Nachhaltigkeitsstrategie
Die KION Strategie 2020 stellt unverändert den Orientierungsrahmen für die KION Group dar. Sie zielt auf Wachstum, Profitabilität, effizienten Kapitaleinsatz und eine verstärkte Widerstandskraft gegen konjunkturelle Schwächephasen. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten im Konzern stützen diese Strategie. So ist nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften ein zentraler Handlungsgrundsatz für die KION Group. Seit jeher streben das Unternehmen und seine operativen Einheiten ein ausgewogenes Verhältnis der ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte ihrer Aktivitäten an. Im Jahr 2016 wurde diese Ausrichtung stärker organisatorisch im Unternehmen verankert, um über die entsprechenden Strukturen Nachhaltigkeit nun konzernweit steuern zu können. Mit den neu etablierten Strukturen entstanden auch die Rahmenbedingungen für ein gruppenweites internes Berichtssystem. Es ist wesentliche Grundlage für die Steuerung und kontinuierliche Verbesserung der KION Nachhaltigkeitsleistung und entspricht zudem auch den Anforderungen an ein transparentes Berichtswesen.
Kern der KION Nachhaltigkeitsstrategie (> Abbildung 5) ist der Anspruch, Verantwortung zu übernehmen und damit die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu fördern. Mit klaren Zielen, effizienten Strukturen und Prozessen sowie einem leistungsfähigen Berichtswesen will das Unternehmen eine führende Position in seiner Branche erreichen, wenn es um verantwortungsvolles Handeln geht. Nachhaltigkeit soll dazu fester Bestandteil der Arbeit jedes einzelnen Mitarbeiters im Unternehmen werden, verbunden mit dem Anspruch, kontinuierlich besser zu werden. Dazu sollen die Mitarbeiter weiter zu nachhaltigem Handeln befähigt und ermutigt werden. Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg und in enger Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten und Kunden will die KION Group Nachhaltigkeit fördern. So will die KION Group ökologische und soziale Aspekte weiter in ihre Geschäftsprozesse integrieren und dabei einen langfristigen Wertbeitrag für das Unternehmen, seine Kunden und die Gesellschaft schaffen.
Die Nachhaltigkeitsstrategie fasst unter dem Leitmotiv „We are moved by sustainability“ die zentralen Stoßrichtungen zusammen und definiert die jeweilige Haltung des Unternehmens in den vier Schwerpunkten Performance, Products, Processes und People.
Vier Leitprinzipien prägen die Umsetzung
Für die Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat die KION Group vier Leitprinzipien definiert, die die Grundsätze nachhaltigen Handelns konkretisieren:
- Wir leben Nachhaltigkeit – sie ist fester Bestandteil unserer Tätigkeit – und streben jeden Tag nach weiteren Verbesserungen.
- Wir fördern kosteneffiziente Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – zusammen mit Geschäftspartnern und Lieferanten bieten wir unseren Kunden effiziente Lösungen, die auch ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen.
- Wir verfolgen klare Nachhaltigkeitsziele – und erschließen sie mit effektiven Strukturen, effizienten Prozessen sowie einem transparenten Reporting.
- Wir befähigen unsere Mitarbeiter, Innovationen voranzutreiben, die die Nachhaltigkeitsleistung in unserer Organisation steigern.
Anhand dieser Prinzipien integrieren wir Nachhaltigkeitsaspekte in unsere Geschäftsprozesse und schaffen damit einen langfristigen Mehrwert für unser Unternehmen, unsere Kunden und die Gesellschaft.
Drei-Stufen-Plan zur Implementierung des konzernweiten Nachhaltigkeitsmanagementsystems
Seit September 2015 steuert und koordiniert die Stabsstelle „Sustainability Management“ konzernübergreifend die Nachhaltigkeitsaktivitäten der KION Group sowie der operativen Einheiten. Um das Nachhaltigkeitsmanagementsystem konzernweit zu verankern, zielgerichtet zu steuern und damit Nachhaltigkeitsaspekte zum sichtbaren Bestandteil der Unternehmenssteuerung zu machen, geht die KION Group in drei Stufen vor.
