Gesundheit und Sicherheit
GRI-Indikatoren
- , G4-LA6
Als Arbeitgeber ist die KION Group für die Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeiter verantwortlich. Ein eigenes Handlungsfeld in der KION Nachhaltigkeitsstrategie betont die Bedeutung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für das Unternehmen. Im Fokus stehen dabei die möglichst vollständige Vermeidung von Unfällen und arbeitsbezogenen Krankheiten sowie der langfristige Erhalt der individuellen Arbeitskraft. Die Aktivitäten schließen grundsätzlich alle Mitarbeiter des Unternehmens ein. Besonderes Augenmerk liegt – basierend auf den Bewertungen und Erfahrungen der KION HSE-Experten – auf den Bereichen mit vergleichsweise erhöhten Risiken für die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter. Diese zeigen sich unter anderem in der Gießerei, bei der Montage, bei der Installation von Anlagen sowie bei Kundeneinsätzen, bei denen das Unternehmen die Rahmenbedingungen nur eingeschränkt beeinflussen kann.
Über 90 Prozent der Mitarbeiter im Konzern werden durch Arbeitnehmergremien im Bereich Arbeitssicherheit vertreten. Nahezu alle (mehr als 98 Prozent) der KION Mitarbeiter sind in Themen der Arbeitssicherheit trainiert. Unternehmensweit kommen dabei – je nach Bedarf, jedoch mindestens einmal jährlich pro Mitarbeiter – unterschiedliche Schulungsformen zum Einsatz. Ziel ist zudem, dass alle neu ins Unternehmen eingetretenen Mitarbeiter schon an ihrem ersten Arbeitstag eine entsprechende Unterweisung erhalten.
Auch Geschäftspartner, Lieferanten oder Gäste sind in die jeweiligen Maßnahmen einbezogen. Grundsätzlich werden allen unternehmensfremden Personen, die einen KION Standort betreten, Sicherheitshinweise bekannt gemacht. An den Standorten tätige Lieferanten werden auditiert und unterwiesen. Sicherheitsaspekte, wie etwa das Vorhandensein eines entsprechenden Managementsystems, werden bereits bei der Lieferantenauswahl berücksichtigt.
Die entsprechenden Rahmenbedingungen sind in der KION HSE-Policy verankert. Auf Basis dieser Konzernrichtlinie verpflichtet sich die KION Group im Bereich Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umwelt unter anderem, umfassende Vorsorge für eine sichere Arbeitsumgebung zu treffen und die Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, Risiken und Unfälle zu vermeiden. Die Konzernrichtlinie wird durch zusätzliche Richtlinien der operativen Einheiten und Konzerngesellschaften ergänzt. So enthält beispielsweise der Linde Service Guide ausführliche Regelungen für die Mitarbeiter im Bereich der Vertriebs- und Serviceorganisation.
Den Wissenstransfer innerhalb der KION HSE-Organisation gewährleistet das konzernweite HSE-Expertennetzwerk. Einmal jährlich treffen sich dazu die HSE-Verantwortlichen der Werke sowie der Sales- und Serviceeinheiten, tauschen sich über ihre Projekte aus und teilen Erfahrungen und Vorgehensweisen (Best Practice). Regelmäßige Telefonkonferenzen ergänzen den Informationsaustausch. Für Werke besteht zudem ein fester Regeltermin, bei dem die aktuelle Unfallsituation besprochen wird.
Wie beim Thema Umweltschutz ist die interne Kommunikation ein entscheidender Erfolgsfaktor, wenn es darum geht, das Thema Arbeitssicherheit im Unternehmen zu verankern und zu einem Teil der Unternehmenskultur werden zu lassen. Daher werden die Mitarbeiter auch über den HSE-Auftritt im konzernweiten Intranet zum Thema Arbeitssicherheit sensibilisiert und erhalten online praktische Tipps zum sicheren Verhalten am Arbeitsplatz aber auch darüber hinaus (siehe Kapitel Interne Kommunikation und Unternehmenskultur als kritische Erfolgsfaktoren).
Gesundheitsschutz mit breiter Basis im Unternehmen
Zum Ende des Berichtsjahres hatten 77 Prozent der Mitarbeiter Zugang zu einem Arbeitsmediziner. Mehr als 85 Prozent der Mitarbeiter konnten sich arbeitsmedizinisch untersuchen lassen. 71 Prozent standen weitere freiwillige gesundheitsbezogene Maßnahmen offen, mehr als 71 Prozent der Mitarbeiter wurden gesundheitsbezogene Trainings angeboten. Am Produktionsstandort Hamburg wurde im Berichtsjahr ein System zur Ermittlung psychischer Belastungen etabliert, das die entsprechenden Faktoren besonders gut erfasst. Exemplarisch für die Aktivitäten im Vertriebs- und Servicebereich steht das in der Landesgesellschaft LMH Österreich eingeführte Projekt „Feel Well – Feel Linde“, das die Optimierung der Health Rate zum Ziel hat und dabei unter anderem auf Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung, Präventionsmaßnahmen sowie Rückkehrgespräche setzt.
Neben dem Angebot von Seminaren zum Gesundheitsschutz fördert die KION Group Sportaktivitäten der Mitarbeiter. So ermöglichen aktuell 23 Berichtseinheiten ihren Mitarbeitern den Besuch von Fitnesseinrichtungen.
Nicht zuletzt unterstützen verschiedene lokale Maßnahmen, etwa über die Sozialberatung an den Standorten Aschaffenburg und Hamburg, Mitarbeiter und ihre Familien bei schweren Erkrankungen und familiären Notsituationen.
