Gesamt­beurteilung der wirtschaftlichen Lage

Die KION Group ist im Geschäftsjahr 2021 mit hoher Dynamik gewachsen und hat trotz des anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds einen Auftragseingang auf Rekordniveau erzielt. Die branchenweit großen Herausforderungen durch eine angespannte Lage auf den Beschaffungsmärkten und die gestiegenen Rohstoffpreise wurden insgesamt gut bewältigt, wenngleich längere Lieferzeiten nicht zu vermeiden waren. Die moderaten Umsatzeinbußen des Vorjahres wurden mit dem kräftigen Umsatzwachstum im Berichtsjahr um ein Mehrfaches ausgeglichen. Durch den Volumeneffekt und unterstützt durch Einsparungen aus Effizienz- und Kostenmaßnahmen nahm das EBIT bereinigt überproportional zu. Aufgrund dieser insgesamt sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung konnte das im Vorjahr im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie eingeleitete Kapazitäts- und Strukturprogramm in Bezug auf Personalmaßnahmen zur Kapazitätsreduzierung angepasst werden. Die KION Group fokussiert sich somit künftig auf das Strukturprogramm mit den dazugehörigen Effizienzmaßnahmen.

Der Auftragseingang der KION Group übertraf mit einem Rekordwert von 12.481,6 Mio. € den Vorjahreswert (9.442,5 Mio. €) um 32,2 Prozent. Der deutliche Anstieg beruhte im Wesentlichen auf dem Segment Industrial Trucks & Services, das gegenüber dem Vorjahr mit einem Plus von 40,9 Prozent zulegte und damit auch den Auftragseingang des Vorkrisenniveaus von 2019 übertraf. Während in der ersten Jahreshälfte Nachholeffekte nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie überwogen, wirkten sich im weiteren Verlauf verstärkt vorgezogene Bestellungen aufgrund der belasteten globalen Lieferketten und deutlich verlängerten Lieferzeiten aus. Im Segment Supply Chain Solutions nahm der Auftragseingang insbesondere durch einen Investitionsschub in der Lagerautomatisierung um 18,5 Prozent zu. Zum Jahresende 2021 erhöhte sich der Auftragsbestand des Konzerns auf einen Rekordwert von 6.658,5 Mio. €.

Der Konzernumsatz erhöhte sich um 23,4 Prozent auf 10.294,3 Mio. € (Vorjahr 8.341,6 Mio. €). Trotz der im Jahresverlauf zunehmenden Lieferengpässe erreichte das Segment Industrial Trucks & Services dank der sehr hohen Kundennachfrage einen Anstieg um 13,8 Prozent. Im Segment Supply Chain Solutions legte der Segmentumsatz vor allem wegen der Abarbeitung des hohen Auftragsbestands im Projektgeschäft (Business Solutions) um 44,5 Prozent zu. Zugleich trug die positive Entwicklung des Servicegeschäfts zum Umsatzwachstum des Segments bei.

Das EBIT bereinigt stieg deutlich auf 841,8 Mio. €, ein Anstieg um 295,0 Mio. € bzw. 53,9 Prozent gegenüber dem deutlich belasteten Vorjahreswert von 546,9 Mio. €. Neben dem ausgeweiteten Geschäftsvolumen beider operativer Segmente wirkten sich auch erste Ergebnisbeiträge aus laufenden Strukturmaßnahmen positiv aus. Die EBIT-Marge bereinigt nahm deutlich von 6,6 Prozent auf 8,2 Prozent zu, erreichte damit allerdings noch nicht wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie. Deutlich höhere Materialpreise und Logistikkosten sowie Ineffizienzen in der Produktion und Projektdurchführung aufgrund der bestehenden Lieferschwierigkeiten wirkten sich negativ auf die Margenentwicklung aus.

Das Konzernergebnis übertraf mit 568,0 Mio. € den Vergleichswert 2020 (210,9 Mio. €) deutlich und lag ebenso über dem Wert von 2019. Neben der Umsatzsteigerung bei einem verhältnismäßig moderaten Anstieg der Funktionskosten wirkten sich das verbesserte Zinsergebnis sowie positive Einmaleffekte aus Plananpassungen bei den Pensionsverpflichtungen erhöhend auf das Konzernergebnis aus. Daneben fiel auch die Steuerquote mit 25,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus (Vorjahr: 30,1 Prozent). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 4,34 € (Vorjahr: 1,81 €) bei einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 131,1 Mio. (Vorjahr: 118,9 Mio.) Stückaktien. Die KION GROUP AG wird der Hauptversammlung 2022 eine Dividende von 1,50 € (Vorjahr: 0,41 €) je Aktie vorschlagen.

Der Free Cashflow summierte sich auf 543,8 Mio. € (Vorjahr: 120,9 Mio. €) und erhöhte damit die Finanzkraft des Konzerns. Dazu trug vorrangig das verbesserte operative Ergebnis der KION Group bei. Begrenzt wurde der Anstieg durch den Aufbau des Net Working Capital im Jahresverlauf sowie höhere Auszahlungen für Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Produktionsstandorte.

Die Netto-Finanzschulden verringerten sich auf 567,6 Mio. € (Ende 2020: 880,0 Mio. €). Dies entsprach dem 0,3-Fachen (Vorjahr: 0,6-Fachen) des EBITDA bereinigt im Berichtsjahr. Der Tilgung langfristiger Finanzverbindlichkeiten stand dabei ein höherer Finanzierungsbedarf für das gestiegene Net Working Capital gegenüber.