2.2.2 Überblick über die Segmente

Linde Material Handling – Engineered for your Performance

Linde Material Handling ist einerseits Hersteller von Material-Handling-Produkten mit den Marken Linde und Fenwick und über Linde Hydraulics andererseits Produzent von Hydraulikkomponenten, die sowohl in den eigenen Fahrzeugen als auch bei externen Herstellern zum Einsatz kommen. Die Marke Linde steht als globaler Anbieter hochwertiger Material-Handling-Produkte und Dienstleistungen für Technologie- und Innovationsführerschaft und deckt als Nummer zwei auf dem Weltmarkt für Flurförderzeuge einen Marktanteil von 9% ab. Linde Material Handling bietet als einziger Hersteller ein umfassendes Produktportfolio an und ist somit in der Lage, sämtliche Bedürfnisse vom kleinen Niederhubwagen für den Warenumschlag im Lager bis hin zum großen Containerstapler für den Einsatz im Hafen- oder Güterbahnhofbereich zu erfüllen.

Die Produkte und Dienstleistungen dienen allesamt dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit für den Kunden zu erhöhen. Diese Zielsetzung spiegelt sich auch in der Unternehmenspositionierung wider: „Engineered for your Performance“. Ein durch den TÜV Nord zertifizierter Leistungstest erlaubt erstmals einen objektiven Kosten- und Leistungsvergleich zwischen Gabelstaplern. Diese Tests, die die Gesamtkosten für einen LKW-Ladezyklus messen, absolvierten Linde Stapler mit 20% niedrigeren Kosten als die Produkte der Wettbewerber.

Linde Material Handling setzt auf innovative Technologien sowie bedienerorientierte, ergonomische Konzepte und entwickelt wegweisende Lösungen für mehr Wirtschaftlichkeit. Das Fahrzeugdesign wurde bereits mehrfach prämiert. Des Weiteren verfügt Linde Material Handling über eine umfassende Dienstleistungskompetenz. Als Vollsortimenter bietet Linde Material Handling das gesamte Produktportfolio von Lagertechnikgeräten bis hin zu Schwer- und Containerstaplern sowie umfassende After-Sales-Aktivitäten und trägt damit allen individuellen Ansprüchen ihrer Kunden Rechnung.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat Linde Material Handling eine Vielzahl neuer Produkte auf den Markt gebracht. Mit dem Citi Truck stellte Linde Material Handling eine Weltneuheit auf dem Material-Handling-Markt vor. Diese neue Art von Hubwagen mit Fahr- und Hubmotor ermöglicht belastungsfreies Arbeiten insbesondere in der innerstädtischen Warenzustellung – selbst über Bordsteinkanten hinweg. Für das Marketingkonzept zur Produktvorstellung des Citi Truck wurde Linde Material Handling mit dem EVA Award für Corporate Events ausgezeichnet. Als erster Flurförderzeughersteller in Europa hat Linde Material Handling einen Brennstoffzellenstapler in sein Produktprogramm aufgenommen. Statt der üblicherweise verbauten 80-Volt-Batterie verfügen die Stapler über eine Brennstoffzelle und einen Tank, in dem 1,6 Kilogramm gasförmiger Wasserstoff bei 350 bar gespeichert werden. Diese Geräte erzeugen im Einsatz keine Emissionen und sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur stärkeren Nutzung innovativer Antriebstechniken. Nach den Elektrogegengewichtstaplern wurden auch die verbrennungsmotorisch angetriebenen Linde Stapler H20-50 serienmäßig mit dem Eco Modus ausgestattet. Mit dieser Technik kann der Fahrer die Leistung beziehungsweise den Energieverbrauch bedarfsorientiert steuern. Das eröffnet dem Betreiber je nach Einsatz die Möglichkeit, sowohl den Energieverbrauch als auch den Reifenverschleiß zu reduzieren.

Mit dem neuen Online-Modul des Fuhrpark-Management-Systems LFM können Fahrzeugdaten eines über mehrere Betriebsstätten verteilten Fahrzeugbestandes gesammelt, abgerufen und analysiert werden. Der Datentransfer erfolgt über das Mobilfunknetz. Der Kunde erhält so maximale Transparenz in punkto Einsatz und Nutzung seiner Fahrzeugflotte.