HSE-Mindeststandards für alle Organisationseinheiten
Im Jahr 2017 wurden unternehmensweite HSE-Mindeststandards vorbereitet, die für alle Werke sowie die Vertriebs- und Serviceorganisation verbindlich sein werden. Die Implementierungsphase soll bis 2019 abgeschlossen sein. Mit höchster Priorität werden dabei die Top-20-Maßnahmen umgesetzt, die sich aus den Inhalten der HSE-Mindeststandards ergeben. Bis 2019 sollen die Managementsysteme der jeweiligen Einheiten vollständig nach OHSAS 18001 oder äquivalenten Standards zertifiziert sein. > Tabelle 21
Im Berichtsjahr wurden neun zentrale HSE-Audits innerhalb der KION Group durchgeführt (> Tabelle 22), ergänzend fanden lokal 1,489 interne und 88 externe Audits im Bereich Arbeitssicherheit statt. Zudem wurde die Bewertung von Vertriebs- und Servicestandorten im Hinblick auf mögliche HSE-Risiken abgeschlossen (siehe Kapitel Managementansatz Umwelt).
Zertifizierungsstatus Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagementsysteme |
Tabelle 21 |
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OHSAS 18001* |
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Zertifizierungsgrad |
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Werke |
32 % |
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Vertriebs- und Servicestandorte |
38 % |
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Gesamt |
37 % |
Ergebnisse der KION Group Arbeits- und Gesundheitsschutz-Audits 2012–2017 |
Tabelle 22 |
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Aktuelles Audit |
Aktuelles Audit |
Vorheriges Audit |
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Basis: 19 Werke, davon 4 Werke mit Erstaudit |
Basis: 15 Werke |
Basis: 15 Werke |
Durchschnittliches Ergebnis: |
82 % |
87 % |
82 % |
Klare Messgrößen, konkrete Ziele
Die wesentlichen Kennzahlen und Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz werden bei der KION Group im Rahmen eines monatlichen Reportings erfasst. Zentrale Messgrößen für den Erfolg der Maßnahmen sind die Gesundheitsrate (Health Rate) sowie die Unfallhäufigkeitsrate (Lost Time Injury Frequency Rate, LTIFR). Im Jahr 2017 konnte die Gesundheitsquote auf hohem Niveau weiter verbessert werden, sie stieg von 96,2 Prozent* im Jahr 2016 auf nunmehr 96,7 Prozent. Mit einem Wert von 10,0 verbesserte sich 2017 auch die Unfallhäufigkeitsrate (2016: 14,8*).
Im Berichtsjahr waren bei der KION Group 566 Lost Time Injuries zu verzeichnen, also Arbeitsunfälle mit einer Ausfallzeit von mehr als einem Arbeitstag. Hinzu kamen 1.406 kleinere Verletzungen sowie 188 Wegeunfälle. Tödliche Arbeitsunfälle gab es nicht.
Insgesamt fielen bei der KION Group im Berichtsjahr 9.093 Arbeitstage unfallbedingt aus. Auf Basis dieser Kennzahlen wurden klare Ziele definiert. Als langfristiges Ziel wird eine Stabilisierung der Gesundheitsrate bei 96,7 Prozent angestrebt. Die LTIFR soll sich nach dem Einbezug von Dematic auf einen Wert kleiner zehn stabilisieren. Zur Zielerreichung tragen hier insbesondere die gruppenweite Anwendung der A3-Systematik, die HSE-Zertifizierungen sowie die konsequente Durchführung von Audits bei. Neben gruppenweiten Aktivitäten sollen insbesondere standortspezifische Maßnahmen zur jeweiligen Zielerreichung beitragen. Im Geschäftsjahr 2018 ist eine turnusmäßige Überprüfung der Zwischenziele für die drei Folgejahre vorgesehen.
KION Safety Championship um Umweltaspekte erweitert
Seit 2014 bietet die KION Safety Championship zusätzliche Anreize für ein kontinuierliches Engagement in den Bereichen Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit. Im Jahr 2017 wurden nun, wie geplant, auch Umwelt- und Klimaschutzaspekte in die Bewertung einbezogen, und der Wettbewerb in KION HSE Championship umbenannt. Eine Jury kürt die Organisationseinheiten mit den größten Fortschritten bei Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Bewertet werden die Anzahl und Häufigkeit von Arbeitsunfällen mit mindestens einem Tag Arbeitsausfall, die Gesundheitsquote sowie standortspezifische Initiativen zur Förderung von Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Im Berichtszeitraum wurde die Abteilung „Werkzeuge & Schneiden“ (Tools and Cutting) von Linde China am Standort Xiamen als Sieger des Jahres 2016 ausgezeichnet. Das Team hatte unter anderem 28 Vorschläge zur Unfallvermeidung eingereicht und konnte darüber hinaus mit einer LTIFR von Null punkten. Das bedeutet, dass es in der Abteilung im gesamten Jahr keine Arbeitsunfälle mit mindestens einem verlorenen Tag gab – ein Ergebnis, das auch sechs weitere Teams im Wettbewerb erreichten.
Mit dem Wettbewerb bestätigt die KION Group einmal mehr den hohen Stellenwert dieser Themen für das Unternehmen. Anhaltend hohe Teilnahmezahlen belegen die Wirksamkeit dieses Formats. Im Jahr 2017 beteiligten sich weltweit erneut 45 Teams an der Championship, insgesamt wurden im Rahmen des Wettbewerbs 1.124 Verbesserungsmaßnahmen gemeldet und umgesetzt. Dabei reicht die Palette von der Entwicklung von Slogans und Kampagnen für mehr Arbeitssicherheit über die sichere und ergonomische Gestaltung der Arbeitsumgebung bis hin zu Maßnahmen zur Energieeinsparung, etwa durch LED-Leuchtmittel.