Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 30. Juni 2023 gegenüber der Darstellung im zusammengefassten Lagebericht 2022 nicht wesentlich verändert.

Kapitalstrukturanalyse

Die lang- und kurzfristigen Schulden lagen zum 30. Juni 2023 mit 11.355,6 Mio. € um 434,9 Mio. € über dem Wert zum Bilanzstichtag 2022 (10.920,7 Mio. €). 

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten nahmen auf 1.097,4 Mio. € (Ende 2022: 1.361,8 Mio. €) ab. Der darin enthaltene Buchwert der begebenen Unternehmensanleihe lag bei 497,4 Mio. € (Ende 2022: 496,8 Mio. €). Durch fristigkeitsbedingte Umgliederungen in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 329,5 Mio. € (Ende 2022: 515,1 Mio. €). Ebenso war der Rückgang des Buchwerts der langfristigen Schuldscheindarlehen auf 250,0 Mio. € (Ende 2022: 319,2 Mio. €) fristigkeitsbedingt.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrugen zum 30. Juni 2023 in Summe 712,3 Mio. € (Ende 2022: 626,7 Mio. €). Darin enthalten waren Emissionen aus dem Commercial-Paper-Programm in Höhe von 445,0 Mio. € (Ende 2022: 305,0 Mio. €) sowie eine nunmehr als kurzfristig ausgewiesene Tranche des Schuldscheindarlehens in Höhe von 69,5 Mio. €. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich auf 183,0 Mio. € (Ende 2022: 304,2 Mio. €); dabei wurden unter anderem im ersten Halbjahr 2023 Bankdarlehen der KION GROUP AG in Höhe von 225,0 Mio. € vorzeitig oder planmäßig zurückgezahlt.

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich insgesamt auf 1.809,7 Mio. € (Ende 2022: 1.988,6 Mio. €).

Die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) beliefen sich zum Halbjahresstichtag auf 1.569,5 Mio. € (Ende 2022: 1.670,5 Mio. €). Dies entsprach dem 1,2-Fachen (Ende 2022: 1,4-Faches) des EBITDA bereinigt auf annualisierter Basis. Zur Überleitung auf die industriellen operativen Netto-Finanzschulden zum 30. Juni 2023 in Höhe von 2.766,7 Mio. € (Ende 2022: 2.799,7 Mio. €) werden zu den Netto-Finanzschulden die Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von 600,8 Mio. € (Ende 2022: 544,2 Mio. €) sowie die Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing in Höhe von 596,4 Mio. € (Ende 2022: 584,9 Mio. €) hinzugerechnet.

Industrielle Netto-Finanzschulden

in Mio. €

30.06.2023

31.12.2022

Veränderung

Schuldscheindarlehen

319,4

319,2

0,3

Anleihen

497,4

496,8

0,6

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

512,5

819,3

–306,9

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

480,4

353,3

127,1

Finanzverbindlichkeiten

1.809,7

1.988,6

–178,9

Abzüglich flüssiger Mittel

–240,2

–318,1

77,9

Netto-Finanzschulden

1.569,5

1.670,5

–101,0

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

600,8

544,2

56,6

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

596,4

584,9

11,5

Industrielle operative Netto-Finanzschulden (INOD)

2.766,7

2.799,7

–33,0

Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen

642,8

618,9

23,9

Industrielle Netto-Finanzschulden (IND)

3.409,5

3.418,5

–9,0

 

 

 

 

EBITDA bereinigt1 für die letzten zwölf Monate (annualisiert)

1.285,6

1.218,7

66,9

 

 

 

 

Verschuldungsgrad auf Basis Netto-Finanzschulden

1,2

1,4

Verschuldungsgrad auf Basis INOD

2,2

2,3

Verschuldungsgrad auf Basis IND

2,7

2,8

1

Bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen sowie Einmal- und Sondereffekte

Der weitere Ausbau des Leasing- und Kurzfristmietgeschäfts führte im Berichtszeitraum zu einem entsprechend höheren Finanzierungsbedarf.

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft erhöhten sich auf 3.406,3 Mio. € zum 30. Juni 2023 (Ende 2022: 3.214,6 Mio. €). Davon entfielen 3.258,4 Mio. € (Ende 2022: 3.048,4 Mio. €) auf die Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts und 148,0 Mio. € (Ende 2022: 166,3 Mio. €) auf die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Rücknahmeverpflichtungen.

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft stiegen zum Halbjahresstichtag insgesamt auf 600,8 Mio. € (Ende 2022: 544,2 Mio. €).

Die lang- und kurzfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten summierten sich zum 30. Juni 2023 auf 728,9 Mio. € (Ende 2022: 693,7 Mio. €). Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 596,4 Mio. € (Ende 2022: 584,9 Mio. €), denen auf der Aktivseite bilanzierte Nutzungsrechte gegenüberstehen.

Die Vertragsverbindlichkeiten, die im Wesentlichen erhaltene Kundenanzahlungen im Rahmen des langfristigen Projektgeschäfts des Segments Supply Chain Solutions betreffen, lagen zum 30. Juni 2023 mit 832,6 Mio. € annähernd auf dem Niveau zum Jahresende 2022 (826,1 Mio. €).

Zum 30. Juni 2023 summierten sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne auf 737,8 Mio. € (Ende 2022: 712,8 Mio. €). Der Anstieg resultiert aus den gegenüber dem Jahresende 2022 leicht rückläufigen Abzinsungsfaktoren.

