Organisation und Steuerung

GRI-Indikatoren

Für die operative Leitung der KION Group ist der Vorstand der KION GROUP AG verantwortlich, der zum Jahresende 2017 unverändert aus vier Mitgliedern bestand. Das Group Executive Committee (GEC) berät den Vorstand der KION GROUP AG und bringt Impulse der operativen Einheiten ein. Dem Gremium gehören neben den Mitgliedern des Vorstands die Presidents der operativen Einheiten an. Der Vorstand arbeitet vertrauensvoll mit dem Aufsichtsrat der Gesellschaft zusammen, wird von diesem überwacht und bei wesentlichen Aufgaben und Geschäftsvorfällen beraten. Größe und Zusammensetzung des Aufsichtsrats regelt das deutsche Mitbestimmungsrecht.

Weitere Informationen zu Aufgaben und Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat der KION GROUP AG finden sich im Corporate-Governance-Bericht, der als Teil des Geschäfts­berichts 2017 im Internet abrufbar ist.

Vorstand und Aufsichtsrat der KION GROUP AG sehen in einer von Verantwortung für das Unternehmen getragenen Verpflichtung gegenüber den Prinzipien einer anspruchsvollen, den anerkannten Standards entsprechenden Corporate Governance eine wesentliche Voraussetzung für den nachhaltigen Unter­nehmenserfolg. Die Einhaltung dieser Prinzipien fördert ferner das Vertrauen der Anleger, Mitarbeiter, Geschäftspartner sowie der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Unternehmens.

Die KION Group orientiert sich an anerkannten Standards der guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung. Neben den geltenden gesetzlichen Regelungen ist der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) die Richtschnur für die Ausgestaltung der Leitung und Kontrolle im Konzern. Die KION Group entspricht bis auf eine Ausnahme allen Empfehlungen des Kodex (kein Selbstbehalt für Aufsichtsräte im Rahmen einer D&O-Versicherung). Die jährlich abzugebende Entsprechenserklärung nach § 161 AktG ist über die Corporate Website abrufbar. Weitere Informationen finden sich im Corporate-Governance-Bericht.

Das Risikomanagementsystem der KION Group ist in einer konzernweiten Risikorichtlinie dokumentiert, die die Aufgaben, Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert sowie Regeln für die Identifizierung, Bewertung, Berichterstattung und Steuerung der Risiken festlegt. KION Group Geschäftsbericht 2017 – Prognose-, Risiko- und Chancenbericht: Risikobericht

Nachhaltigkeitsorganisation

Klare Verantwortung für nachhaltiges Handeln

Nachhaltiges Handeln ist in der KION Group mit klaren Verantwortlichkeiten verbunden. Hierzu wurde im März 2017 die im Folgenden beschriebene Gesamtstruktur des Nachhaltigkeitsmanagementsystems vom Vorstand der KION Group verabschiedet.

Während der Vorstand mit seinen Entscheidungen dafür Sorge trägt, dass der Nachhaltigkeitsanspruch des Unternehmens in konkreten Maßnahmen mündet, stellt der KION Group Steuerkreis Nachhaltigkeit die konzernweit einheitliche Ausgestaltung und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms sicher (> Abbildung 4). Dazu beobachtet er die Aktivitäten und Leistungen in den einzelnen Handlungsfeldern und weist bei Bedarf auf Fehlentwicklungen und Defizite hin. Das Gremium hat im November 2017 erstmals getagt und wird künftig zweimal jährlich zusammenkommen. Wesentliche Themen bei der konstituierenden Sitzung waren die Etablierung des Kreises sowie die Festlegung seiner Mitglieder und der jeweiligen Aufgabenbereiche. Die Handlungsfeldverantwortlichen sowie die Koordinatoren der operativen Einheiten präsentierten dabei die jeweiligen Inhalte und Programme. Zudem beschäftigte sich das Gremium mit den Aspekten des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) und den Anforderungen, die sich daraus für die KION Group ergeben (siehe Über diesen Bericht – Berichtsinhalte). Das abgestimmte Nachhaltigkeitsprogramm wird Anfang 2018 im KION Group Nachhaltigkeitsausschuss, der aus den Mitgliedern des GEC besteht, präsentiert.

