Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft befindet sich laut der im Juni 2023 veröffentlichten Prognose der Weltbank auch nach dem ersten Halbjahr des Jahres 2023 in einer angespannten Situation. Der Rückschlag durch die sich zeitlich überschneidenden negativen Schocks der Corona-Pandemie, der russischen Invasion in der Ukraine und der drastischen Straffung der Geldpolitik scheint sich dauerhaft belastend auf die Weltwirtschaftsleistung auszuwirken. Trotz eines Wachstums in mehreren großen Volkswirtschaften, darunter China und die USA, das stärker war als noch zu Beginn des Jahres erwartet wurde, wird im weiteren Jahresverlauf mit einer abnehmenden Widerstandsfähigkeit und einer sich fortsetzenden Wachstumsverlangsamung der Weltwirtschaft gerechnet. Die Weltbank geht davon aus, dass der Inflationsdruck im weiteren Jahresverlauf anhalten wird und die Auswirkungen der Maßnahmen der Zentralbanken zur Wiederherstellung der Preisstabilität in vielen großen Volkswirtschaften im Jahr 2023 ihren Höhepunkt erreichen werden. Die jüngsten Spannungen im Bankensektor könnten die Kreditbedingungen weiter verschärfen und somit zu einem schwächeren globalen Wachstum im zweiten Halbjahr dieses Jahres führen.

Für das Gesamtjahr geht die Weltbank von einem Wachstum von 2,1 Prozent aus, verglichen mit 3,1 Prozent im Vorjahr. Die entwickelten Volkswirtschaften werden demnach lediglich eine Steigerungsrate von 0,7 Prozent erreichen. Für den Euroraum wird dabei ein Wachstum von 0,4 Prozent erwartet. Schwellen- und Entwicklungsländer können hingegen mit 4,0 Prozent ihr Wachstumstempo aus dem Vorjahr sogar leicht steigern, wozu insbesondere das stärkere Wachstum in China positiv beiträgt (+5,6 Prozent).

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Der globale Markt für Flurförderzeuge im Berichtshalbjahr verzeichnete nach Einschätzung der KION Group in den Regionen EMEA und Americas einen starken Rückgang der Bestellzahlen. Die starken Halbjahreszahlen 2022 waren von vorgezogenen Bestellungen geprägt gewesen, mit denen die Kunden auf verlängerte Lieferzeiten reagiert hatten. Für die Region APAC geht die KION Group im Berichtszeitraum von einem soliden Anstieg aus. Angaben von Branchenverbänden zur Entwicklung des Gesamtmarktes von Flurförderzeugen für die ersten sechs Monate 2023 liegen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch nicht vor.

Der Weltmarkt für Supply-Chain-Lösungen blieb im ersten Halbjahr 2023 von den konjunkturellen Unsicherheiten belastet. Daneben wirkten sich auch die gestiegenen Kapitalkosten negativ auf Investitionsentscheidungen für neue Lagerflächen aus und führten zu Verzögerungen bei Investitionen in Lagerautomatisierung. Das Research Institut Interact Analysis (2023) rechnet für das Gesamtjahr 2023 aktuell mit einem Rückgang bei neu geschaffenen Lagerflächen im Vergleich zu den sehr starken Vorjahreswerten. Mitverantwortlich dafür sind kurzfristig stagnierende oder leicht rückläufige Investitionen aus dem zuvor stark wachsenden Einzelhandelssektor, bedingt durch die sich normalisierende E-Commerce-Nachfrage in diesem Kundensegment. Positiv auf die Nachfrage nach Automatisierungslösungen wirkten sich hingegen staatliche Anreize zur Förderung von Near-/Onshoring insbesondere in der verarbeitenden Industrie der Regionen Americas und EMEA aus. Darüber hinaus besteht laut Interact Analysis (2023) weiterhin der Trend zu einer gestiegenen Nachfrage nach mobilen Automatisierungslösungen aufgrund des geringeren Kapitalbedarfs und der flexiblen Einsatzmöglichkeiten im Vergleich zu stationären Lösungen. Die mittel- bis langfristig positiven Markttrends bei Supply-Chain-Lösungen sind somit nach Einschätzung der KION Group weiterhin intakt.

Beschaffungsmärkte

An den Rohstoffmärkten bildeten sich im Berichtshalbjahr die markanten Preisanstiege aus dem Vorjahr zu einem Teil wieder zurück. Der Rohölpreis, der sich schon im zweiten Halbjahr 2022 wieder normalisiert hatte, pendelte sich im Berichtszeitraum zwischen 75 und 85 US-Dollar pro Barrel ein. Stahl bewegte sich im Berichtshalbjahr deutlich unterhalb des Vorjahreswerts. Auch Kupfer und Nickel gaben spürbar nach.

Finanzmarktumfeld

Die KION Group erzielte im Berichtshalbjahr 50,4 Prozent der Umsatzerlöse außerhalb des Euroraums (Vorjahr: 56,1 Prozent); wie zuvor waren dabei der US-Dollar, das britische Pfund und der chinesische Renminbi bedeutende Währungen. Der Euro verteuerte sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023 gegenüber dem US-Dollar, lag jedoch noch knapp unter der Durchschnittsnotierung im Vorjahr. Auch gegenüber dem chinesischen Renminbi verteuerte sich der Euro. Effekte aus der Währungsumrechnung wirkten sich im Berichtshalbjahr in Summe nur leicht negativ auf die operative Geschäftsentwicklung der KION Group aus, während das Vorjahr von positiven Wechselkurseffekten geprägt war.

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