Gleichzeitig ist Linde Material Handling ein bedeutender Produzent von Hydraulik-Komponenten und Hydrostatik-Antrieben. 2010 feierte Linde Material Handling 50 Jahre Linde Stapler mit hydrostatischem Antrieb. Der Antrieb dieser Linde Stapler bildet die Grundlage sowohl für die feinfühligen und präzisen Hub- und Fahreigenschaften als auch für den sparsamen Energieverbrauch sowie die Wartungsfreundlichkeit. Damit vereint Linde Material Handling die Fahrzeugentwicklung und die Entwicklung für die Antriebstechnik unter einem Dach. Die Hydraulikprodukte werden außerdem bei renommierten Markenherstellern aus dem Bau,- Land- und Forstmaschinenbereich weltweit eingesetzt. 2010 vereinbarte Linde Hydraulics mit der Eaton Corporation (USA) eine strategische Allianz zur weltweiten gegenseitigen Vermarktung der Hydraulikprodukte. Von nun an können Gesamtsysteme bestehend aus Fahr- und Arbeitsantrieben angeboten werden. Es entsteht ein breites Produktangebot, das eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten bietet – nicht nur im mobilen Einsatzbereich wie den Landwirtschaftsmaschinen, sondern auch bei stationären Antrieben. Beide Kooperationspartner ergänzen sich hervorragend in der regionalen Marktabdeckung.

Zum Bilanzstichtag beschäftigt Linde Material Handling weltweit 12.240 Mitarbeiter. Der Sitz von Linde Material Handling ist Aschaffenburg. Getrieben vom Marktaufschwung in Deutschland sowie in den Wachstumsmärkten China, Südamerika sowie Osteuropa, stieg der Auftragseingang um 34% auf 72.600 Einheiten und führte zu Umsatzerlösen von € 2.254 Mio. Das bereinigte EBIT stieg um über 100% auf € 139 Mio. Linde Material Handling verfügt weltweit über ein dichtes Vertriebs- und Servicenetz mit über 700 Vertriebspunkten. Je nach Land und Region bestehen dort eigene Vertriebsstandorte, oder Händler decken den Markt ab. Insgesamt ist der Vertriebsmix ausgewogen – rund die Hälfte des Geschäfts wird über das eigene Vertriebsnetz generiert und die andere Hälfte über externe Händler. Internationale Produktionsstandorte befinden sich in Châtellerault (Frankreich), wo Lagertechnikprodukte gefertigt werden, und Merthyr Tydfil (Großbritannien), das sich auf Schwerlast- und Containerstapler fokussiert. In Summerville, South Carolina (USA) sowie in Xiamen (China) fertigt Linde Material Handling regional spezifische Produkte, die lokalen Anforderungen und Bedürfnissen entsprechen.

Die Marke Baoli agiert am Markt eigenständig und setzt seinen Fokus im Economy-Segment in China und anderen Wachstumsmärkten. Die attraktive Produktpalette in Verbindung mit dem exzellenten Vertriebsnetzwerk der KION Group bietet vor allem in Wachstumsmärkten wie beispielsweise in Südamerika die Möglichkeit, rasch die Marktnachfrage nach robusten und günstigen Geräten bedienen zu können. 2010 erzielte Baoli als Bestandteil des Segments Linde Material Handling einen Auftragseingang von 3.100 Einheiten und verfügt weltweit über 110 Vertriebs – und Servicestützpunkte, wobei der überwiegende Teil im Heimatmarkt China liegt. Die Produktion befindet sich am Hauptsitz in Jingjiang (China). Baoli beschäftigt zum Geschäftsjahresende 523 Mitarbeiter.

STILL – First in intralogistics

Die Marke STILL positioniert sich als führender Anbieter für die intelligente Steuerung von Intralogistik. Das Sortiment umfasst neben dem Kernprogramm (Gabelstapler, Lagertechnik und Schlepper) auch zukunftsweisende Dienstleistungen rund um den Materialfluss. STILL nimmt traditionell eine führende Marktstellung in West- und Osteuropa ein und ist darüber hinaus hervorragend in Südamerika positioniert. Mit über 11% Marktanteil in Europa zählt STILL zu den führenden Marken. Im Jahr 2010 feierte STILL sein 90-jähriges Firmenjubiläum.