In einem ersten Schritt wurden im Jahr 2016 zunächst die konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet sowie die Grundlage für das konzernweite Nachhaltigkeitsberichtswesen geschaffen. Hier flossen sowohl die Erwartungen des Top-Managements als auch verschiedenster Stakeholder ein. Dabei wurde auf Erfahrungen der Linde Material Handling zurückgegriffen, bei der bereits in den Jahren 2014 bis 2016 – als Vorreiter im Konzern – eine markenspezifische Nachhaltigkeitsstrategie sowie die notwendigen Management- und Reportingstrukturen aufgebaut wurden. Die KION Group geht diesen bewährten Weg nun auch auf Konzernebene und hat auf Basis einer Wesentlichkeitsanalyse Handlungsfelder definiert (siehe Wesentliche Herausforderungen für die KION Group). So entstanden auf Konzernebene Handlungsfelder mit klar zugeordneten Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation und den ersten Zielen. Die entsprechenden konzernweit vereinheitlichten Governance-Strukturen werden derzeit in allen operativen Einheiten etabliert.
Aktuell läuft im Unternehmen die Umsetzung des zweiten Implementierungsschrittes. Bis Ende 2017 werden die relevanten nachhaltigkeitsbezogenen Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) definiert und das entsprechende Datenmanagement aufgesetzt. Auf dieser Grundlage wird ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement einschließlich eines ersten umfassenden, konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramms im Konzern etabliert, das alle operativen Einheiten umfasst.
Im dritten Schritt steht die Kommunikation sowohl nach innen als auch nach außen im Vordergrund. Grundlage dafür ist der regelmäßig zu veröffentlichende Nachhaltigkeitsbericht, der den Vorgaben der aktuellen gesetzlichen Regelungen entspricht. Ziel ist zudem die angemessene Positionierung der KION Group in den relevanten Nachhaltigkeitsratings und -rankings. Mit der Kommunikation nach innen, also der Information der Mitarbeiter und ihrer Einbeziehung in die Nachhaltigkeitsaktivitäten, soll das Nachhaltigkeitsengagement im Unternehmen auf breiter Basis verankert werden.
Wesentliche Herausforderungen für die KION Group
Wesentlichkeit als Basis für die Strategieentwicklung
Die Grundlage für die Entwicklung der KION Nachhaltigkeitsstrategie bildete die zu Jahresbeginn 2015 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse von Linde Material Handling EMEA (> Abbildung 6). Die damals gesetzten Annahmen des Managements und die Erwartungen der Stakeholder wurden dazu mit Blick auf die KION Group überprüft und weitestgehend übernommen. So entstand auch auf Konzernebene ein systematischer Ansatz, der die wesentlichen Herausforderungen für das Unternehmen adressiert und priorisiert. Auf den Bereichen mit der höchsten Gesamtrelevanz liegt auch der Fokus des Nachhaltigkeitsmanagements der KION Group (> Tabelle 2).
Für 2018 ist eine Überarbeitung und weitere Detaillierung der Wesentlichkeitsanalyse unter Einbezug der operativen Einheiten vorgesehen. Hierdurch soll sowohl der Akquisition von Dematic, als auch der stärkeren Regionalisierung des Nachhaltigkeitsprogramms innerhalb der operativen Einheiten Rechnung getragen werden.
