Gesamt­beurteilung der wirtschaftlichen Lage

Die KION Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 eine wirtschaftliche Entwicklung unterhalb der eigenen ursprünglichen Erwartungen. Negative geopolitische und makroökonomische Rahmenbedingungen belasteten beide operativen Segmente deutlich. Aufgrund der konzernweit ergriffenen Gegenmaßnahmen, wie der Weitergabe von Kostensteigerungen an Kunden oder der Erweiterung des Zuliefernetzwerks, geht die KION Group mit einer gestärkten Resilienz in das von einer erwarteten konjunkturellen Schwächephase geprägte Jahr 2023.

Der wertmäßige Auftragseingang der KION Group reichte trotz einer spürbar nachlassenden Marktdynamik mit 11.707,6 Mio. € bis auf 6,2 Prozent an den Rekordwert des Vorjahres (12.481,6 Mio. €) heran. Das Segment Industrial Trucks & Services steigerte den Auftragseingang im Berichtsjahr um 3,2 Prozent und profitierte dabei vor allem im ersten Halbjahr von vorgezogenen Bestellungen unter anderem infolge der langen Lieferzeiten. Der deutliche Rückgang der Bestellzahlen im zweiten Halbjahr konnte durch die Preisanpassungen bei Neufahrzeugen wertmäßig überkompensiert werden. Die spürbare Zurückhaltung bei Investitionsentscheidungen, insbesondere aufgrund einer normalisierten Wachstumsdynamik im Bereich E-Commerce, hat im Segment Supply Chain Solutions zu einem deutlichen Rückgang des Auftragseingangs von 22,3 Prozent geführt. Neben vereinzelten Stornierungen von bereits bestätigten Großaufträgen gab es auch konkret verhandelte Kundenaufträge, die bis auf Weiteres verschoben wurden. Insgesamt wirkten sich im Vorjahresvergleich positive Währungseffekte wertmäßig auf den Auftragseingang der KION Group aus.

Der Konzernumsatz übertraf den Vorjahreswert (10.294,3 Mio. €) um 8,2 Prozent und lag bei 11.135,6 Mio. €. Dazu trugen beide operativen Segmente bei, die im Wesentlichen von der Abarbeitung der hohen Auftragsbestände aus dem Vorjahr profitierten. Der externe Umsatz des Segments Industrial Trucks & Services erhöhte sich um 12,9 Prozent. Im Neugeschäft machten sich neben dem gut gefüllten Auftragsbuch auch die erzielten Fortschritte bei der Fertigstellung der unfertigen Fahrzeuge und der noch bis zum Jahresende erfolgten Auslieferung bemerkbar. Das Servicegeschäft trug vor allem über ein wachsendes After-Sales- und Mietgeschäft maßgeblich zum Umsatzplus bei. Im Segment Supply Chain Solutions lag der externe Umsatz währungsbedingt mit einem Plus von 0,2 Prozent annähernd auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Der Umsatz im Servicegeschäft wuchs überproportional, wodurch der Rückgang im langfristigen Projektgeschäft (Business Solutions) kompensiert werden konnte.

Das EBIT bereinigt blieb mit 292,4 Mio. € infolge der deutlichen Kostenbelastungen und Lieferkettenstörungen hinter dem Vergleichswert 2021 (841,8 Mio. €) zurück. Die EBIT-Marge bereinigt der KION Group lag bei lediglich 2,6 Prozent (Vorjahr: 8,2 Prozent).

Das Konzernergebnis reduzierte sich im Vorjahresvergleich deutlich auf 105,8 Mio. € (Vorjahr: 568,0 Mio. €). Zusätzlich zum operativen Ergebnisrückgang minderten die Effekte im Zusammenhang mit dem Russlandgeschäft von ITS und SCS das Konzernergebnis um insgesamt 36,8 Mio. €.

Entsprechend verringerte sich bei einer annähernd vergleichbaren Aktienanzahl das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,75 € (Vorjahr: 4,34 €). Die KION GROUP AG wird der Hauptversammlung 2023 eine Dividende von 0,19 € (Vorjahr: 1,50 €) je Aktie vorschlagen.

Der Free Cashflow lag mit –715,6 Mio. € (Vorjahr: 543,8 Mio. €) deutlich im Minus. Neben dem deutlichen Ergebnisrückgang wirkte sich der erhebliche Aufbau des Net Working Capital negativ aus. Der daraus entstehende Finanzbedarf wurde durch die Netto-Aufnahme von Finanzschulden gedeckt. Die Netto-Finanzschulden erhöhten sich im Berichtsjahr um 1.102,9 Mio. € auf 1.670,5 Mio. € im Vergleich zu 567,6 Mio. € im Vorjahr. Dies entsprach dem 1,4-Fachen (Vorjahr: 0,3-Faches) des EBITDA bereinigt.

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