Managementansatz Umwelt
GRI-Indikatoren
- , G4-14
Umweltverantwortung hat für die KION Group und ihre operativen Einheiten zwei Dimensionen. Zum einen will das Unternehmen seinen Kunden helfen, Energie zu sparen, Emissionen zu senken sowie Effizienz und Leistungsfähigkeit zu verbessern (siehe Kapitel Produkte und Lösungen). Zum anderen verfolgt die KION Group das Ziel, innerhalb des Unternehmens die Umweltbelastung zu minimieren, Umweltverschmutzungen zu vermeiden und durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Wasser ökologischen als auch ökonomischen Nutzen zu schaffen. Daneben umfasst das HSE-Management des Unternehmens den Anspruch, dass die Arbeitsabläufe in der gesamten KION Group sicher sein sollen und die Gesundheit der Mitarbeiter nicht beeinträchtigen (weitere Informationen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Kapitel Mitarbeiter).
Der KION Group Code of Compliance und die daraus abgeleitete Richtlinie für Arbeitssicherheit, Gesundheits- & Umweltschutz (HSE Policy) setzen den Rahmen für alle Aktivitäten. Dies gilt insbesondere für die Einhaltung nationaler Gesetze und Normen, denen die KION Group als weltweit agierendes Unternehmen unterliegt. Zudem verpflichtet sich das Unternehmen:
- Energie und Rohstoffe effizient zu nutzen,
- Materialien, Produkte und Verfahren zu verwenden, die der jeweils besten Umweltpraxis entsprechen,
- die Abfallmenge durch bessere Rohstoffnutzung sowie die Verwendung recyclingfähiger Materialien zu verringern,
- eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen und sicherzustellen sowie die Mitarbeiter entsprechend zu schulen (siehe dazu Kapitel Mitarbeiter/Arbeitssicherheit).
Die KION Group bekennt sich zum Vorsorgeprinzip. Dieses wird durch die HSE Policy konkretisiert, in der bereits seit 2013 die grundsätzliche Haltung und die Eckpfeiler für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz in der KION Group verankert sind. Sie wurde 2017 parallel zur Umsetzung der KION Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet, ein konzernweiter HSE-Mindeststandard ist in Vorbereitung.
Auf Ebene der operativen Einheiten sowie der Vertriebs- und Servicegesellschaften sind ebenfalls HSE-Regelwerke formuliert. Sie folgen dem Konzernstandard, setzen jedoch spezifische Schwerpunkte mit Blick auf die jeweiligen lokalen Rahmenbedingungen, etwa beim Schutz vor Naturkatastrophen.
Instrumente und Prozesse
Verschiedene Prozesse und Werkzeuge unterstützen das HSE-Management der KION Group. Von zentraler Bedeutung ist hier das KION Auditprogramm, das konzernweit die Einhaltung der Gesetze wie auch der unternehmenseigenen HSE-Standards überprüft. Dabei werden die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten Audits systematisch ausgewertet und auch bei der Entwicklung der HSE-Mindeststandards sowie bei der Bestimmung der Top-20-Maßnahmen berücksichtigt. Durch den Fokus auf diese besonders schnell und effektiv umzusetzenden Maßnahmen will die KION Group möglichst schnell messbare Wirkung durch ihr Engagement erreichen. Die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen wird konsequent nachverfolgt. 2017 führte die zentrale Konzernfunktion HSE neun Audits (2016: neun) innerhalb der KION Group durch. Hinzu kamen zahlreiche zusätzliche Audits auf Ebene der operativen Einheiten.
Im Berichtsjahr wurde das zentrale HSE-Auditprogramm auf die Vertriebs- und Servicegesellschaften ausgeweitet – in Ergänzung zu den bereits bestehenden Auditprozessen der einzelnen operativen Einheiten.
