Gesamt­wirtschaftliches Umfeld

Die zur Jahreswende 2019/20 einsetzende Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft im Jahr 2020 vom erwarteten Wachstumskurs abgebracht und in eine tiefe Rezession getrieben. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) fiel die globale Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr 2020 um 3,5 Prozent.

Um die Infektionszahlen zu begrenzen und eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden, wurden weltweit von zahlreichen Regierungen insbesondere im ersten Halbjahr Maßnahmen unterschiedlicher Intensität und Dauer ergriffen, die weitreichende Beschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten zur Folge hatten. Der private Konsum, die Investitionstätigkeit und die Produktionsaktivitäten von Unternehmen wurden dadurch stark beeinflusst. Zusätzlich wurden der Welthandel, die Finanz- und Rohstoffmärkte sowie Lieferketten durch die grenzüberschreitend negativen Effekte beeinträchtigt.

Die Weltwirtschaft zeigte nach dem gravierenden Einbruch im ersten Halbjahr, unterstützt von den Lockerungen der lokalen Beschränkungsmaßnahmen und der schrittweisen Wiederaufnahme der teils eingeschränkten Unternehmensaktivitäten, im dritten Quartal erste Anzeichen einer Erholung. Die umfassenden fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen hatten dazu beigetragen, den starken Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität und des Welthandels zu begrenzen.

Durch das im vierten Quartal erneut ansteigende Infektionsgeschehen in einigen Teilen der Welt wurden regional unterschiedliche Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung wieder verschärft. Dies bremste den beginnenden Erholungstrend der Wirtschaft des dritten Quartals teilweise wieder aus.

Die entwickelten Volkswirtschaften erlitten laut IWF im Gesamtjahr 2020 einen Wirtschaftsrückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent, wobei die Eurozone dabei mit am stärksten belastet war. Die USA verzeichneten hingegen einen geringeren Rückgang. Die Schwellen- und Entwicklungsländer verloren nach Einschätzung des IWF in Summe 2,4 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung: Dabei verzeichnete China nach der tiefen Wachstumsdelle durch den strikten Lockdown in den ersten Monaten des Jahres im weiteren Jahresverlauf eine auch durch staatliche Impulse geförderte Erholung, die fortlaufend andauert. Dem stand eine tiefe Rezession unter anderem in Indien und Brasilien gegenüber.

Bedingt durch Grenzschließungen und die Störung globaler Lieferketten ging laut IWF das globale Handelsvolumen im Jahresvergleich um 9,6 Prozent zurück.

Bruttoinlandsprodukt 2020 – reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Bruttoinlandsprodukt 2020 – reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)

Quelle: Internationaler Währungsfond (Stand: 26.01.2021)