3.3 Markt für Flurförderzeuge

Weltweit haben die Flurförderzeugmärkte vom wirtschaftlichen Aufschwung der Regionen profitiert. Dabei spiegelt das Wachstum der Märkte auch die Dynamik der jeweiligen Wirtschaftserholung wider. Nach einem Einbruch des weltweiten Auftragseingangs um 37% auf 548.000 Einheiten in 2009 konnte sich der Weltmarkt in 2010 wieder um 45% auf 796.000 Einheiten erholen. Insbesondere die Schwellenmärkte Asien und Südamerika sowie Osteuropa konnten den bereits dort im Vorjahr eingesetzten Aufschwung fortsetzen und wiesen weitaus höhere Zuwachsraten auf als die hochentwickelten Märkte Westeuropa, USA oder Japan. Dadurch haben sich die Marktanteile der einzelnen Regionen erneut verschoben. Insbesondere China trägt mit inzwischen 25% Anteil am Weltmarkt im Vergleich zu 13% in 2008 wesentlich zur Weltmarktentwicklung bei.

In Westeuropa setzte die Erholung des Auftragseingangs im Markt nach einer langen Wintersaison erst gegen Ende des ersten Quartals ein. Der Markt wuchs im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 23% auf 222.000 Einheiten und erreichte im Dezember den höchsten Stand des Berichtszeitraums. Trotz des Anstiegs befindet sich der Markt weiterhin auf einem niedrigen Niveau: Das Jahr 2010 liegt ca. 32% unter dem Spitzenjahr 2007 und in etwa auf dem Niveau des Jahres 1999. Innerhalb Westeuropas zeigt sich ein sehr heterogenes Bild. Größter Wachstumstreiber war Deutschland, der größte Markt Europas, der mit einem Plus von 38% auf 61.500 Einheiten knapp die Hälfte des Wachstums in Westeuropa erzeugte. Insbesondere der Anstieg der Exporte und der industriellen Produktion führten zu einem vermehrten Bedarf an Material-Handling-Lösungen. Der Anstieg war gleichmäßig von allen Produkttypen Elektrogegengewichtstapler, verbrennungsmotorische Stapler und Lagertechnikgeräte getrieben. Im zweitgrößten Markt Westeuropas, in Frankreich, stieg der Markt hingegen nur verhältnismäßig leicht um 12%. Zum Hintergrund: Der französische Markt zeigte sich während der Krise aufgrund seines hohen Anteils an Lagertechnikgeräten sehr stabil und hatte einen entsprechend geringeren Nachholbedarf als Länder, die stärker unter der Krise litten. Auch die Eurokrise und die wirtschaftliche Verfassung der betroffenen Länder spiegeln sich in den Marktdaten wider. Griechenland, Irland und Portugal wiesen als einzige Staaten Westeuropas im zweiten Jahr in Folge einen rückläufigen Markt aus. Der spanische Markt stieg zwar um 19% auf 14.000 Einheiten an, liegt aber weiterhin mit 46% gegenüber 2007 auf einem sehr niedrigen Niveau.

Der Auftragseingang am osteuropäischen Markt entwickelte sich 2010 kontinuierlich positiv, gewann im Vergleich zum Vorjahr 94% und erreichte ein Niveau von 40.000 Einheiten. Nach dem starken Einbruch in 2009 und dem Abbau großer Lagerbestände entwickelte sich der russische Markt in 2010 sehr erfreulich. Mit einem Zuwachs von mehr als 370% auf 15.300 Einheiten stellt Russland wieder den größten Markt Osteuropas und den fünftgrößten Markt Europas dar. Dennoch ist das Niveau des osteuropäischen Markts noch 46% geringer als der Stand aus dem Jahr 2007. Wachstumstreiber in 2010 waren insbesondere die verbrennungsmotorischen Gegengewichtstapler.

Auch der Auftragseingang am nordamerikanischen Flurförderzeugmarkt profitierte von der wirtschaftlichen Erholung. Der Markt, der bereits 2006 sein Hoch erreichte, wuchs in 2010 um 38% auf 136.000 Einheiten. Alle Produkttypen partizipierten am Aufschwung. Der südamerikanische Markt erklomm bereits gegen Ende des letzten Jahres historische Höchststände und konnte sich in 2010 mehr als verdoppeln. Der größte Markt Südamerikas, Brasilien, entwickelte sich noch dynamischer und stieg um 170% auf 23.000 Einheiten. Der Markt kletterte 2010 auf das höchste jemals erreichte Niveau.