Wesentliche Herausforderungen und zugehörige GRI-Aspekte |
Tabelle 2 |
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Herausforderungen |
Aspekte |
[i] |
[a] |
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|||||
Klimawandel |
Emissionen |
x |
x |
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Energie |
x |
x |
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Produkte und Dienstleistungen (Ökologie) |
x |
x |
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Bewertung der Lieferanten hinsichtlich ökologischer Aspekte |
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x |
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Menschenrechte |
Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Arbeitspraktiken |
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x |
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Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechte |
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x |
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Prüfung |
x |
x |
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Zwangs- oder Pflichtarbeit |
x |
x |
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Kinderarbeit |
x |
x |
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Investitionen |
x |
x |
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Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen |
x |
x |
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Vielfalt und Chancengleichheit |
x |
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Ressourcenknappheit |
Abwasser und Abfall |
x |
x |
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Wasser |
x |
x |
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Materialien |
x |
x |
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Produkte und Dienstleistungen (Ökologie) |
x |
x |
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Bewertung der Lieferanten hinsichtlich ökologischer Aspekte |
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x |
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Compliance |
x |
x |
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Demografischer Wandel |
Vielfalt und Chancengleichheit |
x |
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Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz |
x |
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Aus- und Weiterbildung |
x |
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Beschäftigung |
x |
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Gesundheit |
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz |
x |
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Kundengesundheit und -sicherheit |
x |
x |
|||
Compliance |
x |
x |
|||
Vielfalt und Chancengleichheit |
Aus- und Weiterbildung |
x |
|
||
Vielfalt und Chancengleichheit |
x |
|
|||
Beschäftigung |
x |
|
|||
Urbanisierung |
Emissionen |
x |
x |
||
Energie |
x |
x |
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Produkte und Dienstleistungen (Ökologie) |
x |
x |
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Bewertung der Lieferanten hinsichtlich ökologischer Aspekte |
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x |
Umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm mit 14 Handlungsfeldern
Basierend auf den Ergebnissen der Wesentlichkeitsanalyse wurden 14 Handlungsfelder definiert, die das Nachhaltigkeitsprogramm der KION Group bestimmen (> Abbildung 7). Bis Jahresende 2017 wird das Nachhaltigkeitsprogramm weiter detailliert und in seiner verabschiedeten Form auf den Weg gebracht. Dabei werden auch die wesentlichen Leistungsindikatoren je Handlungsfeld erarbeitet, nach denen Nachhaltigkeit im Unternehmen gesteuert werden soll und die, beginnend mit diesem Bericht, sukzessive auch öffentlich kommuniziert werden. Hinter jedem Handlungsfeld steht ein spezifisches Programm mit Zielen, Maßnahmen und KPIs zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsleistung (> Tabelle 3). Die Verantwortung für die Umsetzung dieser Maßnahmen liegt bei den jeweiligen Leitern der Handlungsfelder. Im Regelfall sind dies die zuständigen Bereichsleiter, denn sie sind auch für die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Prozesse verantwortlich. Die Nachhaltigkeitsziele definieren dabei einen Mindeststandard, der für die gesamte KION Group verbindlich ist. Einzelne Organisationseinheiten können in ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten über diese Standards hinausgehen bzw. sie erweitern.
Tabelle 3Wesentliche Zielsetzung
Zielsetzung
Relevantes Handlungsfeld
Geplante Umsetzung
Weiterentwicklung des KION Nachhaltigkeitsmanagements inklusive der Erstellung des Nachhaltigkeitsprogramms über alle Handlungsfelder hinweg sowie der Überarbeitung und Detaillierung der Wesentlichkeitsanalyse
- Nachhaltigkeitsstrategie und -management
2018
Weiterentwicklung des HSE Managementsystems inklusive der Erstellung konzernweiter Mindeststandards sowie der Erweiterung der bestehenden Safety Championship – als interner Sicherheits-Wettbewerb – auf Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes
- Klimaschutz
- Umweltschutz
- Gesundheit und Sicherheit
2018
Weiterentwicklung unseres Diversitätskonzepts
- Arbeitgeber-
Attraktivität
2018
Vollständige Umsetzung der Themenfelder der Personalstrategie
- Arbeitgeber-
Attraktivität
2019
Externe Zertifizierung der Managementsysteme für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie für Umweltschutz nach internationalen Standards (z.B. OHSAS 18001, ISO 14001) in allen Einheiten sowie Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 für die TOP 25 der energieintensivsten Einheiten
- Umweltschutz
- Gesundheit und Sicherheit
2019
Definition und Etablierung umfassender Programme für die Themenbereiche Klimaschutz, Abfallmanagement und Ressourceneffizienz
- Klimaschutz
- Umweltschutz
- Ressourceneffizienz
2019
Reduzierung der Unfallhäufigkeit gemessen anhand der Lost Time Injury Frequency Rate (LTIFR) auf < 10 zur weiteren Bekämpfung von Unfällen sowie arbeitsbezogenen Krankheiten mit dem Ziel des langfristigen Erhalts der individuellen Arbeitskraft
- Gesundheit und Sicherheit
2020