Ergebnisse der KION-Group Umweltschutz-Audits 2012–2017 |
Tabelle 6 |
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Aktuelles Audit |
Aktuelles Audit |
Vorheriges Audit |
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Basis: 20 Werke, davon 4 Werke mit Erstaudit |
Basis: 16 Werke |
Basis: 16 Werke |
Durchschnittliches Ergebnis: |
80 % |
83 % |
77 % |
Ein weiteres wichtiges Werkzeug für das HSE-Management ist der zentrale Management-Report, den die HSE-Abteilungen der operativen Einheiten und Werke jährlich erstellen. Dabei berichten die Verantwortlichen über ihre Aktivitäten, beschreiben die aktuelle Situation sowie ihre Ziele und erstellen konkrete Maßnahmenpläne inklusive entsprechender Kennzahlen. Die einzelnen Maßnahmen und Kennzahlen werden im Rahmen des Auditprogramms hinterfragt und erfasst, sodass die Umsetzung sichergestellt ist.
Interne Kommunikation und Unternehmenskultur als kritische Erfolgsfaktoren
Gerade im Bereich HSE sind interne Kommunikation und Mitarbeitermotivation von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ziel ist eine Kultur, in der nachhaltiges Handeln zur täglich gelebten Praxis jedes einzelnen Mitarbeiters wird. Auch hier gibt es bei der KION Group zahlreiche Initiativen, beginnend beim regelmäßigen Expertentreff im HSE-Netzwerk bis hin zur unternehmensweiten Sicherheits-Meisterschaft (siehe auch KION Safety Championship), die im Berichtsjahr auf Umweltaspekte ausgeweitet wurde.
Ein Intranet-Auftritt dient als zentrale Informationsplattform, sensibilisiert die KION Mitarbeiter für das Thema HSE und regt insbesondere zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen an. Im Berichtsjahr wurde der Auftritt inhaltlich überarbeitet und nutzerfreundlicher gestaltet. Zugänglich für alle Mitarbeiter, enthält der Auftritt sämtliche relevanten Regelwerke zum Thema HSE und dient zudem als Plattform für den Informationsaustausch vor Ort sowie für das Best-Practice-Sharing zwischen den einzelnen Standorten. Routinetermine und Konferenzen der HSE-Verantwortlichen sowie die regelmäßige Berichterstattung in den internen Medien runden die Maßnahmenpalette zur internen Kommunikation des Themas HSE ab.
Vom Messen zum Steuern – Kennzahlenmanagement etabliert
Bereits seit Gründung der KION Group vor mehr als zehn Jahren gibt es im Konzern ein internes Reporting zum Thema HSE. Seit 2016 ist das Datenmanagement für alle nachhaltigkeitsrelevanten Leistungsindikatoren in einer konzernweit verfügbaren Softwarelösung zentralisiert, um die relevanten Kennzahlen zielgerichtet steuern zu können und eine Grundlage für das interne und externe Berichtswesen zu schaffen.
2017 wurde die Bewertung der Standorte im Hinblick auf mögliche HSE-Risiken abgeschlossen. Dabei wurden die einzelnen Standorte zunächst in Hinblick auf das vorliegende Tätigkeitsspektrum und die Anlagentypen vor Ort betrachtet. Diese Sicht wurde durch den Status des vorhandenen Managementsystems ergänzt. Zudem erfolgte eine Bewertung der Risikosituation aus Konzernsicht. So ergab sich ein Bild, das sowohl die relevanten Einzelfaktoren erfasst und gleichzeitig die Gesamtsicht auf Unternehmensebene ermöglicht.
Die Ergebnisse bestätigten die bisher bestehende Risikoeinschätzung der KION Group: Im Bereich HSE ist das Unternehmen branchenübergreifend im mittleren Risikobereich einzustufen. Umweltrisiken bestehen zum Beispiel bei Gießereien und durch Lackieranlagen. Zudem ist das Thema Umweltschutz auch bei Arbeiten bei den Kunden vor Ort aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzbereiche relevant. Um diesen Umständen gerecht zu werden, regelt beispielsweise bei Linde Material Handling EMEA eine umfassende Richtlinie servicerelevante Tätigkeiten von der Wartung bis hin zur Abfallentsorgung.