Das Konzern-Eigenkapital belief sich zum 30. Juni 2023 auf 5.664,3 Mio. € (Ende 2022: 5.607,8 Mio. €). Positiv trug dazu das im Berichtszeitraum erwirtschaftete Konzernergebnis in Höhe von 146,3 Mio. € bei, dem erfolgsneutral erfasste Effekte aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten im Rahmen der Pensionsbewertung in Höhe von –14,1 Mio. € (nach latenten Steuern) sowie aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von –55,6 Mio. € gegenüberstanden. Die Dividendenausschüttung der KION GROUP AG reduzierte das Eigenkapital um 24,9 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verminderte sich auf 33,3 Prozent (Ende 2022: 33,9 Prozent).

Investitionsanalyse

Die von der KION Group im Berichtshalbjahr getätigten Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) führten zu Auszahlungen in Höhe von –162,7 Mio. € (Vorjahr: –166,1 Mio. €). Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag neben der Produktentwicklung auf der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen vorwiegend Entwicklungsleistungen sowie den Bau eines neuen Werks für Supply-Chain-Lösungen im chinesischen Jinan (Provinz Shandong).

Liquiditätsanalyse

Der Bestand an flüssigen Mitteln verringerte sich auf 240,2 Mio. € zum 30. Juni 2023 (Ende 2022: 318,1 Mio. €).

Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie in Höhe von 1.373,7 Mio. € (Ende 2022: 1.271,1 Mio. €) standen der KION Group zum 30. Juni 2023 frei verfügbare liquide Mittel in einer Gesamthöhe von 1.599,5 Mio. € (Ende 2022: 1.577,3 Mio. €) zur Verfügung.

Im ersten Halbjahr 2023 wurde ein deutlich positiver Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erzielt, der mit 383,5 Mio. € den negativen Vorjahreswert (–433,0 Mio. €) weit übertraf. Neben dem verbesserten EBIT wirkte sich das im Vergleich zum Jahresende 2022 nahezu unveränderte Net Working Capital – unterstützt durch die zunehmende Verbesserung der Lieferketten – maßgeblich aus.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen im ersten Halbjahr 2023 mit –154,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert (–158,5 Mio. €). Die darin enthaltenen Auszahlungen für Sachinvestitionen betrugen –162,7 Mio. € (Vorjahr: –166,1 Mio. €). Davon entfielen –52,2 Mio. € (Vorjahr: –53,7 Mio. €) auf aktivierte Entwicklungskosten.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Investitionstätigkeit verbesserte sich im Berichtshalbjahr entsprechend deutlich auf 228,8 Mio. € (Vorjahr: –591,5 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtshalbjahr auf –308,1 Mio. € (Vorjahr: Mittelzufluss von 473,4 Mio. €). Im Rahmen der Aufnahme und Tilgung von Finanzschulden wirkten sich im Wesentlichen laufende Ziehungen aus dem Commercial-Paper-Programm, die Rückzahlung von Bankdarlehen sowie Rückführungen bei der syndizierten revolvierenden Kreditlinie (RCF) aus. Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing betrugen –78,2 Mio. € (Vorjahr: –73,0 Mio. €). Die laufenden Zinsauszahlungen erhöhten sich aufgrund der gestiegenen Marktzinsen sowie der im Juni und Juli 2022 zusätzlich aufgenommenen Bankdarlehen deutlich auf –31,1 Mio. € (Vorjahr: –13,3 Mio. €). Die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von –24,9 Mio. € (Vorjahr: –196,7 Mio. €).

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

in Mio. €

Q2
2023

Q2
2022

Verän­derung

Q1 – Q2
2023

Q1 – Q2
2022

Verän­derung

EBIT

164,6

116,8

47,8

294,1

234,6

59,5

+ Abschreibungen1 auf langfristige Vermögenswerte (ohne Leasing- und Mietvermögen)

120,0

112,4

7,5

238,5

224,3

14,2

+ Netto-Veränderungen aus dem Leasinggeschäft (inkl. Abschreibungen1 und Auflösungen von passiven Abgrenzungsposten)

–30,6

12,7

–43,3

–40,1

2,5

–42,6

+ Netto-Veränderungen aus dem Kurzfristmietgeschäft (inkl. Abschreibungen1)

–8,8

9,9

–18,7

–13,7

–6,9

–6,8

+ Veränderungen Net Working Capital

–11,2

–198,6

187,5

–22,6

–632,4

609,9

+ Gezahlte Ertragsteuern

–58,2

–54,9

–3,3

–93,9

–92,7

–1,2

+ Sonstige

34,8

–76,4

111,2

21,2

–162,3

183,4

= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

210,6

–78,1

288,7

383,5

–433,0

816,4

+ Cashflow aus der Investitionstätigkeit

–86,7

–80,8

–6,0

–154,7

–158,5

3,8

davon Auszahlungen für aktivierte Entwicklungskosten

–26,9

–28,9

1,9

–52,2

–53,7

1,5

davon Auszahlungen aus dem Zugang von sonstigen langfristigen Vermögenswerten

–60,4

–55,8

–4,5

–110,5

–112,5

1,9

davon Veränderungen aus sonstiger Investitionstätigkeit

0,6

3,9

–3,4

8,0

7,6

0,4

= Free Cashflow

123,9

–158,9

282,7

228,8

–591,5

820,3

+ Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

–236,9

146,5

–383,3

–308,1

473,4

–781,5

+ Währungseinflüsse flüssige Mittel

–3,3

8,2

–11,6

–5,3

14,6

–19,9

= Nettoveränderung der flüssigen Mittel

–116,3

–4,1

–112,2

–84,6

–103,5

18,9

1

Einschließlich Wertminderungen und Wertaufholungen

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