Managementansatz Mitarbeiter

GRI-Indikatoren

Oberstes Ziel aller Maßnahmen für den Personalbereich der KION Group ist die Unterstützung der Unternehmensstrategie sowie deren zielgerichtete Umsetzung. Dazu soll jederzeit in jedem Unternehmensbereich und auf jeder betrieblichen Ebene eine ausreichende Zahl sehr gut qualifizierter und hoch engagierter Mitarbeiter beschäftigt sein. Um solche Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen und langfristig halten zu können, positionieren sich die KION Group und ihre operativen Einheiten als attraktive Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern interessante Entwicklungsperspektiven bieten. Die Arbeitgebermarken der KION Group werden kontinuierlich weiterentwickelt. Auch aus externer Sicht wird dies immer wieder anerkannt.

Herausforderungen im Personalbereich

Das konzernweite Governance-Modell der KION Group basiert auf klaren Organisationsprinzipien und Verantwortlichkeiten. Die auf operativen Einheiten aufbauende Organisation des Konzerns sowie die Einführung der konzernweiten CTO-Organisation im Jahr 2016 stehen beispielhaft dafür. Die im Vorjahr begonnene Neuausrichtung der Organisationsstruktur wurde weitgehend umgesetzt.

Mit dem Erwerb von Dematic hat die KION Group im Jahr 2016 ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte eröffnet. 2017 stand daher vor allem die Integration des neuen Geschäftsfeldes in den Konzern im Mittelpunkt der Aktivitäten des Personalbereichs. So wurde auch die KION Governance auf Dematic ausgeweitet, unter anderem mit der Integration der maßgeblichen Organisationsbereiche von Dematic (insbesondere der Entwicklung) in die CTO-Organisation, der Dematic-IT in die KION Group IT sowie der Egemin Automation in die Dematic-Organisation.

Unverändert bleibt das Ziel, den Besonderheiten der operativen Einheiten Rechnung zu tragen und zugleich die Kooperation im Konzern zu fördern, eine der wesentlichen Herausforderungen im Personalbereich. Hinzu kommen sich verändernde Rahmenbedingungen für das Unternehmen. Angefangen mit der demografischen Entwicklung in den einzelnen Regionen bis hin zur digitalen Transformation – Stichwort Industrie 4.0. Es gilt daher, in einem zunehmend härter werdenden Wettbewerb qualifizierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen zu gewinnen und langfristig zu binden, die insbesondere über Kompetenzen in Bereichen wie Softwareentwicklung und Informationstechnologie verfügen. Im Jahr 2017 wurden dazu entsprechende Projekte aufgesetzt.

Als starkes und erfolgreiches Unternehmen mit einer klaren Positionierung ist die KION Group für den Wettbewerb um junge Talente gut gerüstet und kann auch aus internationaler Perspektive attraktive Beschäftigungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Mit seiner Einstellungspolitik, dem guten Ruf von Produkten und Unternehmen sowie den bekannt guten Arbeits- und Vergütungsbedingungen kann das Unternehmen auch der demografischen Entwicklung begegnen, die in vielen westlichen Industriestaaten, allen voran in Deutschland, zu zunehmendem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften führt.

So liegt das Durchschnittsalter der Mitarbeiter bei der Linde Material Handling GmbH seit Jahren nahezu konstant bei rund 41 Jahren, bei der STILL GmbH bei rund 42 Jahren. Hier zeigt sich der Erfolg der Maßnahmen, mit denen der Überalterung der Belegschaft gezielt entgegengearbeitet wird: Dazu gehört in beiden Unternehmen die relativ konstante, hohe Übernahme von Auszubildenden, ebenso wie der gezielte Ausgleich altersbedingter Austritte durch junge Potenzialträger von außerhalb des Unternehmens.

Personalstrategie wird konsequent umgesetzt

Mit ihrer konzernweiten Personalstrategie sieht sich die KION Group gut gerüstet, um den genannten Herausforderungen zu begegnen. Mit insgesamt 16 Themenfeldern umfasst die Strategie die wesentlichen Aspekte der Personalarbeit. Sie verfolgt das Ziel, einen integrierten und konzernweiten Ansatz mit einheitlichen Standards zu entwickeln. Im Jahresverlauf 2017 wurden weitere Initiativen für die Fortentwicklung von Personalinstrumenten aufgesetzt, ein Teil davon ging bereits im Frühjahr 2017 in die Umsetzung.