Im zweiten Quartal 2010 veröffentlichten die Marken STILL und OM Pläne, mit denen sie ihre Aktivitäten bündeln und die Potenziale beider Marken besser nutzen werden. Die Marke OM wird sich als Regionalmarke zusammen mit STILL auf den italienischen Markt konzentrieren. STILL/OM wird damit zum klaren italienischen Marktführer. Indem OM Zugang zum umfassenden Produktportfolio von STILL erhält, verbreitert die Marke maßgeblich die eigene Produktpalette. STILL wird die OM Aktivitäten außerhalb Italiens übernehmen und integrieren. Dieser Schritt verbessert die Marktdurchdringung und -abdeckung durch Produkte aus der STILL/OM Kombination wesentlich. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2011 wird die KION Group die Marken STILL und OM zusammengeführt berichten.

Neben umfangreichen After-Sales-Aktivitäten spielen für STILL auch Beratungsangebote in folgenden Themenfeldern eine immer wichtigere Rolle: Lagerlogistik und Design von innerbetrieblichen Logistikprozessen, Warenfluss und Flottenmanagement. Zunehmend sind teil- und vollautonome Flurförderzeuge in solche Lösungen integriert. Bereits im Einsatz sind auch rechnergesteuerte Hochregal-Kommissionierer, die per Laser navigieren und mit Hilfe der Software Optispeed eigenständig auf dem schnellsten frei verfügbaren Weg das gewählte Regalfach ansteuern.

STILL hat sein modernes Produktprogramm um weitere innovative Gabelstapler- und Lagertechnikprodukte sowie Dienstleistungen ergänzt. In 2010 erweiterte beziehungsweise erneuerte STILL umfassend sein Lagertechnikportfolio und präsentierte mit dem Niederhubwagen EXU-SF für den Horizontaltransport sowie zwei neuen Doppelstockfahrzeugen eine modulare Lagertechnikfamilie, die den Materialfluss im Warenein- und ausgang, die Be- und Entladung von LKW, sowie die Produktionsversorgung im Lager effizienter gestalten. Damit eignen sie sich besonders in der Distributionslogistik, in der Industrie und im Handel. Daneben präsentierte STILL den neuen Niederhubwagen EXU-H mit Kommissionierhub, der insbesondere bei der Befüllung von Regalen in Supermärkten und beim Werkzeugwechsel in der Industrie zum Einsatz kommen kann. Anfang 2010 führte STILL exklusiv ein komplettes Routenzug-System mit den neuen „liftrunner“-Routenzugelementen ein, das im Rahmen moderner Lean-Konzepte die Materialtransporte in Produktionsbetrieben Just in Time sicherstellt und auf große Resonanz stößt. Im zweiten Quartal 2010 präsentiert STILL ein innovatives Fahrzeug für den innerstädtischen Lieferverkehr: Der CiTi One ist ein innovatives Fahrzeug für den einfachen Transport von Waren bis 500 kg. Sein Name steht für sein Haupteinsatzfeld: Belieferung von Betrieben in City-Lage sowie Anlieferzonen mit Publikumsverkehr.

Bei den Diesel- und Treibgasstaplern erweiterte STILL sein Produktprogramm um die Baureihe RC 40 mit Wandlerantrieb in den Tragfähigkeiten 1,5 bis 3,0 Tonnen. Der RC 40 ist das erste Ergebnis der Kooperation zwischen den beiden Marken STILL und OM. Damit bietet STILL über sein großes Vertriebsnetz ein Einstiegsgerät im niedrigeren Preissegment an, das sich insbesondere für den Einsatz in den Wachstumsregionen Osteuropas, Asiens und Südamerikas eignet.

Für den Dieselstapler RX 70 erhielt STILL im vergangenen Jahr zwei internationale Auszeichnungen: den GOOD DESIGN Award für wegweisendes Industriedesign durch das Chicago Athenaeum und den Green DOT Award für zukunftsweisende und umweltverantwortliche Produkte in der Kategorie Transport. Der STILL RX 70 mit Tragfähigkeiten von 2,2 bis 3,5 Tonnen ist der sparsamste Dieselstapler seiner Klasse. Er kombiniert einen verbrennungsmotorisch-elektrischen Antrieb mit effizienzsteigernden Komponenten der Hybridtechnologie.

