Segment Industrial Trucks & Services

Geschäftsentwicklung und Auftragseingang

Das Segment Industrial Trucks & Services hat im Geschäftsjahr 2021 beim Neufahrzeuggeschäft ein starkes Wachstum über die gesamte Produktpalette hinweg erzielt. Aufgrund der bereits im Jahresverlauf 2020 einsetzenden Erholung fiel der Anstieg im zweiten Halbjahr zwar geringer aus als in den ersten sechs Monaten; zum Ende des Berichtsjahres konnte jedoch durch eine wieder anziehende Nachfrage am Gesamtmarkt nochmals ein Auftragsschub erzielt werden. Insgesamt legte die Zahl der Neubestellungen im Vorjahresvergleich, getrieben durch Nachholeffekte aus Vorjahren und vorgezogene Bestellungen, um 51,0 Prozent auf 299,4 Tsd. Einheiten (Vorjahr: 198,3 Tsd. Einheiten) zu.

Der absolut größte Teil des Anstiegs beruhte auf höheren Auftragseingängen bei Gegengewichtsstaplern mit einem sichtbaren Trend in Richtung Elektrostapler. Trotz des weiter gestiegenen Wettbewerbsdrucks in der Region EMEA durch chinesische Anbieter wurde das kräftige Marktwachstum annähernd erreicht. In der Region APAC hat die KION Group die Bestellzahlen bei Gegengewichtsstaplern deutlich gesteigert, was vor allem den höheren Stückzahlen in China zu verdanken war. Noch kräftiger fiel das Wachstum in der Region APAC bei Lagertechnikgeräten aus. In der Region Americas wurde der prozentual höchste Anstieg erzielt und der Marktanteil ausgebaut. Dabei konnten die Bestellzahlen auf dem nordamerikanischen Markt sowohl bei Gegengewichtsstaplern als auch bei Lagertechnikgeräten mehr als verdoppelt werden.

Der wertmäßige Auftragseingang nahm um 40,9 Prozent auf 8.166,3 Mio. € zu (Vorjahr: 5.796,8 Mio. €). Der starke Anstieg im Neufahrzeuggeschäft um 68,5 Prozent spiegelt dabei die besonders hohen Zuwächse bei Gegengewichtsstaplern wider, die im Vergleich zu Lagertechnikgeräten höhere Einzelpreise erzielen. Auch im Servicegeschäft konnte das Bestellvolumen in allen Servicekategorien gesteigert werden. Währungseffekte wirkten sich mit insgesamt –8,6 Mio. € nur unwesentlich negativ auf den Auftragseingang aus.

Finanzkennzahlen – Industrial Trucks & Services

in Mio. €

2021

20201

Veränderung

Auftragseingang

8.166,3

5.796,8

40,9 %

Gesamtumsatz

6.514,0

5.723,4

13,8 %

Auftragsbestand2

2.877,8

1.384,1

> 100 %

EBITDA

1.325,4

1.010,0

31,2 %

EBITDA bereinigt

1.297,9

1.054,9

23,0 %

EBIT

560,5

265,6

> 100 %

EBIT bereinigt

536,0

311,4

72,2 %

 

 

 

 

EBITDA-Marge bereinigt

19,9 %

18,4 %

EBIT-Marge bereinigt

8,2 %

5,4 %

1

Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 wurden die Logistikdienstleistungsgesellschaften aus dem Segment Corporate Services in das Segment Industrial Trucks & Services überführt. Die Segmentzahlen 2020 wurden entsprechend angepasst.

2

Stichtagswerte jeweils zum Bilanzstichtag 31. Dezember

Umsatzentwicklung

Der Gesamtumsatz im Segment Industrial Trucks & Services übertraf mit 6.514,0 Mio. € den Vorjahreswert (5.723,4 Mio. €) um 13,8 Prozent. Im Neufahrzeuggeschäft hat das Segment trotz der Engpässe in der Beschaffung von Komponenten und Rohstoffen ein Umsatzplus von 13,5 Prozent erzielt. In sämtlichen Produktkategorien wurde der Vorjahreswert übertroffen. Überproportional fiel der Anstieg bei Lagertechnikgeräten und Elektrostaplern aus. Das Servicegeschäft wuchs um 14,1 Prozent und wies damit eine noch höhere Dynamik als das Neufahrzeuggeschäft auf; dazu trugen neben deutlichen Zuwächsen im After-Sales-Bereich auch das Geschäft mit Gebrauchtgeräten bei.

Der Anteil des Servicegeschäfts am externen Segmentumsatz lag mit 52,3 Prozent geringfügig über dem Vorjahreswert (52,1 Prozent). Währungseffekte beeinflussten den Segmentumsatz unwesentlich mit +5,5 Mio. €.

Ergebnisentwicklung

Das EBIT bereinigt des Segments Industrial Trucks & Services stieg um 224,6 Mio. € auf 536,0 Mio. € (Vorjahr: 311,4 Mio. €). Ausschlaggebend dafür war insbesondere das gestiegene Umsatzvolumen. Die Bruttomarge des Segments lag auch aufgrund eines unterproportionalen Anstiegs der Fixkosten oberhalb des Vorjahresniveaus. Die positiven Ergebniseffekte aus dem Umsatzwachstum und die bereits realisierten Einsparungen aus dem laufenden Strukturprogramm wurden jedoch durch negative Effekte aus deutlich gestiegenen Materialpreisen und Logistikkosten, Lieferengpässen und den dadurch ausgelösten produktionsseitigen Ineffizienzen im Neufahrzeuggeschäft teilweise aufgezehrt. In Summe verbesserte sich die EBIT-Marge bereinigt im Berichtsjahr auf 8,2 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent).

Die im Geschäftsjahr 2021 in den Funktionskosten erfassten Einmal- und Sondereffekte in einer Gesamthöhe von +26,3 Mio. € umfassen größtenteils positive Effekte aus Plananpassungen von Pensionsverpflichtungen sowie der teilweisen Auflösung von überdotierten Vorsorgen aus dem Kapazitätsprogramm, denen aufwandseitig unter anderem konzerninterne Verrechnungen von Kosten der KION GROUP AG an Tochtergesellschaften im Segment ITS gegenüberstanden. Im Vorjahreswert von –44,9 Mio. € waren die Ergebnisbelastungen aus dem Kapazitäts- und Strukturprogramm sowie die Wertminderung einer Beteiligung enthalten. Unter Berücksichtigung von Einmal- und Sondereffekten sowie Effekten aus Kaufpreisallokationen stieg das EBIT auf 560,5 Mio. € (Vorjahr: 265,6 Mio. €). Das EBITDA bereinigt erhöhte sich auf 1.297,9 Mio. € (Vorjahr: 1.054,9 Mio. €). Dies entsprach einer EBITDA-Marge bereinigt von 19,9 Prozent (Vorjahr: 18,4 Prozent).