Abbildung 4 KION Group Steuerkreis Nachhaltigkeit als zentrales Element der Nachhaltigkeitsorganisation

Abbildung 4: KION Group Steuerkreis Nachhaltigkeit als zentrales Element der Nachhaltigkeitsorganisation (Grafik)

Das zentrale KION Nachhaltigkeitsmanagement steuert und koordiniert das Nachhaltigkeitsprogramm im Konzern, definiert nachhaltigkeitsbezogene Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs), setzt und verfolgt die Zielerreichung. Zudem stellt es die Abstimmung zwischen den einzelnen Handlungsfeldern, den Organisationseinheiten sowie innerhalb des Konzerns sicher und steht als fachliche Unterstützung zur Verfügung. Die jeweiligen Verantwortlichen steuern die für ihre Handlungsfelder relevanten Programme und haben volle Verantwortung über die jeweiligen Budgets und Ressourcen. Sie sind auch verantwortlich für die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmenpakete bis hin zur Ausdehnung auf die operativen Einheiten und Tochtergesellschaften, wobei sie sich hier mit den Koordinatoren der operativen Einheiten abstimmen. Auf operativer Ebene werden jeweils eigene, mit dem KION Group Handlungsfeldmodell korrespondierende Nachhaltigkeitsprogramme etabliert und bis auf die lokale Ebene heruntergebrochen. Bei den Treffen des KION Group Steuerkreises Nachhaltigkeit berichten sowohl die Handlungsfeldverantwortlichen als auch die Koordinatoren in den operativen Ein­heiten über die erzielten Fortschritte und entwickeln das Programm weiter.

Grundsätze und Leitlinien

Umfassendes Regelwerk in Sachen Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeitsstrategie und die entsprechenden Ziele der KION Group setzen auf bereits vorhandenen gruppenweit geltenden Standards und Verhaltensregeln auf, die die Einhaltung von Recht und Gesetz sicherstellen (> Tabelle 3). Dazu zählt als konzernweite Richtschnur der KION Group Code of Compliance (KGCC), in dem die Leitlinien für eine ethische, werteorientierte und gesetzestreue Geschäftstätigkeit festgehalten sind. Der KGCC ist in insgesamt 23 Sprachen verfügbar und weltweit für alle Mitarbeiter verbindlich. Er gibt klare Regeln vor, unter anderem für den richtigen Umgang der Mitarbeiter miteinander sowie mit Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit. Im Berichtsjahr wurde mit der Aktualisierung des KGCC begonnen, nicht zuletzt um der Übernahme von Dematic Rechnung zu tragen.

Als deutsche Gesellschaft unterliegt die KION Group AG in erster Linie deutschem Recht. Zugleich ist das Unternehmen verpflichtet, an seinen Standorten die jeweiligen nationalen Gesetze zu befolgen. Falls verschiedene Rechtsordnungen kollidieren, beschreibt der KGCC das Vorgehen im Konzern. Enthält die lokale Rechtsordnung strengere Vorschriften als das deutsche Recht, gelten die lokalen Gesetze und Regelungen. Sind weltweit einzelne lokale Gesetze weniger streng als deutsches Recht, kann sich die KION Group als Konzern entscheiden, dass eine grundsätzlich strengere Regelung gewünscht, sinnvoll oder rechtlich notwendig ist. Diese Regelungen werden dann in unternehmensinternen Richtlinien und Anweisungen festgelegt und bekanntgegeben. Die Landesgesellschaften sind auch berechtigt, strengere interne Richtlinien herauszugeben, um örtlichen Gebräuchen oder anderen Überlegungen in angemessener Weise Rechnung zu tragen. Richtlinien des Konzerns gelten unternehmensweit, es sei denn, sie verletzen lokales Recht oder stehen dazu in Widerspruch. Ansprechpartner in allen rechtlichen Zweifelsfällen sind die Compliance- oder die Rechtsabteilung. Der KION Group Code of Compliance ist auf der Website der KION Group öffentlich zugänglich.

Darüber hinaus umfasst das konzernweite Compliance-Programm der KION Group weitere unternehmensweit geltende Regelungen (> Tabelle 3). Dazu zählen unter anderem die vor allem nach innen gerichteten KION Richtlinien zu verschiedenen Sachthemen, die KION Group Grundsätze des Lieferantenverhaltens sowie die KION Compliance-Grundsätze für externe Geschäftspartner.

Die Konzernrichtlinien zu Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz verpflichten die Gesellschaften der KION Group unter anderem, mindestens alle relevanten nationalen Gesetze, Verhaltensregeln und Industrienormen zu beachten, für eine sichere Arbeitsumgebung zu sorgen und Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Darüber hinaus müssen Umweltbelastungen, soweit möglich, vermieden werden (siehe auch Kapitel Umwelt).

In den Grundsätzen des Lieferantenverhaltens und den Einkaufsbedingungen der KION Group sind Nachhaltigkeitsaspekte verankert, die von den Lieferanten und Dienstleistern zu beachten sind. Auch bei der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten nehmen Nachhaltigkeitsaspekte (insbesondere Umwelt- und Ressourcenschonung sowie Arbeitssicherheit) großen Raum ein.

