Branchen­bezogenes Umfeld

Von den wirtschaftlichen Effekten, die von der Corona-Pandemie ausgelöst wurden, waren die Segmente der KION Group unterschiedlich stark betroffen. Die wichtigsten regionalen Absatzmärkte der KION Group im Segment Industrial Trucks & Services waren über das gesamte Geschäftsjahr hinweg beeinflusst. Der Weltmarkt für Flurförderzeuge entwickelte sich regional sehr heterogen und lag vor allem getrieben von der sehr positiven Marktentwicklung in China insgesamt über dem Vorjahresniveau. Hingegen partizipierte das Segment Supply Chain Solutions insbesondere am Auf- und Ausbau automatisierter Lieferketten-Lösungen für E-Commerce-Bedarfe. Negative Auswirkungen der Pandemie auf einzelne Kundensegmente wurden dadurch überkompensiert.

Industrial Trucks & Services

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge verzeichnete trotz der Corona-Pandemie im zurückliegenden Jahr einen Anstieg der Bestellzahlen gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent auf rund 1,6 Mio. Fahrzeuge. Dabei beruhte die Zunahme hauptsächlich auf einem außerordentlich starken Wachstum in China (37,0 Prozent), das nach der frühzeitigen Überwindung der Corona-Pandemie im Land einsetzte und im Jahresverlauf anhielt. Dadurch lag auch die Region APAC (Asien-Pazifik) insgesamt mit 23,5 Prozent im Plus. Ohne Berücksichtigung von China war die Zahl der bestellten Neufahrzeuge auf dem Weltmarkt um 4,3 Prozent rückläufig. Besonders ausgeprägt war der Rückgang in der Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika), wo sich die Stückzahlen um 5,2 Prozent verringerten. Die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) verzeichnete einen leichten Rückgang bei den Bestellzahlen um 0,1 Prozent.

Die weltweiten Neubestellungen für Elektrostapler lagen um 0,9 Prozent unter dem Vergleichswert 2019, während sie bei Staplern mit Verbrennungsmotor, beeinflusst von den stark gestiegenen Absatzzahlen in China, um 9,6 Prozent zunahmen. Die Auftragseingänge bei Lagertechnikgeräten, die ebenfalls vom starken Wachstum in China getrieben wurden, erhöhten sich um 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau.

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

in Tsd. Stück

2020

2019

Veränderung

EMEA

503,0

530,5

–5,2 %

Westeuropa

380,6

406,1

–6,3 %

Osteuropa

88,3

88,8

–0,6 %

Mittlerer Osten und Afrika

34,1

35,6

–4,2 %

Americas

305,8

306,3

–0,1 %

Nordamerika

264,1

266,8

–1,0 %

Mittel- und Südamerika

41,7

39,5

5,7 %

APAC

830,6

672,5

23,5 %

China

648,1

472,9

37,0 %

APAC ohne China

182,5

199,6

–8,6 %

Welt

1.639,4

1.509,2

8,6 %

Quelle: WITS / FEM

Supply Chain Solutions

Der Weltmarkt für Supply-Chain-Lösungen wurde im Berichtszeitraum durch den Rückgang des Weltwirtschaftswachstums und die damit einhergehende Investitionszurückhaltung beeinträchtigt. Trotz dieser negativen Effekte ist laut dem Research Institut Interact Analysis für das Jahr 2020 von einem Anstieg des weltweiten Auftragsvolumens im Bereich der Lagerautomatisierung im oberen einstelligen Bereich auszugehen. Dabei legte die Nachfrage in der Region Americas, unterstützt durch den vom E-Commerce geprägten US-amerikanischen Markt, am schnellsten zu. Dahinter folgten die Regionen APAC und EMEA mit nur geringfügig niedrigerem Nachfragewachstum.

Das bedingt durch die Corona-Pandemie veränderte Kaufverhalten der Konsumenten hin zu mehr E-Commerce-Aktivitäten und die damit verbundene Neuausrichtung von Lieferketten mit Omni-channel-Ansätzen führten insbesondere in den Branchen Lebensmittellogistik und allgemeiner Warenhandel zu einer gestiegenen Nachfrage nach Lagerautomatisierung und Lösungen für die Sortierung und Kommissionierung. In anderen Branchen wie Bekleidung und Gebrauchsgüter war die Nachfrage hingegen insgesamt rückläufig.

Beschaffungsmärkte

Die Preise für die von der KION Group eingesetzten Rohstoffe haben sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr uneinheitlich entwickelt. Stahl verbilligte sich zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich, konnte sich aber im Jahresverlauf wieder erholen. Im Jahresdurchschnitt bewegte sich der Stahlpreis dennoch unter dem Vorjahreswert. Der Kupferpreis zeigte nach dem pandemiebedingten Einbruch ab dem zweiten Quartal eine steile Aufwärtsbewegung, was dazu führte, dass er im Jahresdurchschnitt den Durchschnittswert des Vorjahres leicht übertraf. Der Rohölpreis (Brent) pendelte sich hingegen deutlich unterhalb der Notierungen im Jahr 2019 ein, während sich der Kautschukpreis im zweiten Halbjahr deutlich nach oben orientierte und im Jahresdurchschnitt über dem Durchschnittswert 2019 lag.