzlich unbegrenzt vortragsfähige inländische Zinsvortrag zum 31. Dezember 2014 beträgt 332,5 Mio. € (Vorjahr: 359,0 Mio. €).

Die nachstehende Übersicht zeigt eine Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand zum effektiv ausgewiesenen Steueraufwand. Die Überleitungsrechnung des Konzerns ergibt sich hierbei als Zusammenfassung der einzelnen, gesellschaftsbezogenen und mit dem jeweiligen länderspezifischen Steuersatz erstellten Überleitungsrechnungen nach Berücksichtigung ergebniswirksamer Konsolidierungseffekte. Der in der Überleitungsrechnung angewendete erwartete Steuersatz beträgt 30,5 Prozent (Vorjahr: 30,0 Prozent). > TABELLE 051

Ertragsteuern

 

051

in Mio. €

2014

2013

*

In 2013 vor allem aufgrund der Nutzbarkeit steuerlicher Verlustvorträge der KION Material Handling GmbH

Ergebnis vor Ertragsteuern

258,3

154,3

 

 

 

Erwartete Ertragsteuern

–78,7

–46,2

Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer

–5,3

–4,0

Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz

8,2

13,3

Verluste ohne Bildung latenter Steuern

–5,6

–7,1

Änderung des Steuersatzes und der Steuergesetze

–1,0

0,1

Zinsvortrag ohne Bildung latenter Steuern

–7,0

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

–5,9

–8,1

Permanente Differenzen

5,7

Steuerfreie Erträge

2,6

2,2

Periodenfremde Steuern

–6,9

–9,1

Latente Steuern Vorperioden betreffend*

7,5

40,6

Sonstige

5,0

3,7

Effektive Ertragsteuern (tatsächliche und latente Steuern)

–80,0

–15,9