Auf Gruppenebene gelten Beschäftigungsmindeststandards, die auf den von der International Labour Organization (ILO) verfassten Kernarbeitsnormen basieren. Diese umfassen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, die Beseitigung von Zwangs- und Kinderarbeit sowie das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Darüber hinaus steht die KION Group für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie eine im nationalen Branchenvergleich angemessene und in jedem Fall existenzsichernde Entlohnung ihrer Mitarbeiter. Der Verantwortung der KION Group als Arbeitgeber ist in diesem Bericht das Kapitel Mitarbeiter gewidmet.

Die Einhaltung der definierten Beschäftigungsmindeststandards in allen konsolidierten Einheiten wird derzeit über eine Selbstbeurteilung im Rahmen des jährlichen internen Nachhaltigkeitsreportings überwacht. Im KION Konzern sind im Berichtszeitraum keine signifikanten Vorfälle oder Verstöße gegen die Beschäftigungsmindeststandards bekannt geworden. Zudem hat das Unternehmen keine Anhaltspunkte, dass bei einzelnen Einheiten Menschenrechte verletzt werden könnten, insbesondere in Bezug auf das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sowie das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit.

Um sicherzustellen, dass die Mindeststandards auch bei externen Partnern oder in Joint Ventures eingehalten werden, enthalten die jeweiligen Verträge in der Regel eine entsprechende Klausel auf Basis des KION Group Code of Compliance, die die Vertragspartner beispielsweise zur Einhaltung der Menschen­rechte verpflichtet.

Tabelle 3Konzernweite Grundsätze und Leitlinien mit direktem Nachhaltigkeitsbezug

Grundsatz/Leitlinie

Inhalt

Compliance-Grundsätze für freie Partner in der KION Sales & Service-Organisation

Verpflichtung der Vertriebs- und Servicepartner auf die Compliance-Prinzipien der KION Group

Datenschutz­richtlinie

Richtlinie zur Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten von Kunden, Vertragspartnern und Mitarbeitern

Grundsätze des Lieferantenverhaltens

Legt die Grundsätze fest, deren Einhaltung die KION Group von ihren Lieferanten erwartet

KION Group Code of Compliance

Verhaltenskodex, setzt den Rahmen für rechtskonformes und ethisches Handeln aller Mitarbeiter der KION Group

Qualitätsrichtlinie

Legt Grundsätze für die Qualitätssicherung in der Produktentwicklung und Produktion fest

Richtlinie für Arbeitssicherheit, Gesundheits- & Umweltschutz

Richtlinie zu Arbeitsschutz, Gesundheits- und Umweltschutz, betrifft Mitarbeiter, Kunden und das Gemeinwesen

Richtlinie über Internationale Mindest-Beschäftigungsstandards

Erklärung zu den grundlegenden sozialen Rechten und Prinzipien, schließt Kinder- und Zwangsarbeit aus

Richtlinie zur Vermeidung von Interessens­konflikten

Richtlinie zur Vermeidung von Interessens­konflikten, definiert die Grundsätze für Geschäftsbeziehungen der KION Group

Spendenrichtlinie

Grundsätze des gesellschaftlichen Engagements, definieren die Schwerpunkte und Vorgaben für Spenden- und Sponsoringaktivitäten

Für ihre Nachhaltigkeitskommunikation strebt die KION Group eine transparente Berichterstattung nach den international anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) an. Für das Jahr 2018 ist eine Beteiligung am CDP (vormals Carbon Disclosure Project) geplant.

Auf der Ebene einzelner Tochterunternehmen existieren auf Basis von Kundenanforderungen weitere Elemente zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. So greift die KION Group auf die Ergebnisse des EcoVadis-Ratings zurück, dem sich verschiedene Einheiten im Berichtsjahr unterzogen haben. Bisher wurden KION Latin America (Teil von KION Americas), STILL EMEA und LMH EMEA jeweils mit Silber bewertet, Linde China (Teil von KION APAC) erhielt Bronze. Die Ergebnisse für KION North America (Teil von KION Americas) sowie Dematic waren zum Redaktionsschluss noch offen.

Bis 2020 sollen alle operativen Einheiten und auch die KION Group als Ganzes durch EcoVadis bewertet werden. Die KION Group will den Prozess vor allem zur internen Steuerung und Optimierung nutzen, einige Bewertungen für einzelne Landesgesellschaften beruhen zudem auf konkreten Kundenanforderungen.