Weltkonjunktur erholt sich im Jahr 2011 weiter
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld hat sich im Jahr 2011 weiter erholt. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt wuchs noch einmal um 2,7%, nachdem es im Vorjahr einen Anstieg von 4,1% verzeichnen konnte. Wesentliche Wachstumstreiber und stabilisierende Faktoren für die Weltkonjunktur waren auch in diesem Jahr die Schwellenländer. Demgegenüber zeigten die Industrieländer nur ein verhaltenes Wachstum. Im Jahresverlauf führten verschiedene Unsicherheiten an den internationalen Märkten insgesamt zu einer Verlangsamung des wirtschaftlichen Aufschwungs. Einerseits ist dies ein normaler zyklischer Effekt nach den starken Zuwächsen im vergangenen Jahr, andererseits trugen auch temporäre Faktoren wie die Staatsschuldenproblematik im Euroraum und den USA, das Erdbeben in Japan und der kräftige Rohstoffpreisanstieg hierzu bei. Mit der nachlassenden wirtschaftlichen Wachstumsdynamik hatten die meisten Industrienationen angesichts der Staatsschulden bereits einen Spar- und Konsolidierungskurs eingeschlagen, wobei die expansiv ausgerichtete Geldpolitik weiter stabilisierend wirkte. Zusätzlich federte im abgelaufenen Jahr eine hohe Investitionsdynamik der Unternehmen den tendenziell schwachen Produktionsanstieg ab.
Der Schwung, mit dem sich die Weltwirtschaft in den vergangenen beiden Jahren aus der Krise gearbeitet hatte, ließ im Verlauf des Jahres 2011 spürbar nach. Zum Jahresende deuteten die Finanzmarktdaten und die Stimmung in der Wirtschaft auf eine deutliche Eintrübung der Konjunktur hin. Die realwirtschaftlichen Daten waren hingegen bis zuletzt überwiegend gut. Die weltwirtschaftliche Lage bleibt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds auch im Jahr 2012 fragil: zum einen realwirtschaftlich bedingt durch die nachlassende Wachstumsdynamik aller Regionen, zum anderen durch die Unsicherheiten über die Finanzierungslage von öffentlichen Haushalten und Finanzinstitutionen.
Bruttoinlandsprodukt 2011
Reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Quelle: Eurostat, Statistische Landesämter, Weltbank (Stand 07.03.2012)