Ein Beispiel dafür ist der „Organization Capability Talent Review (OCTR)“, ein konzernweit einheitlicher Prozess zum Performance-, Talent- und Nachfolgemanagement. Grundlage für die Beurteilung sind neben dem neu definierten Kompetenzmodell auch die Ende 2017 verabschiedeten gemeinsamen Werte und Führungsleitlinien der KION Group. Die Erarbeitung der Unternehmenswerte stellt einen Meilenstein in der Geschichte der KION Group dar. In dem mehrstufigen Prozess wurden etwa 1.000 Mitarbeiter aus allen Einheiten, Ländern und Hierarchiestufen eingebunden. Jeder Mitarbeiter weltweit hatte die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an dem Entwicklungsprozess zu bewerben. Dank hunderter Bewerbungen war es möglich, einen im Hinblick auf kulturelle, funktionale und demografische Aspekte diversen Teilnehmerkreis zusammenzustellen. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass in den elf weltweit stattfindenden Workshops die verschiedenen Perspektiven Gehör finden und sich nun alle Mitarbeiter mit den gemeinsamen KION Group Werten Integrity, Collaboration, Courage und Excellence identifizieren können.

Abbildung 5 Die KION Group Werte im Überblick

Abbildung 5: Die KION Group Werte im Überblick (Grafik)

Zentrale Kennzahl für die Weiterentwicklung der Organisation der KION Group ist der Organizational Health Index (OHI). Wiederholt erhoben, dient er als Indikator für die Leistungsfähigkeit der Organisation und zeigt zugleich Handlungsfelder für mögliche Verbesserungen auf. Charakteristisch für diese Methode ist der Vergleich der Ergebnisse mit einem Benchmark aus anderen Unternehmen. Die erste Messung bei der KION Group fand im Sommer 2015 statt, im Berichtsjahr wurde eine erneute Messung durchgeführt. Die Befragung umfasste diesmal 3.060 Führungskräfte aller Ebenen, deutlich mehr als in der ersten Untersuchung. Die Teilnehmerquote betrug 81 Prozent (2015: 88 Prozent). Es zeigten sich Verbesserungen in allen Bereichen, sodass die KION Group mit 68 Punkten in das zweite Quartil aller befragten Unternehmen vorrücken konnte (2015: 62 Punkte, drittes Quartil). Die nächste Erhebung des OHI ist für das Jahr 2019 geplant.

Die Erkenntnisse aus der Befragung fließen auch in die Veränderungsinitiative „Lift up” ein, deren zweite Welle im Jahr 2017 startete. Während die erste Welle dazu diente, die neue Unternehmensstruktur und Governance bei den Mitarbeitern zu verankern, hat die zweite Welle die Schaffung einer gemeinsamen Identität zum Ziel. Grundlage sind die im Rahmen des OCTR-Prozesses entwickelten Unternehmenswerte und Führungsleitlinien, die Ende September 2017 unternehmensweit kommuniziert wurden.

Weltweit finden derzeit – wie schon in der ersten Welle – sogenannte „Lift up”-Teamworkshops statt. So soll erreicht werden, dass sich die Mitarbeiter individuell und auf Teamebene mit den Werten und Führungsleitlinien der KION Group auseinandersetzen und diese auf den täglichen Arbeitsalltag übertragen. Die Workshops folgen dazu einem kaskadierenden Ansatz und sollen Ende Februar 2018 abgeschlossen sein. Im Jahresverlauf 2018 sind weitere Maßnahmen zur Verankerung der Unternehmenswerte geplant, ebenso wie die Kommunikation und Kaskadierung der Strategie „KION 2027“.

Konzernweite Mindeststandards für die Beschäftigung

In der KION Group gelten seit 2014 Beschäftigungsmindeststandards, die auf den von der International Labour Organization verfassten Kernarbeitsnormen basieren. Diese umfassen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, die Beseitigung von Zwangs- und Kinderarbeit sowie das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Darüber hinaus steht die KION Group für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie eine im nationalen Branchenvergleich angemessene und in jedem Fall existenzsichernde Vergütung ihrer Mitarbeiter. Die jeweiligen Geschäftsleitungen sowie die Verantwortlichen der operativen Einheiten stellen die Einhaltung der gesetzten Standards sicher. Verstöße können jederzeit an die Konzernleitung gemeldet werden, unter anderem auch anonym über eine Compliance-Hotline.

Mitbestimmung

Die Einbeziehung der Arbeitnehmer im Rahmen der Mitbestimmung ist bei der KION Group selbstverständlich, der innerbetriebliche Konsens wird traditionell als Erfolgsfaktor für das Unternehmen gesehen. Der Aufsichtsrat der KION GROUP AG ist entsprechend dem deutschen Mitbestimmungsgesetz paritätisch mit Vertretern von Anteilseignern und Arbeitnehmern besetzt. Die Bildung von Arbeitnehmervertretungen auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene erfolgt nach den jeweiligen nationalen gesetzlichen Regelungen. Für grenzüberschreitende Themen sind die Beschäftigten der europäischen Standorte der KION Group durch den Europäischen Betriebsrat vertreten.

Die Gesellschaften berichten für das Jahr 2017 21.203 Beschäftigte der KION Group, die von Kollektivvereinbarungen erfasst sind.