STILL verfügt über eine eigene Direktvertriebsorganisation in Deutschland, Frankreich sowie in großen Teilen Europas. In den Märkten Großbritannien, Spanien und Italien ergänzt STILL den eigenen Direktvertrieb mit Händlern. Weitere Länder wie Norwegen, Schweden, Israel und Portugal werden durch Händler abgedeckt. Im Jahr 2010 hat STILL sein Vertriebs- und Servicenetz weiter ausgebaut. Die bereits 2009 mit dem finnischen Unternehmen KONEKESKO eingegangene Vertriebskooperation für Finnland hat STILL 2010 auf das Baltikum ausgeweitet. Ferner hat die Marke mit der STILL Sverige AB die Direktvertriebsorganisation in Schweden vergrößert. Weltweit unterhält STILL über die eigene Organisation sowie Händler 230 Verkaufsstellen.

Das Unternehmen STILL beschäftigt weltweit 6.271 Mitarbeiter. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Hamburg: dem Produktionsstandort für Elektro- und verbrennungsmotorischen Gabelstapler. Nach der Produktverlagerung aus den Linde Material Handling Werken in Basingstoke (England) und Reutlingen (Deutschland) produziert STILL in Hamburg seit März 2010 auch die Schlepper R07 und R08 sowie Schubmaststapler. Das Werk in Montataire (Frankreich) stellt Lagertechnikgeräte her. Mit KION Warehouse Systems in Reutlingen (Deutschland) und KION South America in Rio de Janeiro (Brasilien) sind STILL zwei gruppenweit tätige Produktionsstätten angegliedert. KION Warehouse Systems fokussiert sich auf technologisch anspruchsvolle Schmalgangstapler-Geräte sowie Systemtechnik, während sich KION South America auf Geräte für den süd- und mittelamerikanischen Markt spezialisiert.

STILL profitierte maßgeblich von dem Marktaufschwung vor allem in Deutschland und Brasilien und steigerte seinen Auftragseingang um 38% auf 35.300 Geräte. Bei einem gestiegenen Umsatz von 14% auf € 1.245 Mio. erzielte STILL ein um Einmal- und Sondereffekte bereinigtes EBIT von € 26 Mio.

OM – Reliable. Always.

Als führender italienischer Hersteller bietet OM im preisdominanten Kundensegment Stapler mit Elektro- oder Dieselantrieb sowie Lagertechnikgeräte an, die sich durch hochwertige Technik und Zuverlässigkeit auszeichnen.

Im vergangenen Jahr hat OM in der Lagertechnik die Serie TL der Niederhubwagen eingeführt. Diese zeichnet sich durch verbesserte Produkteigenschaften wie beispielsweise eine optimierte Ergonomie aus. Das Gerät zielt auf den Palettentransport im Lagerumfeld und adressiert Ansprüche unterschiedlicher Kundenindustrien. Aus der neuen Kooperation mit STILL wird OM sein Produktangebot im Elektrostaplerbereich auch um neue E-Stapler von STILL erweitern und auf diese Weise sein Angebot für den italienischen Markt ausbauen. OM verfügt über ein dichtes Vertriebs- und Servicenetzwerk in seinen südeuropäischen Heimatmärkten und nutzt dabei sowohl ein eigenes Vertriebsnetz als auch externe Händler. Insgesamt verfügt OM über rund 150 Vertriebsstellen.

Die Produktions- und Vertriebskooperation mit dem japanischen Hersteller Komatsu lief 2010 aus. Mit der Beendigung der Kooperation ergeben sich für OM keine wesentlichen Änderungen.

Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Lainate (Italien). OM produziert in den italienischen Werken Bari Gegengewichtstapler und in Luzzara (beide in Italien) Lagertechnikgeräte.

OM hat den Auftragseingang in 2010 um 10% auf 10.400 Einheiten gesteigert und erzielte einen Umsatzerlös von € 202 Mio. sowie ein um Einmal- und Sondereffekte bereinigtes EBIT von minus € 5 Mio. Hierbei machte sich die weiterhin schwierige Situation in den Heimatmärkten Italien und Spanien bemerkbar.

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