Auf Grundlage der Risikobewertung werden derzeit Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die identifizierten Risiken weiter zu minimieren. Zudem erfolgt eine gezielte Auditierung der relevanten Standorte.
Konzernweite Zertifizierung als Ziel
Zertifizierte Managementsysteme schaffen klare und nachvollziehbare Prozesse, fordern die Dokumentation der erreichten Standards und schaffen so die Voraussetzung für eine systematische Weiterentwicklung in zentralen Handlungsfeldern. Die KION Group hat das Ziel, schrittweise an allen Standorten ein zertifiziertes Umweltschutz-, Arbeitssicherheits- und, wo sinnvoll, Energiemanagement zu etablieren. Im Jahr 2017 wurden dazu weitere Standorte zertifiziert. So erhielt zum Beispiel der Produktionsstandort Stříbro in der Tschechischen Republik eine entsprechende Zertifizierung nach ISO 14001 (Umweltmanagement).
Seit dem Jahr 2016 wendet die KION Group das ISO-Zertifizierungssystem für alle ihre Fertigungsstandorte sowie die Vertriebs- und Servicestützpunkte weltweit an. > Tabelle 7 zeigt den aktuellen Zertifizierungsgrad. Bis 2019 sollen alle Fertigungsstätten sowie Vertriebs- und Servicestandorte nach ISO 14001 zertifiziert werden. In den TOP 25 der Berichtseinheiten mit dem höchsten Energieeinsatz soll ebenfalls bis 2019 ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 etabliert werden. Andere äquivalente Zertifizierungssysteme wie EMAS sind ebenfalls zugelassen.
Im Berichtsjahr wurden in den Berichtseinheiten ergänzend zu den zentralen HSE-Konzernaudits 349 interne und 82 externe Audits zum Umweltmanagement durchgeführt.
Zertifizierungsstatus Umweltmanagementsysteme |
Tabelle 7 |
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ISO 14001* |
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Zertifizierungsgrad |
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Werke |
50 % |
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Vertriebs- und Servicestandorte |
36 % |
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Gesamt |
38 % |
Schwerpunkte und Herausforderungen
Aktiver Umwelt- und Klimaschutz sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen haben für die KION Group höchste Priorität. Das Unternehmen trägt dabei sowohl ökologischen als auch ökonomischen Aspekten Rechnung. Denn mit der kontinuierlichen Verringerung des Energieeinsatzes verbessert sich sowohl die Kostenstruktur in der Produktion als auch der CO2-Fußabdruck des Unternehmens. Und auch ein geringeres Abfallvolumen, erzielt durch Abfallvermeidung, und eine höhere Recyclingquote wirken sich unmittelbar in der betriebswirtschaftlichen Erfolgsrechnung aus. Die Identifikation entsprechender Potenziale und die Realisierung von Einspareffekten – insbesondere bei Ressourceneinsatz und der Vermeidung von Emissionen – sind zentrale Herausforderungen für das Unternehmen.
Im Bereich Umwelt gibt es für die KION Group eine Reihe von Schwerpunktaufgaben. So gilt es beispielsweise, weltweit die Einhaltung der Umweltgesetze sicherzustellen – in einem Unternehmen mit mehreren hundert Standorten in über 30 Ländern und angesichts sich laufend verändernder umweltrechtlicher Rahmenbedingungen eine kontinuierliche Aufgabe.
Doch die KION Group will mehr: Kern ihres Selbstverständnisses ist ein ständiges Streben nach Verbesserung. Dieser Anspruch prägt das Unternehmen und seine Mitarbeiter. So geht die KION Group beim Klimaschutz über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus und setzt sich ehrgeizige Ziele bei der Verringerung ihrer CO2-Bilanz über die gesamte Wertschöpfungskette. Um Ressourcen möglichst effizient einzusetzen, wird der gesamte Lebenszyklus eines Produkts betrachtet. Dabei gilt eine klare Hierarchie: Vermeidung vor Verringerung, Wiederverwendung und Wiederverwertung.