Ausgewählte Erläuterungen zur Konzernbilanz

Geschäfts- oder Firmenwerte/Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte nahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 im Wesentlichen wechselkursbedingt um 45,8 Mio. € auf 3.573,6 Mio. € (31. Dezember 2022: 3.619,4 Mio. €) ab.

Mögliche Anzeichen für eine Wertminderung des der operativen Einheit (ZGE) KION SCS zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 2.070,6 Mio. € (31. Dezember 2022: 2.106,2 Mio. €) wurden zum Ende des ersten Halbjahres 2023 im Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung des Segments Supply Chain Solutions sowie den aktuell verfügbaren Informationen aus dem internen Berichts- und Planwesen gewürdigt. Basierend auf dieser Analyse weicht der erzielbare Betrag der ZGE nicht substanziell von dem Wert aus der jährlichen, letztmals im Geschäftsjahr 2022 durchgeführten Werthaltigkeitsprüfung ab; Ende 2022 wies der Buchwert der ZGE dabei eine hinreichende Überdeckung durch den erzielbaren Betrag („Headroom“) auf. Ausgehend von durchgeführten Sensitivitätsanalysen zu möglichen Änderungen der wesentlichen Bewertungsparameter innerhalb eines realistischen Rahmens besteht gemäß der Einschätzung zum Bilanzstichtag weiterhin ausreichend Headroom für den der operativen Einheit KION SCS zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert.

Wesentliche Bewertungsparameter, auf denen die Schätzung eines erzielbaren Betrags der ZGEs bzw. Gruppen von ZGEs beruht, sind im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen unverändert. Diese umfassen die Prognosen zur Entwicklung des EBIT bereinigt innerhalb des fünfjährigen Planungszeitraums, die Kapitalkosten (WACC) sowie die langfristige Wachstumsrate. Hierbei gebildete Annahmen über die erwartete positive Entwicklung des EBIT bereinigt basieren insbesondere auf branchenspezifischen Marktstudien und auf internen Einschätzungen des Managements hinsichtlich des Markt- und Umsatzwachstums sowie erwarteter Effizienzsteigerungen in Produktion und Projektausführung.

Die Bilanzwerte der Markennamen bzw. der Technologien und Entwicklungen beliefen sich zum 30. Juni 2023 auf 938,9 Mio. € bzw. 688,7 Mio. € (31. Dezember 2022: 939,4 Mio. € bzw. 706,3 Mio. €).

Die übrigen sonstigen immateriellen Vermögenswerte lagen mit 491,8 Mio. € um 24,7 Mio. € unter dem Bilanzwert zum 31. Dezember 2022 (516,5 Mio. €) und entfielen mit 405,5 Mio. € (31. Dezember 2022: 436,9 Mio. €) insbesondere auf Kundenbeziehungen.

Sonstige Sachanlagen

In den Sonstigen Sachanlagen von insgesamt 1.605,3 Mio. € (31. Dezember 2022: 1.585,2 Mio. €) waren Nutzungsrechte aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 552,6 Mio. € (31. Dezember 2022: 543,5 Mio. €) enthalten. Sie entfielen mit 453,2 Mio. € (31. Dezember 2022: 445,7 Mio. €) auf Grundstücke und Gebäude sowie mit 99,5 Mio. € (31. Dezember 2022: 97,9 Mio. €) auf technische Anlagen und Betriebsausstattungen.

Vorräte

Der ausgewiesene Vorratsbestand setzte sich wie folgt zusammen:

Im zweiten Quartal 2023 wurden Wertminderungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 11,6 Mio. € (Q2 2022: 4,9 Mio. €) bzw. 27,6 Mio. € in den ersten sechs Monaten 2023 (Vorjahr: 20,3 Mio. €) vorgenommen. Im ersten Quartal 2022 wurde das Vorratsvermögen der russischen Tochterunternehmen im Segment Industrial Trucks & Services mit insgesamt 7,1 Mio. € wertgemindert. Wertaufholungen in Höhe von 2,5 Mio. € im zweiten Quartal 2023 (Q2 2022: 2,4 Mio. €) bzw. 5,1 Mio. € in den abgelaufenen sechs Monaten des Jahres 2023 (Vorjahr: 5,7 Mio. €) waren abzubilden, da die Gründe für die Wertminderungen nicht mehr bestanden.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzten sich wie folgt zusammen:

Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 30. Juni 2023, unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2022, 131,2 Mio. € und war voll eingezahlt. Es ist in 131.198.647 Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt.

Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum 30. Juni 2023 betrug 131.124.771 Stückaktien (31. Dezember 2022: 131.124.771 Stückaktien). Zum Bilanzstichtag befanden sich im Bestand der KION GROUP AG 73.876 eigene Aktien (31. Dezember 2022: 73.876).

Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,19 € je Aktie (Vorjahr: 1,50 € je Aktie) an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von 24,9 Mio. € im Mai 2023 (Vorjahr: 196,7 Mio. €).

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Insgesamt erhöhte sich die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf 642,8 Mio. € (31. Dezember 2022: 618,9 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Jahresende 2022 war dabei insbesondere auf einen niedrigeren Abzinsungsfaktor im Euroraum zurückzuführen; er betrug 4,04 Prozent (31. Dezember 2022: 4,20 Prozent). Davon wurden 737,8 Mio. € (31. Dezember 2022: 712,8 Mio. €) unter den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie 95,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 94,0 Mio. €) in der Position Sonstige langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Die Veränderung der Abzinsungsfaktoren führte im Berichtszeitraum insgesamt zu einer Verringerung des Eigenkapitals in Höhe von 14,1 Mio. € (nach latenten Steuern).

Finanzverbindlichkeiten

Unter den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 1.809,7 Mio. € (31. Dezember 2022: 1.988,6 Mio. €) wurden zum 30. Juni 2023 Schuldscheindarlehen zu Buchwerten in Höhe von 319,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 319,2 Mio. €) ausgewiesen. Darüber hinaus wurde eine Unternehmensanleihe zu einem Buchwert in Höhe von 497,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 496,8 Mio. €) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 512,5 Mio. € (31. Dezember 2022: 819,3 Mio. €) unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Ursächlich für den Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren im ersten Halbjahr 2023 vorzeitig und planmäßig zurückgezahlte Bankdarlehen in Höhe von 225,0 Mio. € sowie ein Rückgang der Inanspruchnahme der syndizierten revolvierenden Kreditlinie (RCF) um 102,5 Mio. €. Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich auf 480,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 353,3 Mio. €), davon entfielen 445,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 305,0 Mio.  €) auf Emissionen im Rahmen des Commercial-Paper-Programms.

Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft in Höhe von insgesamt 3.406,3 Mio. € (31. Dezember 2022: 3.214,6 Mio. €) betrafen in Höhe von 3.258,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 3.048,4 Mio. €) die Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts bzw. in Höhe von 148,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 166,3 Mio. €) die aus dem indirekten Leasinggeschäft resultierenden Rücknahmeverpflichtungen.

In den Verbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäften waren noch Verbindlichkeiten aus bis zum 31. Dezember 2017 abgeschlossenen Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäften in Höhe von 15,7 Mio. € (31. Dezember 2022: 33,5 Mio. €) enthalten.

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von insgesamt 600,8 Mio. € (31. Dezember 2022: 544,2 Mio. €) betrafen die Refinanzierung von Flurförderzeugen für die Kurzfristmietflotte.

Darin enthalten waren noch Verbindlichkeiten aus bis zum 31. Dezember 2017 abgeschlossenen Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäften in Höhe von 7,2 Mio. € (31. Dezember 2022: 12,8 Mio. €).

Vertragssalden

Die Vertragsvermögenswerte verringerten sich zum 30. Juni 2023 um 48,7 Mio. € auf 480,1 Mio. € (31. Dezember 2022: 528,8 Mio. €). Sie resultieren im Wesentlichen aus noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen im Rahmen von Aufträgen aus dem Projektgeschäft.

Zum Bilanzstichtag entfielen Vertragsverbindlichkeiten mit einem Betrag von 640,2 Mio. € auf Aufträge aus dem Projektgeschäft mit passivischem Saldo gegenüber Kunden (31. Dezember 2022: 640,3 Mio. €) sowie mit einem Betrag von 192,5 Mio. € auf erhaltene Anzahlungen von Kunden (31. Dezember 2022: 185,8 Mio. €).

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

In den lang- und kurzfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von insgesamt 728,9 Mio. € (31. Dezember 2022: 693,7 Mio. €) sind Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 596,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 584,9 Mio. €) enthalten.